Korsika 15.4.24 gebucht

Die Frage ist, ob man überhaupt ein Auto braucht um nach Genua zu fahren. Sind ab Zürich ca. 450 Kilometer (so irgendwo um 6 Stunden wenn man es gemütlich nimmt), das schafft man zur Not sogar mit einer 250er Sportenduro.

Der Vergleich Fähre mit bzw. ohne Auto/Hänger liegt keineswegs nur in den Fährkosten (Motorräder sind echt preiswert auf der Fähre), sondern auch in den Standkosten wenn man Auto/Hänger irgendwo stehen lässt. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir locker mal 250 Euro bezahlt um das Auto auf dem Festland (bei Venedig) 2 Wochen stehen zu lassen auf einem überwachten Parkplatz, wenn man in eine Tiefgarage geht oder einen Parkplatz von einem Hotel nutzt, kann das noch deutlich teurer werden. Bei Billig-Angeboten besteht halt das Risiko das die Karre ausgeräumt wird (oder ganz weg ist) oder sich wer am Hänger zu schaffen macht, so ganz ohne Risiko ist das nicht.

Andererseits: klar ist Auto/Hänger auf Fähre (und als Transporter für den ganzen Kram auf der Insel) praktisch. Aber - wenn keiner da ist der Euch das Auto hinterher fährt, dann müsst ihr immer Unterkünfte haben wo man das Auto samt Hänger hinstellen kann. Wenn ihr dann ne nette Tour über die Insel macht und auf der anderen Seite phänomenale Plätze findet, muss wieder jemand zurück die Karre holen statt das Lager einfach so aufzuschlagen. Ist somit eher eine Frage von "was man will" als wie viel das kostet.

Schon klar: wer 2 Wochen an einem Platz steht und jeden Abend wieder zurück zum Camping (einige sind sehr gut - aber nicht eben preiswert) oder zur Ferienwohnung (habe gute Sachen über Airbnb oder Booking.com gefunden) der hat auch eine andere Ausgangslage als die welche jeden Tag weiterziehen wollen - somit hängt auch die Routen-Planung davon ab wie man unterwegs sein will.

Am "günstigsten" ist meiner Meinung nach eigene Anfahrt, Fähre (mit Pullman-Sessel) und Camping sowie selber kochen. Ob das mit dem Gedanken an Ferien zusammenpasst muss jeder selber entscheiden - Auto/Hänger mit Kabine auf der Fähre und Hotel mit schön Essen jeden Abend hat eben auch was - das Budget wird entsprechend mehr belastet.

Wir waren oft (wirklich oft, gegen 12x Tunesien) in Genua und waren mit Anfahrt auf dem Motorrad eigentlich immer zufrieden - da fährt das Abenteuer schon auf den ersten Metern an. Seitens Klima kann man natürlich Pech haben (April kann es durchaus mal schneien - oder übel regnen). Kleiner Hinweis noch: Falls der Gotthard zu wäre wird die Anfahrt mühsamer, über San Bernardino könnte wegen der längeren Strecke dann Hänger wieder eine Option sein.

Mit Auto/Hänger würde ich die Fähre vor-reservieren (vor allem gegen Ostern gut gebucht), mit dem Motorrad müsste sich auch ohne Reservation ein Platz finden lassen.

Die Sache ist wohl eher die, dass man einen Anhänger, wenn man den schon hat, eben brauchen will. Hat man keinen, verschwendet man keine Sekunde mit der Überlegung, wie man nach Genua/Sardinien/Korsika fahren soll. Selbst wenn man nur eine 125er unter dem Arsch hat.

Im Herbst 2016 waren wir für 2 Wochen zu 9. in Sardinien. Wir waren in der Luxusvariante unterwegs. 2 Autos mit Anhänger , darauf je 3 Enduros. Die einen sind auch mit ihren "Strassenbikes" runtergefahren. Somit hatten wir alles dabei. Bei Regen konnten wir Ausflüge mit dem Auto machen. Abwechslungsweise gab es dann auch einen Tag Enduro oder Strassentour. B)

Da wir ein paar Leute waren , konnten wir uns auch die Kosten teilen und es war gar nicht sooo teuer.

Zitat von Yam660

Falls der Gotthard zu wäre wird die Anfahrt mühsamer, über San Bernardino könnte wegen der längeren Strecke dann Hänger wieder eine Option sein.

Zum Glück denken die meisten nicht dran: Der Simplon passt auch ganz gut, vorallem hat man eine leere AB ab Domodossola bis runter nach Genua.

Ich würde Moby nehmen. Corsica / Sardegna Ferries schafft es nie, die Buchung so einzuhalten. (Am eigenen Leib erfahren und eine gute Kollegin mit einer Ferienvilla auf Korsika.)

