Lärmmessung, Auspuff zu laut?

  • Hallo zusammen,


    Mein Problemchen ist folgendes. Ich habe mir eine Tröte gekauft mit Homologation und Beiblatt, also eigentlich alles im Rahmen. Eine Messung mit einem ungeeichten Conrad Gerät hat aber gezeigt, dass sie etwa 4 bis 5db zu laut ist. Da es auf das Zubehör keine Toleranz gibt, müsste ich bei einer Kontrolle also schon mit einer hohen Busse rechnen. Wenn ich den Auspuff auf Garantie zurückschicke, dann entstehen natürlich Kosten und Aufwand. Der Importeur hat auch schon gesagt, dass er an den Hersteller zurück muss, die das überprüfen und erst dann der Kaufbetrag zurückerstattet wird. Den Aufwand will ich natürlich nicht für die Katze betreiben (und wer sagt, dass mich die Spanier da nicht einfach verarschen). Also wollte ich mal fragen, ob jemand ein geeichtes DB-Messgerät hat?


    Das Strassenverkehrsamt war gar nicht erfreut, als ich da einfach mal nachgefragt habe, ob sie das messen könnten. :grinning_face_with_smiling_eyes: Das ist eine andere Geschichte...


    Wollte einfach mal eure Meinung dazu hören. Direkt zurückschicken? Einfach fahren? Dass das ganze ansich dumm war braucht ihr nicht erwähnen. :thumbsup:


    Gruess Pascal

  • Im StVa Winti steht offen ein dB Messer rum, auf dem Prüfgelände. Nach Betriebsschluss kann man da manövrieren gehen und das Teil läuft auch mit. Kurz die andern auf dem Platz um Ruhe bitten, Karre richtig positionieren und dann aufdrehen. Ich hätte zwar noch ein gutes dB Meter hier, aber ich glaub besser als beim Strassi direkt, das geht kaum. :winking_face:

    READY
    TO>>
    ALUKÖFFERLI

  • Hallo


    Wie bist Du bei der Messung vorgegangen ? Wieviel Abstand hattes Du zum Motorrad/Auspuff ?
    Ob jetzt ein Conrad Messgeräť oder ein App für Dein Telefon genau sind sei dahin gestellt....


    Denke nicht das Du wegen 5dB Probleme bekommst. Hast ja Dein Beiblatt dabei....
    Ich würde es darauf ankommen lassen :thumbsup:
    Busse gibts kaum....


    Gruss Sniper

  • App für Dein Telefon

    Zum Glück hat Pilarius nix davon geschrieben. Wer sowas braucht, der gehört eh in die Gummizelle. Wie kann man nur so... ähm... "schlau" sein und denken, dass ein Smartphone als Lautstärkemessgerät hinhält... :mad:


    Denke nicht das Du wegen 5dB Probleme bekommst.

    Wies rechtlich aussieht weiss ich nicht. Aber: Ca. 10dB Lärmpegelunterschied werden vom menschlichen Gehör als doppelt so laut oder leise empfunden werden. Ok, es sind hier "nur" 5dB, aber man muss nicht ein besonders geschultes Ohr haben, um den Unterschied zu hören.

    READY
    TO>>
    ALUKÖFFERLI

  • Nein, aber das hab ich schonmal gesagt. :grinning_squinting_face:
    Ich hatte da meine Prüfung (frühstmöglicher Termin im Kt. ZH war in Winti) und war da einen Tag vorher zu Besuch, um ein paar Manöver zu machen und das Strassi schonmal gesehen zu haben. War nicht schlecht, so konnte ich am nächsten Tag entspannt ankommen. Die Prüfung war umso mühsamer, es ging überhaupt nicht ums Töfffahren sondern um total beschränktes 30er Zone-rechtsvortritt-umhergefahre, wie an der Autoprüfung. Dass es in einer "fremden" Stadt war, war vielleicht gar nicht mal so schlecht. Habe jedenfalls auf Anhieb bestanden. :grinning_squinting_face:

    READY
    TO>>
    ALUKÖFFERLI


  • Wie schon mehrmals hier drinnen erwähnt wurde, GIBT es Probleme.

  • Wie oft schon beschrieben.... was lauter als das Original ist, ist zu laut, weil ja der Hersteller bereits die Grenzwerte ausreizt (genau deshalb sehen die Anlagen oft etwas klotzig und eben nicht so superschön aus).



    Teure Hersteller arbeiten mit einer geänderten Resonanz innerhalb des zulässigen Grenzwertes oder aber mit dem Klappensystem, welches sich erst ausserhalb der Messmethode öffnet und einen deutlich lauteren Sound erzeugt (das Ganze ist jetzt etwas laienhaft beschrieben, bin ja kein Techniker).


