Kapo geht gegen Hobby-Rennfahrer im "Boowald" vor

  • Reicht ein wenig gesunder Menschenverstand nicht aus um zu begreifen, dass sich Anwohner und Passanten daran stören können, wenn einer zig mal die gleiche Strecke hin- und herfährt?

    Doch, natürlich. Mir geht es hier viel mehr ums Prinzip als um den Fall.
    Nur weil sich Anwohner daran stören, ist es noch lange keine Legitimierung für Intervention des Gewaltmonopolisten, es sei denn es besteht eine rechtliche Grundlage dafür (ob diese nun moralisch ist oder nicht sei dahingestellt).


    Die gleichen Kurven repetieren bringt sehr viel wenn es darum geht die eigenen Grenzen wie auch jene des Motorrads besser einschätzen und kennen zu lernen. Das habe ich vor der Prüfung dauernd gemacht, um eben die nötige Fahrpraxis zu erhalten und allgemeingültige Dinge zu lernen. Dank dem gesunden Menschenverstand und geografischen Vorteilen habe ich das jedoch in unbewohnten Gebieten gemacht.

  • Mit gesundem Menschenverstand betrachtet, macht es für einen Anfänger sicher Sinn, sich auf einem ihm bekannten Streckenabschnitt 'einfahren' zu können, Brems- und Einlenkpunkte zu korrigieren, bevor er in unbekanntes Terrain geht....


    Bei der Aktion der Polizei - auf Druck der Anwohner hin (wo immer die sind) - ging es ja hauptsächlich um Zitat
    'Mehrere von ihnen hatten Lärm verursacht, indem sie bewusst mit hoher Drehzahl gefahren waren. Vereinzelt wurde dieser sowohl bei Motorrädern und wie auch bei Autos durch abgeänderte Auspuffanlagen noch verstärkt. Zusätzlich liessen die Autofahrer in den Kurven ihre Reifen quietschen. Einige Fahrzeuglenker fuhren auch zu schnell in die engen Kurven und gerieten über die Sicherheitslinie auf die Gegenfahrbahn. Schliesslich verzeigte die Polizei mehrere Motorradfahrer, welche die "Boowald"-Strecke bis zu sieben Mal befahren hatten.'

    Es ging also um Lärm, zu hohe Drehzahlen, abgeänderte Auspuffanlagen, quietschende Reifen bei Autos (die kamen ja auch zur Kasse), überfahren von Sicherheitslinien weil zu schnell durch die Kurven (was sehr wohl kontrolliert werden soll, davon sind wir ungerne betroffen!!) und einige, welche die Strecke bis zu sieben Mal befuhren.
    Bei letzteren wäre es interessant zu wissen, ob da auch Anfänger verzeigt wurden.....

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']

    https://www.youtube.com/user/katpava/videos

  • Bei letzteren wäre es interessant zu wissen, ob da auch Anfänger verzeigt wurden.....

    Das würde mich auch interessieren :face_with_tongue: , weil sonst muss ich mir genauer überlegen wie oft ich da noch durchfahr :grinning_squinting_face::grinning_squinting_face: (nur noch 6mal? :grinning_squinting_face: )

    ~ Some take drugs, some drink bottles, but i solve my problems by twisting throttles :toeff2: ~

  • Grund ist Kurvenspeed verbessern, Ziel ist Bestzeit. Voilà

    Also Boo, dann sei so gut und verweise die Judikative das nächste mal aus DEINEM Wald :winking_face::top:


    Nein Spass beiseite, um mal die andere Seite darzulegen. Für uns Biker mag es vieleicht ein Rätsel sein, wie man sich durch einen Vierzylinder Einliter mit Akrapovic bei 10000 RPM gestöhrt fühlen kann - aber das gibts.


    Wenn ich nun einer der "anderen Menschen" bin, gleichzeitig noch hart und erfolgreich arbeitend und ich geb da einen 7 stelligen Betrag aus, um privilegiert in Boo's Wald wohnen zu können, so wollte ich dementsprechend in meiner Zuflucht auch "artgerecht" hausen können und nicht das Gefühl haben an irgend einem Bergrennen zu stehen.


