Gemischte Reifen fahren

  • Hallo,


    Habe schon mehrere Leute kennengelernt, die mit gemischten Reifen fahren (Front: 1 Modell, Rear: 1 anderes Modell; teilweise auch verschiedene Hersteller).


    Wer weiss , oder hat fundierte Vermutungen:


    Warum man sowas macht ?


    Was bringt es ?


    Ist es erlaubt (oder ist sogar Gefahr in Verzug )



    Freue mich auf Antworten :smiling_face:

  • Ist in der Schweiz auf jeden Fall erlaubt.


    Nun, jeder hat nunmal andere Vorlieben für das Gefühl vom Vorderrad und vom Hinterrad. Und wenn ein Hersteller nicht beide diese Vorlieben für v und h trifft, gibts halt ne Mischbereifung, ganz einfach.


    Gefährlich? Nein, warum auch...


    Wird übrigens auch auf der Rennstrecke gemacht.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Dafür gibt es sicher mehrere Gründe. Und sei es nur, dass der wunsch-Reifen beim Händler nicht verfügbar war.
    Es gibt vermutlich auch Reifen bei denen man zum Schluss kommen kann, dass der vorne super war und der hinten "schmierig" oder sonst irgendwie schlecht. Dann kann man sich natürlich auch alleine für hinten einen anderen suchen und den vorne behalten.


    Ich persönlich fahre bis jetzt immer den gleichen Reifen hinten und vorne da ich auch davon ausgehe, dass die Haftung und Neigungs-Eigenschaften bei einem Komplettsatz vom gleichen Hersteller gleich sind. Also sprich die Karkasse etwa die gleichen Belastungen und Haftungseigenschaften in Schräglage aufweist. Bei Mischbestückung muss das nicht übereinstimmen und unterschiedliche Hersteller verwenden da sicher andere Richtlinien und Basisdaten. Selbst beim gleichen Hersteller wird ein Touring- und ein Sportreifen andere Parameter aufweisen. Nicht jeder Reifen hat die gleiche Form. Manche sind ab Werk schon fast rechteckig und für wenig Schräglage gemacht, andere hingegen haben eine stärkere Wölbung und sind daher eher auch für Schräglage gemacht. Mischt man diese läuft man Gefahr, dass hinten oder vorne je nach Fahrsituation andere Eigenschaften zum Tragen kommen auch wenn man beim geradeausfahren bei beiden Reifen ein gutes Gefühl hat. Im ungünstigsten Fall führt das dazu, dass man die schlechten Eigenschaften beider Reifen kombiniert hat.


    Erlaubt ist es meines Wissens allerdings zumindest hier in der Schweiz. In DE gibt oder gab es mal eine Markenbindung. Man musste also Reifen des Originalausrüsters montieren. Hier darf man die Marke nach belieben wechseln sofern Profil und Reifendimensionen stimmen und den gesetzlichen Vorgaben bzw. denen Des Fahrzeugherstellers entsprechen. Also man darf nicht einfach Reifen mit anderen Dimensionen verbauen. Ansonsten sollte eine Mischbestückung auch erlaubt sein.


    Ich sehe darin auch nur eine kleine Gefahr. Heutige Strassenreifen von Markenherstellern halten alle viel besser als die meisten Fahrer sich getrauen auszunutzen. Daher kommen die Reifen auch bei Mischbestückung kaum an ihre Grenzen. Hobby-Heizer werden eh auf besonders leistungsfähige Reifen mit weicherem Gummi setzen und fahren wohl eher keine Mischbestückungen oder wissen dann genau um die Vor- und Nachteile und Eigenschaften ihrer Reifen. Für Otto-Normaltöfffahrer spielt es wohl eine kleine Rolle sofern man mit dem Einlenkverhalten dieser Bestückung klar kommt.

    The Sky isn't the limit!


    Ich bin gerade etwas neben der Spur. Macht Spass!

  • Ein kolleg von mir fuhr lange eine Honda CB125 Baujahr 78, damit die teueren reifen für dieses motorrad etwas geschont werden verwendete er meisstens wenn wir fahren gingen, hinten ein Normaler Strassenreifen wie ihn jedes Motorrad heute verwendet, und vorne den reifen den für dieses model und baujahr vorgesehen war.


    wobei ob euch das etwas bringt ist fraglich :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • In meinen ersten Jahren machte ich das dann und wann.... Reifen beim Mech (noch keine online-Shops oder auf Motorräder spezialisierte Reifen-Grosshändler wie CC Racing) waren teuer, weshalb ich natürlich immer Aktionsreifen wählte :grinning_squinting_face: War mir ziemlich wurscht, was da für eine Marke drauf war.
    Aber mit den damaligen sehr schmalen Reifen gab's auch nicht soooooo viel Schräglage (je schmäler der Reifen, umso geringer die Schräglage bei gleicher Geschwindigkeit und Kurvenradius) und Gripp war nicht DAS Thema :winking_face:
    Heute wechsle ich zu 99% immer gleichzeitig und wähle Komplettsätze der selben Marke.
    Verboten ist es ganz sicher nicht Moppi.... führte meine Gixxer auch hinten mit einem 180er statt 190er vor, wie er eigentlich eingetragen wäre.... kein Problem.