    Wie aus zahlreichen Testberichten verschiedener Zeitschriften (Motorrad etc) hervorgeht, sind bereits die meisten Tröten neuwertig zu laut, geschweige denn nach einigen 1000km Fahrt. Wer also den Topf oder die ganze Anlage wechselt, MUSS einfach damit rechnen, dass das Teil - Beiblatt hin oder her - ausserhalb der zulässigen Grenzwerte liegt.


    Als zuverlässig gelten praktisch in allen Testberichten Anlagen von Akra, mit ein Grund, weshalb die oft bei Sondereditionen bereits verbaut werden.


    Busse oder sonstige Folgen:
    Nach einer Probefahrt wirst du zweifelsfrei selbst beurteilen können, ob die Anlage deutlich lauter ist als zuvor. Dies hören auch die Uniformierten, wenn sie dann mal blöderweise irgendwo stehen sollten. Ist sie nur etwas zu laut, so hast du gute Chancen, dank Beiblatt bei einer ganz normalen und flüchtigen Routinekontrolle durchzukommen. Ist sie selbst für dich deutlich lauter - und somit auch für die Polizei - musst du mit Ärger rechnen.
    Im billigsten Fall mit einer Meldung ans StVA zwecks Nachprüfung inkl. Lärmmessung oder Rückrüstung auf das Original --> Kosten der Nachkontrolle beim StVA
    Im dümmeren Fall haben die Kontrollierenden selbst ein Messgerät dabei, schützt aber i.d.R. vor der Sicherstellung, weil ja eine Kontrollmessung erfolgen konnte. Wird das Resultat akzeptiert --> Verzeigung mit Busse / Termin beim StVA Nachkontrolle
    Im dümmsten Fall haben die Kontrollierenden kein Messgerät, die Anlage wird aber derart laut empfunden, dass das Motorrad zwecks Vornahme einer Lärmmessung sichergestellt werden kann --> Kosten Lärmmessung/Verzeigung/Busse/Nachkontrolle StVA


    Daher immer den Markenhändler (des Motorrades) fragen, was für eine Zubehör-Anlage er empfehlen kann resp was der Generalimporteur empfiehlt. Es existieren Listen, welche Anlagen auf dem Motorrad bereits geprüft wurden :winking_face: selbst erlebt, als ich bei KTM in Schwyz war, wo eine interessierte Dame unbedingt ne Lärmtröte auf ihrer Baby-Duke wollte (wäre dann eben auch Akra gewesen).


    At least: Das Risiko erwischt zu werden, ist relativ gering. Neuralgische Punkte wie Schwägalp oder Stoss einfach meiden.... Dumm aber, wenn es Einen trotzdem mal erwischt. Aber wie gesagt: Jeder merkt selbst beim Fahren, ob die Anlage nun deutlich lauter ist als zuvor oder nicht....

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']

    https://www.youtube.com/user/katpava/videos

  • Danke für die vielen Antworten.


    Die Anlage ist definitiv viel lauter als original. Das dämliche an der Sache ist ja, dass die Anlage mit modifizierten Killern (also leiser gemacht!) immer noch 4 bis 5 db zu laut ist. Standard sind es nochmals ca 2 bis 3 db mehr. Naja, ich werde neue Killer kaufen und das als Lehrgeld abschreiben. Dann geht der Auspuff zurück. Den Ärger und das Bussgeld ist es mir nicht wert.
    Dennoch finde ich es dämlich, dass es die Importeure anscheinend nicht kümmert, wie laut die Tröten sind. Wozu eine Homologationsbestätigung und ein Beiblatt, wenn die Werte nur im Traum eingehalten werden?


    Für mich ist das Thema durch, danke nochmals an alle, die sich Zeit genommen haben!
    Pascal

  • In einem der Testberichte war die Rede davon, dass die Homologation insbesondere in den Niederlanden höchst fragwürdig ist...... auf dem Auspuff ist nebst der E-Nr auch ein Ländercode ersichtlich, wo die Anlage für den EU-Raum geprüft wurde/wird.
    Denke mal, dass da beim Prozedere die zu prüfenden Anlagen penibel genau sind, ist die Homologation durch, wird's wohl nicht mehr so genau genommen.... der Hersteller hat ja sein Nümmerchen :grinning_squinting_face:

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  • Klar kann es Probleme geben....kommt trotzdem auf den Prüfer/Schroter an......


