Einige Leute wusstens ja schon, dass es mich heuer zum Pannoniaring zog, zum zweiten Mal und das dritte Mal Rennstrecke überhaupt... Das ein oder andere Detail möchte ich euch nicht vorenthalten :wink:
Aber von Anfang an...
Am Donnerstag nach der Arbeit mache ich mich auf, und hole bei Charlie den Transporter ab; ein ehemaliges Postfahrzeug Fiat Ducato. Soweit so gut...
Am Freitag habe ich dann das Auto mal kurz durchgecheckt, wie man das vor einer längeren Reise halt so macht und war ganz erschrocken über das Profil des linken Vorderreifens. Innen war der komplett fertig, nun war der Autoschrauber meines Vertrauens gefordert, auf die Schnelle zwei neue Reifen zu organisieren.
In der Zwischenzeit wollte ich noch Einkäufe erledigen, also holte ich das Auto meiner Mutter; meines stand ja bei Charlie. Fahre also so in die Tiefgarage des Einkaufstempels bei uns im Ort; und wundere mich wieso das Licht dem einer Kerze ähnlich kommt. Geil, die Batterie lädt nicht mehr; Nix wie raus aus der Tiefgarage... Zum Glück hat man ja mitten in den Rennvorbereitungen noch massig Zeit für abgefahrene Transporterreifen und abgekackte Alternatoren, das fängt ja gut an.
Naja dem Problem mit dem Alternator haben sich dann die gelben Engel (nein, nicht die Post) angenommen, und die Reifen für den Ducato waren inzwischen eingetroffen.
Also die neuen Reifen aufziehen gegangen, bei der Fahrt über die Spurplatte stellte sich heraus; dass das Ding gar nicht so viel anzeigen kann wie die Spur daneben ist.... Na stellt doch mal noch eben die Spur ein, danke :wink:
Letztlich hab ich dann meine Einkäufe mit dem Ducato erledigt, Platz hats da drin zwar massig, aber ich komm in keine Tiefgarage. Egal, hat ja öffentliche Parkplätze in unmitellbarer Umgebung....
Gegen Abend musste ich dann noch kurz Jan abholen (ist ein ehemaliger Schulkollege von mir, der nach Südafrika ausgewandert ist. Der kommt auch mit zum Pann, und wir teilen uns meinen Hobel.), der Kerl braucht endlich mal n paar vernünftige Handschuhe, also fahren wir nach Bern. Sehr schnell stellt sich heraus, dass der Ducato bei Regen unheimlich laut ist; kein Wunder das Ding hat null Dämmung.
So weit so gut, die Handschuhe hätten wir und nach dem Abendessen ist auch Kücken zu Hause von Anneau du Rhin; von welchem ich eine ganze Kiste mit Sturzteilen für die R1 und einen Satz Ersatzfelgen kriege.
Der Freitag wär geschafft *uff*¨
Den Samstag lass ich ruhig angehen, nach gründlichem Ausschlafen (was leider aus lauter Nervosität und Vorfreude nicht klappt) wird noch der restliche Gerümpel zusammengepflückt und in Kisten verfrachtet. Immer wieder stellt sich die Frage "was hab ich wohl alles vergessen?"
Am Nachmittag trifft dann auch Jan bei mir ein, und wir laden mein blaues Gefährt sowie massig Gepäck in den Bus. Anschliessend machen wir uns auf Richtung Basel, wo Flisi uns bereits erwartet.
Als wir bei ihm ankommen, trifft mich fast der Schlag.... Nicht weil sich seine Kilo K5 mittlerweile zu ner richtigen Waffe gewandelt hat, sondern wegen seinem Plunder... Da wären Reifenmontier- und auswuchtbock, Motorradständer, zirka 10 Reifen, Regenreifen auf Ersatzfelgen, Grill, Holzkohle und ganz wichtig natürlich 4 Kisten mit jeweils 24 Halbliterdosen Bier nur der Anfang... :o Das Bier sollte uns trotzdem ausgehen, dazu aber später mehr...
Irgendwie haben wir den ganzen Plunder aber irgendwie doch in den Transporter gekriegt:
[Blockierte Grafik: http://img524.imageshack.us/img524/2382/dsc01225cd0.th.jpg]
Wer findet die Motorräder unter dem Krempel? :o
Nach einem gemütlichen Abend bei dem ein oder andern Bier, gings dann frühmorgens in die Heia.
Am Sonntagmorgen um 4.45 Uhr ging dann der Wecker an, was aber eigentlich völlig überflüssig war; da ich auch diese Nacht wieder kaum ein Auge zugemacht hatte. Die Vorfreude und Nervosität stieg....
Abfahrt war um 5.15Uhr, die Autobahn war angenehm leer und um 6 Uhr sollten wir Ivo und Mäddie am Fressbalken treffen. Nach der ein oder andern Kippe kamen die dann auch an, mittlerweile war 6.30 Uhr. Auch bei Ihnen verlief nicht ganz alles reibungslos, beim Transporter von Ivo war die Einspritzpumpe abgeraucht, also mussten sie auf die Schnelle was organisieren.... Wir haben ja nicht schlecht gelacht, dass auch sie einen quitschgelben Fiat Ducato hatten.... Hab ich schon erwähnt, dass an ihrem Auto die Kupplung rutschte?