    All denen (vielleicht auch Forumuser) welche "unangepasst", könnte auch sagen "hirnlos" den Boowald gedanklich als Rennstrecke annektiert haben, mögen bitte nicht erstaunt sein, da nächstes mal vielleicht ein Tempo 40 Schild vorzufinden.

  • Die gleichen Kurven repetieren bringt sehr viel wenn es darum geht die eigenen Grenzen wie auch jene des Motorrads besser einschätzen und kennen zu lernen. Das habe ich vor der Prüfung dauernd gemacht, um eben die nötige Fahrpraxis zu erhalten und allgemeingültige Dinge zu lernen. Dank dem gesunden Menschenverstand und geografischen Vorteilen habe ich das jedoch in unbewohnten Gebieten gemacht.


    Das verstehe ich sogar. Aber bei mir hat sich die Übungsstrecke damals nicht auf wenige Kilometer und wenige Kurven beschränkt. Das bewegte sich zwischen 50 - 100km mit allem was Fahrpraxis gibt. Also Steigung/Gefälle, alle möglichen Kurvenradien und unterschiedlicher Beschaffenheit der Strasse.
    Das 2-3km mit so wenig Kurven auf- und abfahren wirklich lehrreich sein sollen, bezweifle ich.
    Geht es nicht viel mehr darum genau diese Strecke, wie Boo sagt, möglichst mit Ideallinie und schnell zu fahren und sich mit den Kumpels zu messen/vergleichen?

  • Das bewegte sich zwischen 50 - 100km mit allem was Fahrpraxis gibt. Also Steigung/Gefälle, alle möglichen Kurvenradien und unterschiedlicher Beschaffenheit der Strasse.

    Grundsätzlich bin ich einverstanden, dass eine längere Strecke mehr "Verkehrfahrpraxis" bringt. Um Schräglage, richtiges anfahren und Blicktechnik zu üben ist es von Vorteil wenn man die befahrene Kurve auch "fast blind" fahren kann. Nicht umsonst reicht am Grundkurs häufig 1-2 Kurven die man immer wieder rauf und runter fährt und dann eine Bewertung und Tipps vom Fahrlehrer bekommt. Bei mir hier in der Nähe ist genau so eine Kurve. Jeden Samstag stehen die Grundkursbesucher da und fahren dort auf und ab.


    Wenn man seine Blicktechnik, Fahrlinie und Geschwindigkeitsgesteltung üben will ist es von Vorteil wenn man nicht auch noch gleichzeitig die Kurve einschätzen muss (weil man sie ja schon kennt) und mit unerwarteten Hindernissen rechnen muss (ich bin ja schon durch gefahren und weiss da liegt kein Dreck oder sonst etwas auf der Strasse).


    Auch an Schräglagenkursen reicht hierfür auch ein einzelner aufgemalter Kreis. Klar das ist etwas, das man vermutlich nicht auf der Strasse üben sollte aber richtiges Kurvenfahren durchaus. Man kann sich natürlich eine etwas grössere Strecke aussuchen und nach dem Boowald erstmal noch etwas umherfahren und dann vielleicht so 2-3x pro Tag auch durch den Boowald. Wenn die aber die Kennzeichen notieren hilft das wohl wenig. Wobei dann auch Begründungen wie "War bei Kollege X, dann bei Kollege Y und hab' noch mein Handy da vergessen gehabt" kein Problem sein sollten. Wenn man aber nur runter fährt, da wendet und dann wieder hoch brettert wie ein irrer muss man sich nicht wundern. Auch wenn ich persönlich durchaus den Trainings-Wert dieser Fahrten sehe. Der Grossteil der "Hobbyraser" im Boowald macht es nicht um sich zu verbessern sondern um sich oder den Kollegen was zu beweisen. Die sind dann nicht nur zu laut sondern auch zu schnell unterwegs.


    Vielleicht sollte ich mir für den Boowald wieder ein L dran kleben und dort die perfekte Kurvenlinie üben, denn dazu sind diese paar Kurven wirklich gut geeignet.

    The Sky isn't the limit!


    Ich bin gerade etwas neben der Spur. Macht Spass!