    Gruss Sniper

  • Irgendwie komisch, das mit den DB-Killern :confused_face:
    Geprüft wird eine Anlage ja komplett homologiert, also genau so wie sie ausgeliefert werden muss um die Grenzlärm-Werte zu erreichen (so müsste es jedenfalls sein, sonst gibt's keine CH-ABE). Wenn ich da nun lese, dass irgendwas an den DB-Killern rumgewerkelt wurde damit sie LEISER wird, dann ist die Anlage nicht mehr im Homologations-Zustand und die Sache hat sich somit sowieso erledigt. Zumindest theoretisch, denn wenn nichts auffällt und der Ton ja stimmt, wird sich keiner darum bemühen nachzusehen ob der DB-Killer (nebenbei: ebenfalls mit E-Nummer homologiert wenn er vom Werk her demontierbar ist) dem Original entspricht.


    Fraglich bleibt, was der Conrad-Lärmpegel-Messer taugt (und - ob der auch ganz genau nach Homologation am richtigen Ort plaziert wurde), da liegen locker paar DB (in alle Richtungen!) drin, wenn die Elektronik schlampig ist und man eben nicht ganz präsise die Vorgaben einhält.


    Aber: wenn die Anlage warnehmbar DEUTLICH lauter ist in normal zugelassen in ausgeliefertemm Werkszustand als die Originale, dann ist da was faul. Entweder wurde der falsche DB-Killer (Racing-Variante) ausgeliefert oder aber eine ganz andere Anlage (nur für Racing-Zwecke). 1-2 DbA könnten wegen der EU-Homologation (Messtoleranz) drin liegen - das ist zwar etwas mehr als Original, aber nicht so, dass man das als "deutlich" betiteln könnte. Und dass die Nachrüster allesamt versuchen die Lärmnormen voll auszureizen (im Auslieferungszustand, kann dann leider eben auch schnell mal drüber gehen sobald sich die Dämmwolle etwas gesetzt hat) um wenigstens an die Originaltüten ranzukommen in der Leistungsausschöpfung, wird das mit der CH-ABE dann schnell mal eng.


    Wenn der Händler Dir das Ding als CH-Konform verkauft hat und das schlichtweg nicht stimmt, dann kannst Du dem Händler den Kram auf den Tresen legen und die Sache hat sich erledigt (der kann ja froh sein, verzeigst Du ihn nicht noch weil er eine CH-Bescheinigung erstellt hat welche gar nicht rechtens ist). Bei Privat oder Kauf vom Ausland wird das schwierig, zumal hier das Problem bleibt, dass der CH-Importeur welche die CH-Bescheinigung ausstellt die Anlage ja wohl gar nie gesehen hat und somit gar nicht beurteilen kann ob das eben die zugelassene Variante ist oder nicht.


    Somit bleibt nur die Variante erst mal eine echte Lärmmessung zu machen (machen zu lassen) - und falls die Normen überschritten werden die Kosten gegebenenfalls dem Händler in Rechnung zu stellen. Trotz massiv mehr "Sound" weiterzufahren ist die schlechteste Lösung, denn der Richter wird Dich in die Pfanne hauen, egal welche Papiere Du hast und ob der Händler wusste ob die Anlage legal ist oder nicht.

  • Juten Tag.



    Ich bin unwissentlich mini ganz L ziit mit eme viel zluute und ned zueglahne Uspuff umegfahre ( unwissentlich :huh: )


    Bis zu de Prüefig hani das leider ned gwüsst, dass de ilegal gsi isch, jedefalls den ade Prüefig het mich nach de fahrt de Expert zu sau gmacht will de Uspuff viel zluut gsi isch :grinning_squinting_face:


    Hend den chli über das Thema diskutiert und luut Expert vom Stva Bülach könnte die Polizei dir de Uswiis für 1 Monat entzieh :whistling:

  • Damit man besser versteh von was der Eric redet.
    https://www.umweltbundesamt.de…377/dokumente/lechner.pdf



    Die Lautsterkenmessung beim Auspuff hat genau festgelegte Normen. Die Hersteller wissen das und optimieren Auspuff, Maschiene und Steuerung genau auf den Messpunkt. Dort werden die Grenzwerte dann eingehalten, ein bischen auserhalb und die Maschine ist viel zu laut.


    Durch Fertigungs *hust* "Toleranz" war evtl. die Auspuff Maschinenkombination genau unterhalb des Granzwert. Dumm nur das am Ende des Tages, bzw. wenn der Experte die Messung macht, deine Auspuff/Maschinen-Kombination entscheidend ist. Ist es zu laut hast du schlecht Karten, dafür plötzlich eine umso teurere Rechnung in der Hand.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!

  • Danke RebelFazer.
    Es lohnt sich wirklich, das Lechner-Pdf mal durchzulesen.... hab das schon ne Zeit lang auf einem Schreibtisch parkiert, nur bereits wieder vergessen :grinning_squinting_face:

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


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