Also nächster Versuch
Hallo zusammen!
Ich habe mir vor einigen Wochen einen "Roller" der "Neue AMAG Zürich" gekauft. Ist ein sehr spezielles Gefährt, das ich definitiv noch nie gesehen habe. Kurz ein paar Eckdaten:
Hersteller: Neue AMAG Zürich
Motor: Sachs M32/M50, Zweitakt, 98 ccm, zweigang, ca 3 PS, Maximal 65 km/h
Baujahr: 1950
Kilometerstand: etwa 7000 km auf dem Tacho (wie viel real ist unbekannt)
Gewicht: ca 45 kg
Wie ihr an den Daten erahnen könnt: Das Motorrad muss trotz der schwachen Leistung als Motorrad eingelöst werden, weisse Nummer also.
Ich habe mir recht lange überlegt, was ich damit machen soll. Ich werde es jetzt möglichst originalgetreu restaurieren. Denn wenn ich die Veteranenzulassung nicht bekomme, muss da eine Maximalgeschwindigkeitstafel hinten dran. Das alleine war schon ein überzeugendes Argument.
Der Zustand ist von vorne bis hinten katastrophal, was in dem Ausmasse erst nach dem Zerlegen ersichtlich wurde. Die Bleche sind nur bisschen angerostet, was mir Grund zur Hoffnung gab, aber von der Technik her ist alles recht billig gebaut (ich denke auch für diese Zeit) und für die wenigen Kilometer sehr heruntergekommen. So habe ich das Maschinchen gekauft:
Es wurde mal überlackiert, deshalb habe ich die Verschalung angeschliffen und poliert. Der Originallack kommt einem british racing green wohl recht nahe und das wird wahrscheinlich die neue Farbe.
Und hier ein Bild aus dem Netz, wie es in schön aussehen könnte:
Der Blick in den Zylinder auf den Kolben:
Da war klar, dass für den Motor so wie so noch einige Teile gebraucht werden. Deshalb gleich einen Zweitmotor auf ebay gekauft:
Der wäre fast in brauchbarem Zustand gewesen, wenn der Depp da nicht einfach mit dem Schlauch draufgehalten hätte bei der Reinigung... Aber für den Motor gibt es zum Glück Ersatzteile und der wird natürlich perfekt instandgesetzt. Viele Teile sind schon unterwegs...
Momentan bin ich die Verschalungsteile am reparieren. Da war einiges durchvibriert und unschön geflickt. Deshalb habe ich die schlechten Stellen ausgesägt, neue Teile zugeschnitten, in Form gebracht und geschweisst. Das braucht immer noch Spachtelmasse, aber nicht zentimeterdick.
Viel mehr gibt es bis jetzt noch gar nicht zu sehen. Es liegt alles komplett zerlegt in Kisten herum und ich arbeite mich Stück für Stück vor, wenn ich Zeit finde. Ich werde hier fortlaufend Bilder posten, wie es weitergeht. Wegen des schlechten Zustands ist es echt viel Arbeit, da viele Teile einfach neu gefertigt werden müssen. Das bringt mich auch zum nächsten Punkt, da ich mir für die MFK das Fettnäpfchen nicht selber legen will, um hineinzutreten. An diesem Motorrad ist es genau wie an jedem anderen verboten, an tragenden Teilen etwas zu schweissen oder abzuändern. Wird das richtig gemacht, ist das aber - gerade bei dieser simplen Konstruktion - kein Problem und am Endresultat auch nicht anzusehen. Deshalb werde ich aufpassen, was ich hier dokumentieren werde.