Für Flitzi eventuell sogar eine gute Idee - hatte nicht mehr daran gedacht, dass es ausser Grossraum Zürich sonst noch was gibt

Auf eigener Achse könnte man sich sogar überlegen ob statt Genua Nizza eine Option sein könnte - wobei das sich dann mit sportlichen Enduros doch recht zieht (ich war mit meiner umgebauten Tenere im Endurotraining auf Korsika und bin von Nizza mit der Schnellfähre rüber, da war die Anfahrt eigentlich ganz OK - mit der 426er WR hätte ich das nicht machen wollen).

Die Fährgesellschaften schenken sich meines Erachtens eher wenig, die einzige welche für mich nicht mehr in Frage kommt ist Grimaldi (zwar günstigster Preis, aber der Zustand der Fähren ist für mich nicht mehr vertretbar - das ist echt gruselig was man sich da zumuten muss).

Bei der Fähre hat man die Wahl nach Olbia zu gehen (in der Regel leicht günstigere Variante) oder nach Porto Torres (für die Westküste Vorteilhaft). Abfahrt wie gehabt von Genua, Nizza - oder wenn's auf paar Kilometer mehr nicht darauf an kommt, auch von Livorno (sehr preiswert, aber Autobahngebühr und Sprit müssen eben auch bezahlt werden). Bei der Anfahrt genau nach Plan fahren, dann findet man auch in Genua den Hafen auf Anhieb (Navi bekommt das mittlerweile auf die Reihe, trotzdem lieber nach den Schildern für den Hafen Ausschau halten). Der Hafen in Livorno ist deutlich übersichtlicher. Auf Sardinien ähnlich: Olbia ist etas grösser, aber die Fähren sind gut ausgeschildert. Problem könnte in Olbia die Wartezeit sein, in der Regel darf man erst etwa eine Stunde vor Abfahrt auf das Hafengelände, da muss man sich sonst wie die Zeit totschlagen.

Ich hab die Fähren eigentlich immer über Direct Ferries gebucht, die haben das auch super auf die Reihe bekommen als Grimaldi ausgefallen ist (kostenlose Umbuchung auf GNV). Muss nicht unbedingt die preiswerteste Lösung sein, aber ich hab gerne eine gewisse Sicherheit, zumal ich meist mit meinen Kids unterwegs bin und die ja zu fixen Zeiten wieder in der Schule sein müssen. Fähren vergleichen lohnt sich (macht direct Ferries automatisch ) - teilweise gibt es Fähren welche echt gute Angebote machen (Preis liegt meist zwischen 280 und rund 500 Euro, je nach Strecke, Fähre und Anbieter bzw. Datum). Dazu kommen dann die Zuschläge, wobei Essen im Verhältnis recht teuer ist (lieber selber was mitnehmen). Kabine wie erwähnt ein Luxus den man sich (vor allem bei der Rückfahrt) mal leisten kann um am nächsten Tag fit zu sein, die Pullman-Sessel sind im Grunde nicht zu gebrauchen (Alternative: Matte und Schlafsack mitnehmen - man findet genug Platz irgendwo auf der Fähre um sich für die Nacht hinzulegen - und erträgt den Lärm, wenn man etwas jünger bzw. nicht ganz so anspruchsvoll ist).

Wenn man die Möglichkeit hat Auto/Hänger und Fahrer/-in mitzunehmen damit die Karre auch immer da steht wo man sie haben will, dann wäre das eine super Lösung - bisschen Komfort darf ja auch mal etwas mehr kosten (man muss ja das Auto auch mit Sprit füttern und der zusätzliche Fahrer kostet auch - sowohl bei Fähre wie auch Unterkunft vor Ort).

Wie erwähnt: ich würde es nicht am Budget festmachen sondern ob man das Auto nun mal dabeihaben will oder nicht. Wenn man das Auto in Genua parken will, gibt es Infos im Internet Genua Hafen Parken | ParkVia - unbedingt abklären ob man hier auch die Möglichkeit hat Auto+Hänger hinzustellen.

Na dann - fröhliche Ferienplanung *party*

War mal wieder zu spät (na ja, irgendwie halt Berner geblieben xD ). Anfahrt Livorno nicht unterschätzen, die Strecke Genua - La Spezia - Livorno zieht sich und ist immer etwas staugefährdet. Wenn Fähre am Morgen, dann lieber am Tag vorher abfahren und noch eine Übernachtung einplanen, sonst kann's zeitlich eng werden (und in der Nacht mit Hänger über Pässe fahren ist auch nicht unbedingt lustig, zumal eben im April durchaus noch winterliche Verhältnisse vorkommen können).