  • Der Grossteil der "Hobbyraser" im Boowald macht es nicht um sich zu verbessern sondern um sich oder den Kollegen was zu beweisen

    Und woher willst du das wissen? Ich lese sochlche Aussagen immer wieder und kann es nicht ganz nachvollziehen. Sei es ein Wheelie, ein Hangoff, ein Burnout, oder eben eine schnelle Kurvenfahrt. Sofort heisst es von einer Seite "Poser, nur um andere zu beeindrucken blablabla...".
    Schonmal daran gedacht, dass man es auch einfach nur machen könnte, weils einem (oder meinetwegen auch der Clique) Spass macht?

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Hier werden doch nur wieder Symptone bekämpft, nicht die Ursachen...


    Wenn der Staat doch endlich generell die Lärmtröten aus dem Zubehör (vorallem die mit entnehmbarem dB-Killer) verbieten würden, wären alle Lärmprobleme die von Motorrädern verursacht werden, schweizweit gelöst.


    Just my 5 cents...

  • das beweisen oder beeindrucken ist glaub ein ganz normales verhalten......dies trifft man überall an in unserer Gesellschaft.
    Und in den jüngeren Jahren sind es andere Dinge mit denen man sich beweist, als im Alter.

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der

    Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen"

    (Zitat: Walter Röhrl)

  • Wenn der Staat doch endlich generell die Lärmtröten aus dem Zubehör (vorallem die mit entnehmbarem dB-Killer) verbieten würden

    Verbieten ist nicht nötig. Die müssen ja heute schon die Lärmvorschrifften der Serienausstattung erfüllen. Leider sind einfach die Messvorschriften ungeeignet (nur bestimmte Last/Drehzahl, alles was davon abweicht wird nicht gemessen). Das wird sich aber ab nächstem Jahr ändern und die Lärmmessungen enthalten dann viele Lastbereiche und Drehzahlbereiche.


    Zubehör-Auspuffanlagen bleiben ja legal, werden aber nicht lauter sein als Serien-Anlagen. Gut, ev. ein wenig weil sie wohl immer haarscharf an die Zulassungsgrenze gehen aber dann nach 1-2 Jahren wohl bei der Kontrolle zu laut sind weil die Dämmung schlechter wird über die Zeit. Trotzdem wird der Markt für Zubehör erhalten bleiben. Sei es nur wegen der Optik, dem Gewicht oder dem "veränderten" (nicht lauter, nur kerniger/anders) Sound. Was meiner Meinung nach auch völlig OK ist wenn sich die Lautstärke dadurch nicht ändert.


    Aktuell haben wir leider die Situation, dass die Motorräder dank Klappen-Auspuffanlagen die Messvorschriften erfüllen aber für alle anderen Betriebszustände keine Vorschriften gelten. Wenn das Motorrad also bei 3000U/min gemessen wird ist es auch mit Zubehörauspuff dann schön leise. Fährt man aber 3km/h schneller kann der Geräuschpegel auch doppelt so hoch sein und das ist nicht einmal illegal. Ab nächstem Jahr wird es das aber sein und das ist gut so. Auch manuelle Klappen die heute besonders bei Choppern beliebt sind werden verboten. Hier kann der Fahrer zwischen "Abartig Laut" und "Werkseinstellung" umschalten. Dabei ist es aktuell nicht einmal illegal im "laut" Modus umher zu fahren und dann bei der Kontrolle auf leise umzustellen.

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    Ich bin gerade etwas neben der Spur. Macht Spass!

  • Streng genommen ist die Strasse ja kein Spielplatz für Spass. Und spätestens wenn die ganze Clique am Strassenrand steht und Videos macht hat's dann etwas Renn-Poser-Touch.

    Dann ist die Eric-Ginger-Sachsi-Clique demfall auch Renn-Poser? Und alle die ne GoPro mit dabei haben?
    Alleine machts Spass, in der Gruppe machts nunmal oft noch Spässer, und die Videos nachher anzuschauen ist doch auch toll.


    Ich finde man sollte sich lieber mal etwas entspannen als immer ins Negative zu pauschalisieren, nur weil man selber nicht betroffen ist.

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