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  • Die 1200er gibt es seit 2004, sie wurde mehrmals überarbeitet: https://de.wikipedia.org/wiki/BMW_R_1200_GS_K50
    Grundsätzlcih gibt es zwei unterschiedliche Ausführungen, mal mit Gussräder als "normale" Version und mit Speichenrädern als Adventure-Version (wibei man mittels Aufpreisliste bei BMW so ziemlich alles in jeder Zusammensetzung haben kann - wenn mansich das leisten will).


    Die 1200er war schon immer ein recht schweres Motorrad, was aber auch seine Vorteile hat. Da wackelt nichts, das Fahrwerk hat (für eine Enduro!) eher kurze Federwege welche die Fuhre auch schnell gefahren sauber auf Kurs halten und die Motoren gelten als sehr langlebig. 1200 Kubik auf 2 liegenden Zylindern haben leider nicht nur Vorteile - das Ding baut unheimlich breit (sitz mal drauf, dann weisst Du was ich meine). Auch wenn die 1200er im Gegensatz zur 1150er deutlich filigraner daherkommt und abgespeckt hat, so ist es immer noch ne ordentliche Wuchtbrumme. Die grossen Zylindern rappeln ordentlich und in den ersten Serien war bei nicht absolut penibler Abstimmung (und selbst dann noch) immer ein Konstant-Fahr-Ruckeln zu spühren - die Konstruktion selber ist nun mal Uralt-Motorbau (Konzept gab's schon in den 50er Jahren), nur wurde die natürlich immer "verbessert". Kein Vorteil ohne Nachteil: im Gegenzug steigen mit jedem Modellwechsel die Servicekosten (z.B. konnte man bei den GS-Modellen die Ventile noch ganz einfach von aussen einstellen - bei den neusten Modellen mit Doppelnocken braucht man Spezialwerkzeug). Für Selbstschrauber sowieso ein Gräuel (ausser man war Harley-Fahrer), weil BMW Torx-Schrauben verwendet statt der üblichen Inbus - und dazu noch Zoll, wenn's hoch kommt (bin mir da nicht ganz sicher, jedenfalls alles nicht so einfach wenn man vorher Serien-Japaner gefahren ist).


    Mein Tipp: Setz Dich mal (nur so zum Spass) auf eine RT statt GS - Du wärst erstaunt! Im Gegensatz zur GS die sich für mich irgendwie völlig verkorkst anfühlte (bin aber auch völlig verdreht, bin schliesslich KTM 1-Zylinder in der Wüste und ne kleine WR auf Rallyes gefahren) passte die RT wie die Faust aufs Auge (im übrigen die 1150er besser als die 1200er, die ist für mich irgendwie bisschen zu viel "Raumschiff Enterprise mit blinkenden Lämpchen überall).


    Ach so: fast alle welche grosse Reisen machen, haben das Luft-Federbein gegen ein Öhlins getauscht. Grund ist nicht etwa, dass das Luftfederbein nicht funktioniert (ist sogar super, lässt sich mit Knopfdruck auf Passagier und Gepäck anpassen), aber weil das Ding Null Notlauf-Funktion hat. Und finde mal irgendwo in der Pampa einer der Dir so ein Ding repariert... (schau nur kurz in den Touratech-Katalog, da findest Du alles was man da so mitschleppen müsste auf Reisen - inklusive Diagnose-Gerät).


    Will keinesfalls die GS schlecht machen, auf heimischen Strassen ist das Ding echt nett. Aber eben: mit bisschen "mehr" (Kilo und Kohle) gibt es ne RT, dort sind dann die Koffer gleich mit dabei, die Sitzbank ist wirklich komfortabel und der Windschutz funktioniert (bei der GS ein Dauer-Thema, die perfekte Lösung scheint das Windschild gleich total abzumontieren). Wenn die Sache zu schwer wird: die 800er GS mit Kettenantrieb statt Kardan funktioniert seitens Fahrwerk tadellos, der Spritverbrauch ist echt gering und mehr Power braucht man im Grunde nicht - einfach mal zum Händler und sich die diversen Modelle anschauen oder ne kurze Proberunde machen, dann weiss man wo man sich am ehesten zu Hause fühlt.


    Und nicht vergessen: klar wird die GS als Enduro angeschrieben und getestet, aber wer damit ins Gelände gehen will sollte ein echt hohen Niveau haben, täglich auf dem Motocross-Ring trainieren und ne Statur wie Schwarzenegger in den besten Jahren haben, sonst geht das extrem auf die Kondition - oder dann aber enorm ins Geld. Als Reise-Maschine (was sie ja auch ist, halt einfach auch für echt miese Strassen) ist die Maschine genial, die Unterschiede in den Jahrgängen eher was für Technik-Freaks als wirklich notwendig. Einige schwören sogar auf die 1150er (Preise sind teilweise höher als bei der 1200er) weil die einfach weniger Elektronik-Kram verbaaut hat - und das ist bei all diesen fahrenden Computern halt immer bisschen heikel (funktioniert ist alles uper, wenn nicht, hat man echt die A...Karte gezogen).


    Für Strasse würde ich eher die RT nehmen, als Enduro bin ich unsicher (800er oder 1200er - echt schwierig, aber schon nur wegen möglicher Übersetzung-Änderung würd ich wohl auf Kette setzen, dann ist die 1200er raus). Wenn man Spass an diesen Gross-Enduros hat: Tests lesen - gibt nicht nur die GS in dem Segment http://www.welt.de/motor/news/…ue-Reiseenduros-2015.html.


    BMW's reifen in der Regel beim Kunden, wenn man eine gut abgehangene Occasion nimmt, bleibt man in der Regel von all den Rückruf-Aktionen verschont (wobei man sich fragen darf wieso einer so ein dermassen überteuertes Motorrad kauft und wieder loswerden will - aber gibt halt Leute welche mit mehr als ordentlichem Budget für so ein Spassgerät ausgestattet sind).


    Kurz: man kann mit der 1200er eigentlich nichts falsch machen - ausser man ist generell irgendwie gegen BMW und will was anderes (gibt viele andere Marken welche spezialisierter sind, die GS kann halt einfach fast alles - ist aber in keinem Bereich so wirklich absolut erste Sahne). Somti wie immer: kommt darauf WAS man genau sucht :smiling_face_with_sunglasses:


    Grüessli an alle "alten Bekannten"
    (und nein, ich hab noch immer kein neues Motorrad - im Moment hat es auch irgendwie so gar nichts, was mich wirklich reizen würde - zumindest nicht mit meinem eh beschränkten Budget)