So machten sich also ein paar Verrückte auf den Weg Richtung Ungarn, es vergingen wohl keine 50km bis Jan und Flisi sich beschwerten dass es unbequem sei im Transporter. Unser Ducato war n Dreiplätzer, entsprechend eng gings vorne zu, zumal Flisi auch nicht gerade zwergwüchsig ist....
Nun die Fahrt verlief eigentlich Reibungslos, ausser dass es meinen Mitfahrenden zwischenzeitlich langweilig wurde, und die auf die dümmsten Ideen kamen. So wollten sie beispielsweise mir die Nasenhaare zupfen, während ich fuhr... Aber auch Ivo und Mäddie im andern Transporter war es wohl langweilig, als sie an uns vorbeizogen, hatten beide den Helm angezogen; oder war es nur mentale Vorbereitung auf die kommenden Tage
Für Ivo bräuchten wir noch n Schild "ich bin doof"
Auf der Strecke München Richtung Salzburg, waren wir wohl seit ner halben Stunde in Österreich, als Ivo plötzlich meinte "wann kommt denn endlich die Grenze?" :o
Die Fahrt verlief soweit reibungslos und wir kamen am späten Nachmittag am Pannoniaring an.... Wie ich mich auf den Moment gefreut habe...
Da die Boxen noch nicht frei waren, gings erst mal zu Mario auf ein lecker Bierchen, das hab ich mir jetzt verdient. Da lernte ich dann auch unsere Boxenmitbewohner Iris, Pesche und Stefu kennen.
Dann war erstmal Boxeneinräumen angesagt, und ich war wieder erstaunt wieviel Plunder wir effektiv dabei hatten :?
Anschliessend noch ein paar Bierchen und irgendwann in die Heia.... Aber wie sollts auch anders sein, auch diese Nacht konnte ich kaum schlafen; ohne Wecker war ich schon vor 6 Uhr früh wach.
Naja um 9 Uhr ging dann eeeeeendlich die Strecke auf, aber da hatte ich es dann nicht mehr eilig. Ich wartete erstmal n bisschen ab, und es ging tatsächlich nicht lange bis der Besenwagen mit den ersten Bruchpiloten reinkam. Als die Strecke dann etwas leerer war, wagte ich mich dann auch raus.
So verging Runde um Runde, Turn um Turn; Reifen und Motor hatten gar keine Zeit kalt zu werden, kaum kam ich jeweils rein sass auch schon Jan wieder auf der Kiste und war weg.
Flisi hatte bestimmt auch schon zwei Turns gefahren, als sich sein Kurzhubgasgriff in der Boxengasse verklemmte. Ein auf Vollgas blockierter Gasgriff kommt bei 190 Ps nicht wirklich gut :roll:
Hinterrad links weg, Hinterrad rechts weg, Kette springt runter und zerschlägt die Kupplungsdruckstange. Flisi ist erstmal sichtlich genervt, und entschliesst sich nach nicht allzu langer Zeit sich n Bierchen zu gönnen...
Bei Jan und mir läufts eigentlich probemlos, ausser dass ich überhaupt keinen Rhytmus finde, meine schnellste Zeit ist 2:19 :roll:
Irgendwann am Nachmittag kriegt Flisi den Rest der Kupplungsdruckstange mit tatkräftiger Mithilfe von anderen Gixxerfahrern auch noch aus dem Gehäuse raus. Bloss woher eine Druckstange nehmen? Der ansässige Teiledealer führt sowas nicht, und auch von den Anwesenden hat niemand so was mit.... Bis einer auf die Idee kommt, nen Schraubendreher mit dem identischen Schaftdurchmesser auf die entsprechende Länge zu kürzen. Nach einem missglückten Versuch klappts dann auch, Flisi lässt sich nicht unterkriegen und dremelt seine K5 wieder zurecht.
Am Abend gibts wie immer eine gesellige Runde mit dem ein oder andern Bier und viel dummen Geschätz... Dabei stelle ich wieder mal fest, ich kann zwar nicht schnell Motorrad fahren, aber dumm schwätzen kann ich recht gut.
Nun am nächsten Morgen gehts wieder auf die Strecke, Flisi ist guter Dinge kommt aber nach zwei Runden schon wieder rein. Öl verteilt sich auf seinem Hinterreifen, was er irgendwie gar nicht lustig findet... Irgendwie halbwegs verständlich, oder?
Die Kette hat die Druckstange zerschlagen, dabei wurde scheinbar auch der Wellendichtring in Mitleidenschaft gezogen... Womit für Flisi das Fahren definitiv gestorben ist. Verschiedene Leute haben ihm zwar angeboten, er könne mit ihren Kisten ne Runde drehen; aber das lehnte er dankend ab... Er machte sich lieber über seine Biervorräte her.
Jan und ich zogen dann auf meine Kiste im Laufe des Morgens mal einen neuen Hinterreifen auf, die Strecke fing langsam an zu behagen und plötzlich standen 2:13er Zeiten auf dem Laptimer... Schön schön...
Am Nachmittag standen dann noch zwei 8 Runden Sprintrennen auf dem Programm, meines wurde leider wegen einsetzendem Regen abgebrochen. Aus lauter Frust gab ich mich auch dem Bier hin.... Dumm dass es dann aufhörte zu regnen und ich noch zwei Stunden hätte fahren können.
Egal morgen ist auch noch ein Tag.