XV 750 SE Umbau (viele Bilder!)

  • Momentan überarbeite ich den Motor. Genau genommen habe ich einen zweiten Motor sehr günstig erworben, den ich demontiert habe und einige Teile überarbeitet. Da ich die Laufleistung dieses Motors nicht kenne und die Motornummer streng genommen zu einem anderen Typ gehört, werde ich mit diesen Teilen dann meinen alten Motor neu aufbauen. Ich habe mal ein paar vorher- / nachher Bilder vom jetzigen Stand.


    Die Kolben haben ordentlich Kohle angesammelt. Ich vermute, dass die Ventilschaftdichtungen nicht mehr gut waren. Und gleich die erste Überraschung: Der Kolben ist nicht Standardgrösse, sondern erstes Übermass, wie man an der 25 erkennen kann. Der Motor wurde also schon mal überholt.


    Die Auslasskanäle habe ich leicht überarbeitet. Original waren Kanten zu sehen und auch der Querschnitt wurde stellenweise etwas vergrössert. Und zum Schluss habe die Oberfläche ordentlich geglättet. Einen grossen Nutzen erwarte ich nicht, aber wenn man alles schon demontiert hat, warum nicht.


    Das Kolbenspiel war noch völlig in Ordnung, der Schliff auch noch recht gut, deshalb bleibe ich bei den verwendeten Kolben. Die Zylinder wurden also leicht gehont (Bild) und mit den neuen Kolbenringen wird die Kompression und Ölverbrauch sicherlich passen. Die Ringe waren schweineteuer, aber ich muss wohl eher glücklich sein, originale noch gefunden zu haben.


    Der Brennraum der Köpfe sah noch schlimmer aus, als die Kolbenböden. Also auch alles gereinigt und etwas poliert in der Hoffnung, dass sich die Kohle nicht mehr so schnell festsetzen wird. Die Dichtflächen wurden geplant und die Ventilsitze neu gefräst sowie die Ventile darauf eingeschliffen.


    Das ist das Innere des Kurbelwellengehäuses. Das war ein "falls-ich-es-nicht-mehr-zusammenbekomme"-Bild.

    Einmal editiert, zuletzt von Pilarius ()

  • Ausser mal neu abstimmen ist an den Vergasern nichts geplant. Hatte die schon zwei mal komplett auseinander für Reinigung und Synchronisierung. Die sind in einem ganz akzeptablen Zustand.

  • Hey Pilarius


    Ich bewundere deine Arbeit!!
    Kannst du mier verraten wie du denn Zylinderkopf so schön hingekriegt hast?


    Gruess



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Was am Zylinderkopf meinst du genau? Aber grundsätzlich verwende ich Schraubenzieher, verschiedenen Bürsten, WD40, Schleifpapier, Dremel mit verschiedensten Aufsätzen...

  • Hallo allerseits!


    Lange gabs nichts neues, heute mal ein paar weniger schöne Bilder...
    Ich hatte vor ein paar Wochen einen Selbstunfall und bin jetzt endlich dazu gekommen, mit der Reparatur anzufangen. Mir ist zum Glück nicht viel passiert, ein paar Prellungen und Zerrungen, ist aber wieder alles im Lot. Das Motorrad hat rundherum Dellen und Kratzer, aber von der Struktur her habe ich noch keine Schäden feststellen können. Ist natürlich schade, da das Motorrad seit dem Umbau noch keine 5000 km gefahren ist, aber rumheulen bringt ja nichts. Bin schon fleissig am spachteln, schleifen und polieren, dass ich bald wieder auf die Strasse kann.


    Es wird keine komplette Neulackierung sondern halt wirklich ein Ausbessern. Ich habe schon ein paar grosse Änderungen im Hinterkopf, deswegen passt das für den Moment.. :winking_face:

  • Hallo Pilarius


    Betreffen deinem Pulverproblem mit der Orangenhaut. Das Problem ist zu geringe Hitze bzw. nicht die richtige Temperatur und/oder zu wenig lange im Ofen. Wir pulvern auch selber und habe lange experimentiert. wenn beides stimmt und natürlich nicht zu viel Pulver drauf dan wird alles schön glatt :winking_face:
    Bei den kleinen Billigpizzaöfen stimmt die Temperatur oft überhaupt nicht mit der Einstellung überein.
    Greets vom Motart Team

  • Danke für die Tipps! Möglicherweise liegt es bei mir an der Schichtdicke. Zu wenig lang im Ofen würde ich ausschliessen, da gebe ich immer etwas mehr als empfohlen. Schadet meiner Meinung nach nicht. Mit der Temperatur habe ich gar keine Unterschiede sehen können (solange heiss genug). Mechanische und chemische Beständigkeit ist jedenfalls top, auch wenn die Teile nicht perfekt sind, aber ich werde weiter ausprobieren. :top:


    Die Unfallschäden sind inzwischen so gut es geht ausgebessert. Auch Verchromte Teile können mit relativ einfachen Mitteln aufgearbeitet werden, wie beim Vorher-Nachher-Vergleich des Schalldämpfers zu sehen ist.

  • ...das würde mich jetzt genauer interessieren wie die kratzer aus der "Tüte" so schön rausbekommen hast...
    hab ich drum auch... :pinch:

    "Am liebsten erinnere ich mich an die Zukunft."
    Salvador Dali

  • Zuerst muss gesagt werden, dass die Kratzer nicht wirklich tief waren. Die stammen nicht vom Asphalt, sondern von relativ weichem Kies/Waldboden sage ich mal.
    Ich bin einfach so vorgegangen, wie man eine normale Metalloberfläche polieren würde:


    - Zuerst mit einem ganz feinem Schleifpad (Körnung leider unbekannt) die gröbsten Grate, die bei den Kratzer entstanden sind, weggeschliffen -> Vorsicht, die Chrombeschichtung ist dünn und spätestens wenn du die Kupferschicht darunter siehst hast du zu viel geschliffen. Also ja nicht die tiefen Kratzer oder Dellen rausschleifen wollen.


    - Dann habe ich mit einem dreistufigen Polierset die Oberfläche Poliert. Meines ist vom Polo, müsste diese sein: https://www.polo-motorrad.ch/de_ch/profi-polierset.html
    Mit dem Gröbsten beginnen, immer polieren, bis keine Schleifspuren der Vorstufe mehr zu sehen sind. Zum Schluss habe ich noch mit einer Chrompoliturpaste und einer neuen Polierscheibe den Feinschliff gemacht, da immer feinste Markierungen zurückblieben. Dies lag vermutlich an der Verschmutzung der Polierscheibe.

  • :thumbsup:
    meine tröten sind aus Edelstahl...
    also keine chromschicht in Gefahr...
    da sollte das ja hinbekommen

    "Am liebsten erinnere ich mich an die Zukunft."
    Salvador Dali