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']

    https://www.youtube.com/user/katpava/videos

  • Hier darf man die Marke nach belieben wechseln sofern Profil und Reifendimensionen stimmen und den gesetzlichen Vorgaben bzw. denen Des Fahrzeugherstellers entsprechen.

    Ich glaube hier sind nicht mal die Reifendimensionen streng vorgegeben. Solange die Felge dafür vorgesehen ist und der Reifen ans Motorrad passt, sollte das keine Probleme geben. Zwischen 180er und 190er wird ja häufig gewechselt, genauso zwischen 50er, 55er oder 60er Querschnitt.


    Ach ja, meine letzten Reifenkombinationen waren


    Metzeler - Conti
    Conti - Conti
    Conti - Bridgesttone
    Metzeler - Bridgestone
    und als nächstes Metzeler - Metzeler :winking_face:

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    2 Mal editiert, zuletzt von Boo ()

  • Dann bin ich wohl einer von denen :grinning_squinting_face::grinning_squinting_face:


    Machen tut man sowas aus diversen Gründen :grinning_squinting_face: , entweder weil man noch was rumliegen hat, oder weil man mal was ausprobieren will...


    Und bringen tuts einem halt das gewünschte Fahrverhalten, ist ja je nachdem unterschiedlich :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Der Vorbesitzer von meinem hat diverse Mischungen ausprobiert und ist dann auf die aktuelle gekommen, funktioniert prima... :smiling_face:
    (vorne Bridgestone BT-016 Pro <--- schon fast im stark sportlichen Bereich, und hinten Pirelli Sport Demon <--- eher im Sporttourersegment zuhause)
    ob das jetzt Sinn macht ist was anderes, aber mir passts tiptop :grinning_face_with_smiling_eyes::grinning_squinting_face:


    nach den jetztigen 4000km, muss ich auch sagen, passt definitiv :grinning_squinting_face: , werde zwar aus Neugierde auch mal andere montieren lassen, aber ich hab damit überhaupt kein Problem :grinning_squinting_face:


    Und erlaubt ist es auf jeden Fall :smiling_face:


    Greets Totchen

    ~ Some take drugs, some drink bottles, but i solve my problems by twisting throttles :toeff2: ~

  • Gibt es irgendeine Systematik was vorne hin kommt und was hinten?


    Ich meinte die Strasse ist die Gleiche , die Physik ja eigentlich auch..... (gemäss meinem Verständnis :grinning_squinting_face: )


    Oder ist es einfach eine Form von "Objektkritik"?


    z.B man hat das Gefühl das der Reifensatz, der eigentlich gut passt, bei Nässe vorne rutscht - dann setzt man vorne einfach etwas rein, dass besseren Nässegrip vorweist?

  • Ich habe mischbereifung weil der vorderreifen manchmal doppelt so Lang wie der hintere lebt

    Man kann ein Motorrad nicht wie eine Frau behandeln
    Ein Motorrad Braucht liebe :face_with_tongue:

  • Also vorne sollte tunlichst nichts rutschen...


    Ich denke beim Vorderpneu lassen sich leichter unterschiede feststellen als beim Hinterrad, da das Hinterrad ja fest eingespannt ist. Vorne kann es sich in alle Richtungen bewegen, daher geht das Feedback über den Lenker direkt in die Hände, die ja etwas feinfühliger sind als der Hintern :winking_face: Zwischen verschiedenen Vorderreifen gibt es da auch ziemlich grosse Unterschiede was das Einlenkverhalten und die Spurtreue betrifft. Hinten sind es nur kleine Differenzen meiner Meinung nach.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Etwas muss vorne und hinten übereinstimmen: Der Speedindex.
    Des weitern muss der Speedindex und Tragfähigkeit mindestes dem entsprechen der in der Zulassung angegeben ist.
    Diese beiden Angaben sind auf dem TARGA-Tyre-Auszug ersichtlich.
    Darauf ist auch ersichtlich ob allenfalls Diagonal- und Radialreifen gemischt werden dürfen.


    Reifendimensionen: Es gilt das ETRTO-Handbuch welche die möglichen Reifen-Felgen-Kombinationen auflistet.
    Die möglichen Kombinationen hängen von Felgenhorn und ob Diagonal- oder Radialreifen montiert werden ab.
    Reifen-Felgen-Kombinationen ausserhalb der ETRTO-Vorgaben müssen entweder schon in der Zulassung erwähnt werden oder brauchen ein entsprechendes Gutachten (DCT, FAKT, etc.) und MFK-Abnahme.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • Hinten sind es nur kleine Differenzen meiner Meinung nach.

    Da sieht man wer sich nur auf asphaltierten Strassen bewegt :winking_face:
    Auf Schlamm und Matsch macht sich auch der Hinterreifen bemerkbar. Und Moppels neue Maschine will ja auch Artgerecht bewegt werden.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • Bei anderen Dimensionen als original ist darauf zu achten, dass der REifenumfang sich nicht zu stark verändert, der Tacho darf in keinem Fall wegen eines grösseren Reifenumfanges zu wenig anzeigen, selbst wenn die Dimension eigentlich auf die Felge passt.

  • Hatte bei der BUELL vorne noch kürzlich einen Michelin und hinten einen Pirelli drauf. Jetzt ist aber alles auf PIRELLI - aber nicht der Bauch :winking_face: