Ebay und Paypal

Hi Leute
Da die einen oder anderen (und die einen mehr als die anderen ) auch mal mit Ebay zu tun haben, ist vielleicht auch schon aufgefallen, dass der Hauseigene Zahlungsdienst Paypal immer beliebter wird.

Insgesamt keine so schlechte Sache, vor allem weil unter Umständen auch ein Käuferschutz inbegriffen ist (d.h. weniger Abzokkmöglichkeiten von ausländischen Anbietern und vor allem eine Western Union Geldtransferts).

Man muss ja alles mal ausprobiert haben, so habe ich auch mal wieder mein Paypalkonto bemüht. Ebayaution gewonnen (war nichts motorradtechnisches), die Zahlung über Ebay auslösen wollen - und: ""Dieser Verkäufer kann zurzeit keine Zahlungen empfangen"

Tja - ähm - und ? War leider die einzige Möglichkeit welche der Verkäufer (aus GB - teilweise sehr undurchsichtige Angebote und Preise welche meiner Ansicht nach verdächtig nach Gemauschel erscheinen) als Zahlung akzeptiert. Auf Anfrage über Ebay meldet sich der Verkäufer nicht und Ebay gibt die lakonische Antwort, dass man die Zahlung halt direkt über Paypal und nicht über das Ebay-Zahlungssystem auslösen soll. Schön und gut - bloss hab ich die Mailadresse des Typen nicht (jedenfalls wird die in Ebay nirgends angezeigt). Auch habe ich weder Name noch Adresse des Verkäufers - nur den Ebay-Namen.

Kurz und gut: was soll man denn da machen?

Vielleicht hat ja einer eine Idee? Hab weder Zeit noch Lust mich mit dem Kram länger rumzuärgern (kaufe drum lieber auf Ricardo, aber da wurden mir in letzter Zeit alle Sachen welche in für mich akzeptablem Preisrahmen waren in letzer Minute -wohlgemerkt von Neuanmeldern!- weggeschnappt). Werde das ungute Gefühl nicht los, dass da Sachen günstig angeboten werden und selber (oder von Kollegen) zu Minimalpreisen wieder zurückgenommen werden, wenn zu wenig hoch geboten wird. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Marc
ganz nebenbei: der Verkäufer hat am Tag der gewonnen Ebay-Auktion einen neuen Namen auf Ebay hinterlegt - macht die Sache irgendwie nicht besser

Da es sont nichts zu schreiben gibt, mal der weitere Verlauf der Geschichte (mal sehen wo das hin führt): Der Verkäufer hat sich mittlerweile gemeldet über das Ebay-Tool. Eine gmail.com Adresse (eine andere als in Ebay hinterlegt war) und ein Name mit japanischen Schriftzeiten - auf Ebay wird Name und Vorname mit jeweils 2 Buchstaben angegeben (tönt irgendwie japanisch?).

Nun gut - ich bin ja experimentierfreudig und für die 130 Stutz (inklusive Versand) will ich mal wissen was Sache ist. Habe die Paypal-Zahlung auf die angegebene Adresse angewiesen, hat auch problemlos funktioniert. Noch unklar allerdings, ob die Kohle auch wirklich ankommt, denn gemäss Paypal-Bedingungen muss der Verkäufer ein Konto in der entpsrechenden Landeswährung (CHF) haben - wäre mir nicht sicher, dass dem so ist.

Da über Paypal mit den entsprechenden Codes, müsste die Sache abgesichert sein. Wie gesagt: versuche es lieber mal mit 100.-- statt mit grösseren Beträgen (hab in den USA grad für über 1'000 Stutz Golfkram eingekauft - da wäre mir das zu heiss gewesen).

Wer weiss - vielleicht findet die Sache ja ein ungeahnt gutes Ende. Ich bleib an Ball und "blogge" weiter

Marc

Tja, die Kohle ist anscheinend weg, d.h. ein Konto wurde eingerichtet (was nichts heissen will, sind ja nur paar Clicks im Internet). zhang yuzhong hat die Papal-Zahlung akzeptiert.

Nett: der Name ist schon mal wieder anders, als der welcher in Ebay registriert war - und die Mailadresse hat auch wieder geändert (diemal eine hotmail-Adresse).

Ich glaub ja an das Gute in der Welt - aber irgendiwe werd ich das dumpfe Gefühl nicht los, dass meine erste Paypal-Transaktion gleich in die Hose geht

Wie üblich: wenn's neue Infos gibt, lass ich es wissen

Marc

Habe heute die Mail erhalten, dass die Ware per EMS (Express Mail Service, so was wie DHL oder UPS) in China versandt wurde. Mit der Tracking-Nummer lässt sich auch verfolgen, dass eine Ware aufgegeben wurde - aber nicht, was es ist, wer genau die Ware aufgegeben hat - und an wen die genau geht.

Spannend ist hier vor allem, dass der Verkäufer über Ebay.ch in CHF anbietet, der Artikelstandort in UK (Essex) ist, der Verkäufer selber einen unaussprechlichen Namen hat - und die Ware dann anscheinend von China kommt.

So wie es aussieht sollte ich also "etwas" erhalten - nur kann sich bei dem Preis (CHF 99 statt EUR 550) keiner vorstellen, dass es sich um Originalware handelt.

Marc
a propos: Verkauf von Plagiaten und Fälschungen (Chinesen sind hierzu echt gut und die Fäslchungen sind so gut, dass kaum Unterschiede zu Original-Markenware besteht) ist in der Schweiz verboten. Aber eben: wer will denn gegen einen Verkäufer was machen der nicht hier wohnt und der sich bei gesperrten Ebay-Account einfach mit neuen Namen anmeldet...

Hi
Paypal ist KEINE Bank! Die haben war so was wie eine Banklizenz, aber die beinhaltet nur die Bankenaufsicht von Singapur. Hat also nichts mit Geldtransferts zu tun, was die sich anschauen, eher mit den (eventuellen) Verzinsungen. Zudem soll in Zukunft geplant sein Kreditkarten oder ähnliches auszustellen - und dafür brauchen die so eine Lizenz.

Im Grunde ist Paypal so was wie ein Treuhänder (gehört nebenbei Ebay!). Beide Partner (Käufer/Verkäufer) müssen eine Kreditkarte bzw. ein Bankkonto hinterlegen, somit ist schon mal abgesichert, dass es beide (an den angegebenen Adressen) mal gegeben hat. Wird nun per Mail eine Zahlung ausgelöst, so belastet Paypal das "Konto" des Kunden und schreibt das Geld dem "Konto" des Verkäufers gut. Anders gesagt: es fliesst kein Geld - und das ist der Unterschied zu all den Zahlungsproblemen (vorwiegend mit ausländischen Kunden) welche da entstehen können.

Kleines aber: so was ist nicht ganz gratis. Einerseits will die Kreditkartenorganisation natürlich Geld, andererseits auch Paypal. Ist zwar nicht viel, aber bei der Summe der Transaktionen leben die ziemlich gut davon und können sogar eine "Versicherung" anbieten, falls es Probleme mit Ebay-Transaktionen gibt. Allerdings ist (wie üblich) diese Absicherung an einen Haufen Sachen gebunden - lieber, man liest sich das Kleingedruckte nicht so ganz genau durch

Von der Theorie her ist man also mit Paypal abgesichert (zwei Kunden, zwei Kreditkarten bzw. Bankkontos und Versicherung vis 1'500 Euro falls doch was schief geht). Was Paypal natürlich nicht machen kann ist die Kontrolle der Ware. Bei Reklamationen kann allerdings Paypal den Betrag zurückbelasten (z.B. Betrug/Diebesgut, Ware stimmt absolut nicht mit Beschreibung überein) - aber nur, wenn es das Konto dann noch gibt! Wie üblich bei Ebay und Paypal ist der Kundendienst bescheiden - es ist Sache der Parteien sich einig zu werden, selber wird weder Anzeige erstattet, noch Adressen bekanntgegeben noch weitere Abklärungen gemacht.

Die Sache mit den Fristen ist was anderes. Einerseits wird meist nicht sofort die Kreditkarte belastet, andererseits kann ein Konto ja auch mal nicht gedeckt sein. Paypal wartet somit, bis die definitive Bestätigung kommt, dass die Kohle abgebucht ist - da kann es Länder geben wo das "etwas" länger dauert als in der Schweiz.

Das Risiko hat eigentlich eher der Verkäufer, den wenn der Käufer reklamiert, dass die Ware nicht angekommen ist (oder falsch war), dann kann Ebay den Betrag zurückbelasten - die Ware ist aber immer noch beim Käufer

Gemäss Infos soll übrigens Paypal langfristig die einzige Zahlungsmöglichkeit in Ebay werden (gemäss AGB ist übrigens Barzahlung schon jetzt nicht erlaubt!), d.h. Ebay wird mit Verkaufsgebühren und Paypal-Gebühren auch in Zukunft ein recht unbeschwertes Leben führen.

Nachteil von Paypal: das Konto ist mit Ebay verlinkt - wer den Code von Ebay knackt, hat uneingeschränkt Zugriff auf die Kreditkarte! Und die Verschlüsselung von Ebay ist bekanntermassen schlecht, was vor allem Datensicherheits-Spezialisten vom Gebrauch abraten lässt.

Wie immer bei Kreditkarten, Onlineabbuchungen oder eben Sachen wie Paypal: ein Betrugsrisiko ist nie ganz auszuschliessen - ein Grund mehr mit Passwörtern und Daten serh vorsichtig zu sein.

Marc
der Paypal normalerwesie auch nicht benutzt, aber dieser Verkäufer hatte dies als einzige Zahlungsmöglichkeit angegeben.

Hi
News von der Ebay-Front: mein bestelltes Material ist angekommen. Verzollt und in Top Zustand, sieht zumindest auch wie Original aus (ob es das ist, ist mir beim Preis auch egal so lange es funktioniert).

Für einmal also ne Sache welche problemlos funktioniert hat, auch wenn irgendwo sicherlich ein Nepp dahinter steht. Vielleicht war ich ja der erste der geboten hat und der Verkäufer braucht (für spätere, brutale Abzokke) noch ein paar gute Bewertungen

Wie gesagt: alles gut gelaufen, Versand ab China hat knapp eine Woche gedauert und Paypal hatte auch keine Probleme. Insgesamt ein rundum guter Eindruck von der Sache, auch wenn bei dem Preis klar ist, dass da irgendwo was nicht sein kann.

Marc