Verkehrssicherheit - Projekte, erweiterte Kontrollen etc (Thread Titel abgeändert)

  • Als Vergleich bringt es dir bestimmt auch mehr, wenn du ein 5 tägiges Rennstreckentraining absolvierts an einem Stück. Statt jedes Jahr einen Tag auf der Rennstrecke zu verbringen.

    Unter der Voraussetzung, dass ich nach dem 5-Täger vier Jahre lang keinen Rennstreckenbesuch mehr mache, bin ich nicht deiner Meinung, dass ich dann nach 5 Jahren auf die eine Art schneller bin als auf die andere, nein. Ausserdem gehe ich schon von regelmässigen Fahrten aus auf der Strasse, das kann man wohl nicht gut mit sehr vereinzelten Ereignissen wie einem Renntraining vergleichen.


    @jacq68 : Was du schreibst macht natürlich vollkommen Sinn. Der Grund ist aber wohl nicht die Anzahl km am Stück, sondern die "Qualität" der km. Wenn man extra ne Pässetour plant, ist man beim Fahren dann mental schon ganz anders drauf als wenn man einfach 20mal zur Arbeit oder über die Hügel rund ums Haus fährt. Aber da scheine ich wohl eine andere Meinung zu haben als viele...


    Was ich natürlich eingestehen muss, ist dass der Vielfahrer höchstwahrscheinlich auch mehr qualitativ höherwertige Kilometer fährt als der Wenigfahrer. Aber ob es einen Unterschied macht, ob man nun nur Pässefahrten oder zusätzlich noch 5'000km Arbeitsweg durch die Stadt pro Jahr macht, das würde ich dann schon eher verneinen. Wie du schon richtig gesagt hast, es kommt vor allem draufan, was für km man fährt.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    2 Mal editiert, zuletzt von Boo ()

  • Ref Km auf dem Töff verbringen


    Es kommt darauf an sich das Korrekte zu verinnerlichen, Km X in Y Zeit zu fahren und sie "falsch" zu fahren bringen nix. Im Gegenteil verinnerlichte falsche Abläufe sind schwerer wegzukriegen und durch korrekte zu ersetzen als jemandem das Ganze komplett neu beizubringen.


    Wieviele Leute steigen mit der Absicht Fehler zu zählen auf's Motorrad ? Wieviele Leute fahren Touren mit der Absicht auf Vorsätze gestützt bewusst an sich zu arbeiten ?


    Ref Bodenmarkierungen


    Grundsätzlich ok, wie die auf Erics Foto ersichtlichen speziellen Schürzen an der Leitplanke, oder (in relativ kurzer Abfolge) 2-3 Kreuzchen und Blumen am Wegrand - mir signalieren sie in erster Linie "Achtung, gefährliche Strecke"


    Deswegen ist die Karte mit den Unfalleinträgen (Motorräder) eigentlich (für mich) interessant. Man sieht die Strecke ja vor sich - z.B Susten , man sieht dass es wenig Kollisionen gibt, viele Selbst/Schleuderunfälle und nicht wenige mit Überholmanöver. z.B die Häufung von Selbstunfällen bei der Abfolge von Tunnels unterhalb Bäregg etc etc

  • Was ich natürlich eingestehen muss, ist dass der Vielfahrer höchstwahrscheinlich auch mehr qualitativ höherwertige Kilometer fährt als der Wenigfahrer. Aber ob es einen Unterschied macht, ob man nun nur Pässefahrten oder zusätzlich noch 5'000km Arbeitsweg durch die Stadt pro Jahr macht, das würde ich dann schon eher verneinen. Wie du schon richtig gesagt hast, es kommt vor allem draufan, was für km man fährt.

    Klar. Gut, für mich als Einsteigerin sind auch die Alltags-km auf den immergleichen Strecken wichtig, da kennt man dann jede Kurve und kann sie jeden Tag etwas schöner fahren... :grinning_squinting_face: Aber das wird dann wohl später nicht mehr so ins Gewicht fallen.


    Diese Gedanken (ob man sich wohl mit Schönwetter-Sonntagsfahrten ausreichend Routine/Übung/Erfahrung aneignen kann) kamen mir an einem sonnigen Frühlings-Sonntag angesichts eines Rudels perfekt durchgestylter (unbehandschuhter) Easy Riders auf ergonomisch eher gewöhnungsbedürftig aussehenden Choppern auf einer Landstrasse in der Gegend. Nichts gegen Chopper, die Geschmäcker sind verschieden. Und ich sehe ja nicht hinter die Fassade. Und falls es wirklich ungeübte Wenig-Fahrer waren, so stellen sie wohl auf den zahmen Landstrassen im Zürcher Weinland eine kleinere Gefahr dar als auf dem Grimsel. :smiling_face:

  • Na ja, ob die Bodenmarkierungen wirklich etwas bringen, ich warte interessiert die Auswertung ab und hoffe, dass die Statistik nicht geschönt wird :pfeifen:
    Weiter hoffe ich, dass dann nicht übertrieben wird, sonst sieht es am Schluss aus wie auf der Strecke letzte Woche (siehe Bild unten).


    Zum Thema Erfahrung, wer mehr fährt macht sichere mehr Erfahrungen, wichtig ist aber, dass eben regelmässig gefahren wird. Was ich vor einigenJahren lernte und nicht regelmässig anwende, gerät in Vergessenheit. Und gerade beim Motorrad fahren sind ja die Automatismen wichtig, durfte ich letzte Woche erleben als von links ein Lieferwagen einfach rausfuhr und ich bei ca 90kmh eine Vollbremsung machen durfte

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Ohne antrainierte Reflexe wäre das wohl weniger gut ausgegangen.

  • Egal wo man fährt, Autobahn, Stadtverkehr, Ausserorts oder Pässe, egal auf welchen Strecken man sammelt dabei Erfahrungen und bekommt Routine! Klar gibt es Unterschiede was, wie und wieviel man lernt doch zum Motorradfahren gehört NICHT nur "wie fahre ich richtig eine Kurve". Beispielsweise finde ich es sehr wichtig, vorallem für Anfänger, aber auch für erfahrene Fahrer regelmässig in der Stadt mit dem Motorrad unterwegs zu sein. Meiner Meinung nach ist dies etwas vom anspruchsvollsten, da man immer zu 100% konzentriert sein muss, auf alles in seiner Umgebung achten muss (Fussgänger, Fahrradfahrer, andere Autos, Ampeln, usw.). Doch auch vermeintlich sehr langweilige und eintönige Abschnitte wie auf der Autobahn, ist sehr lehrreich, hierbei habe ich gelernt und lerne ich immer weiter, meine Spur richtig zu halten (wenn fahre ich mittig, wann links, wann rechts auf meiner Spur), meinen Abstand so einzuhalten, mich auch bei höheren Verkehrsaufkommen sicher zu Überholen ohne dass man 10min auf eine 150m Lücke (ev. leichte übertreibung) wartet welche es bei etwas mehr Verkehr kaum geben wird, uws. uws.


    PS: Auch wenn ich sehr viel mit dem Motorrad unterwegs bin, ich damit zur Arbeit und auch als Transportmittel verwende, jedes mal wenn ich mich auf meine geliebte MT setzte versuche ich mein fahren zu verbessern... locker auf dem Motorrad zu sitzen, auch Kurven im Stadtverkehr richtig zu fahren, vorausschauend zu fahren, keine "Fehler" zu machen, aber auch so einfach und simple sachen wie immer frühzeitig den Blinker zu setzten.



    Ich bin bei weitem nicht perfekt und mache auch Fehler, ich möchte hier nicht aufzeigen wie perfekt ich bin und wie gut. Mein Interesse besteht darin meine bescheidenen Erfahrungen welche ich in den letzten drei Jahren auf dem Motorrad gesammelt habe mit euch zu teilen, vorallem mit jenen welche gerade erst angefangen haben, auch andere Meinungen/Gedankengäng zu lesen und dazu zu lernen...

    Pferdestärken sagen aus, wie schnell du gegen eine Wand fährst... Drehmoment, wie weit du die Wand verschiebst...



    BMW R 1200 GS Rallye


  • @jacq68 die Chopperfahrer stellen auf dem Grimsel wie im Weinland die gleiche Gefahr dar. Wobei Versicherer wissen das Chopperfahrer weniger in schwere Unfälle verwickelt werden.

    Ja, wahrscheinlich weil sie halt nur sonntags auf schwach befahrenen beschaulichen Landstrassen unterwegs sind. :grinning_squinting_face:


    Ansonsten denke ich schon, dass man (mit egal was für einem Töff) als ungeübter Wenigfahrer oder Anfänger auf schwach befahrenen Landstrassen weniger Mit-Verkehrsteilnehmer behindert/nervt/gefährdet als auf einer rappelvollen Passstrasse.

  • @Lüku: heisst das, du erlebst ständig solche Schreckmomente, dass du dies automatisiert hast? Dann mein Beileid.
    Vielleicht hättest du lieber trainieren sollen schon dann zu bremsen, wenn einer Anstalten macht mitten in den Verkehr einzubiegen anstatt erst dann, wenn du merkst dass es sonst knallt. Aber die Bremsung sah gut aus! Warst du derjenige, der gehupt hat?


    Jaa ich weiss, solche Situationen wirken im Video immer anders als in echt. Aber wer ein Schaut-mal-wie-man-es-richtig-macht-Video reinstellt, erwartet ja wohl Kommentare darauf :winking_face:
    Never mind

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    2 Mal editiert, zuletzt von Boo ()

  • Offtopic:


    Zu dem Video, ich sehe die Sachlage anders. Der Verkehr von oben hält, Lieferwagen hat schlechte Übersicht (keine Fenster hinten), somit hätte ich an deiner Stelle schon lange abgebremst und den Lieferwagen einspuren lassen. Ich denke auch, dass er dich gesehen hat, aber als du gebremst hast, er als "Signal" gesehn hat, dass du ihn reinlässt.


    Finde so Schwarz / Weiss ist die Szene nicht... just my two cents und no offense :smiling_face:

    Motorradfahren hebt Grenzen auf. Mensch und Maschine, Natur und Technik, alles wird eins.
    Hubert Hirsch

  • @Boo, mache jeweils im Frühling so ein Training bei einem Fahrlehrer, bei dem wir auch das Bremsen üben, ansonsten war dies erst das zweite Mal in zehn Jahren, dass ich voll in die Eisen musste, mein Kollege hinter mir hat gehupt, ich hatte mit Bremsen genug zu tun.


    @Cro, Ich bin von oben runter gefahren, die anderen bergauf. Gebremst habe ich erst als er einfach losfuhr. Ja auf dem Video kommt das nicht ganz so rüber, wie ich es in Wirklichkeit erlebte, Der Kollege hinter mir und auch der Holztransporter, den wir gerade vorher überholt haben, erwarteten beide auch nicht, dass der Lieferwagen raus kommt.


    Mir hat diese Situation einmal mehr gezeigt, dass ich mich beim Töff fahren aber auch mit dem Auto sowohl mental wie auch praktisch auf Situationen vorbereiten sollte, die kritisch werden können. Diese Vorbereitung ist eben auch ein Teil der Erfahrungen, die ich mache.

  • ...und selbst gelber Helm, Warnweste, bunt angemaltes Töff und TFL hindert andere Verkehrsteilnehmer nicht daran einen zu übersehen.

    Ja, aber es hilft schon. Finde ich. Soll jetzt kein Plädoyer dafür sein, wie ein Christbaum rumzufahren - aber ich hab relativ spät den Autoführerschein gemacht und bin damals echt erschrocken darüber, wie schlecht sichtbar - auch in der Stadt auf an und für sich beleuchteten Strassen - dunkel angezogene Fussgänger und Radfahrer auf unbeleuchteten Velos sind - v.a. nachts und bei schlechtem Wetter.


    Ob schreifarbene Bekleidung tagsüber viel bringt, darüber kann man sich IMO streiten, aber ich werde nun mit dem Töff wieder regelmässig abends auf unbeleuchteten Strassen unterwegs sein und werde dabei die gelbe Weste tragen.

    Einmal editiert, zuletzt von jacq68 ()

  • Ich dachte eher andersherum: Selbst wenn man alles richtig macht und versucht so sichtbar wie möglich zu sein -> 100%ige Garantie das andere Verkehrsteilnehmer einen dan wirklich wahrnehmen und die Geschwindigkeit richtig einschätzen gibt es leider keine.


    Grüße, Martin

  • Ich dachte eher andersherum: Selbst wenn man alles richtig macht und versucht so sichtbar wie möglich zu sein -> 100%ige Garantie das andere Verkehrsteilnehmer einen dan wirklich wahrnehmen und die Geschwindigkeit richtig einschätzen gibt es leider keine.


    Grüße, Martin

    +1
    Darum im Zweifelsfall so fahren als wäre man unsichtbar. Denke manchmal, die Warnwesten etc vermitteln ein falsches Gefühl von Sicherheit. Selbst damit kann man immernoch übersehen werden (oder klar gesehen und dennoch falsch eingeschätzt). Manche Autofahrer scheint es auch schlicht nicht zu interessieren, was aussenrum so vor sich geht.
    Fährt man als wäre man unsichtbar ist sicher auch nicht immer die Lösung, ist aber ab und zu den Gedanken wert. Wie auch das Video oben zeigt, kann man eben nie einfach davon ausgehen, dass man gesehen wird.

    ”Looking for Adventure in whatever comes our way”

  • Denke manchmal, die Warnwesten etc vermitteln ein falsches Gefühl von Sicherheit.

    Nicht unbedingt, finde ich, das ist wohl individuell. So kann man auch argumentieren, wenns um Schutzkleidung usw. geht - ich habe in der Reiterszene dieses Argument schon oft gehört bzgl. Helmtragen (ist da nicht obligatorisch - aber vernünftig :winking_face: ) - halt eben, dass man sich dann quasi in falscher Sicherheit wiegt und sich riskoreicher verhält und dabei vergisst, dass man auch mit Helm vom Pferd fallen und sich verletzen kann. Das mag auf manche zutreffen, aber auf sehr viele nicht.


    Ebenso muss das Tragen von reflektierenden Westen u. dgl. nicht zwingend bedeuten, dass man dann davon ausgeht, dass einen die anderen dann schon bemerken. Gut, als langjährige Velo-Vielfahrerin gehe ich eh davon aus, dass mich die Autofahrer nicht sehen...