Mit dem Motorrad durch Europa

  • hallo,

    Im Moment ist es nur eine Idee. Und bis zum nächsten Frühling gehts noch eine ganze Weile. Doch ich HOFFE ich kann es umsetzen.

    Seit ich auf zwei Rädern unterwegs bin (also schon seit über 5 Jahren) ist es mein Traum mit einem "grossen" Motorrad eine Tour über mehrere Tage durch Europa zu fahren. Als erste richtige Tour, stelle ich mir die Länder um der Schweiz und die Schweiz selber vor.

    Es wäre nett von euch, wenn diejenigen welche schon solche Touren hinter sich haben, ihre Erfahrungen hier, kurz schildern.
    Besonders interessant für mich wäre zu wissen welches Motorrad ihr verwendet habt, und ob ihr ganz Abenteuer like, draussen im mitgebrachten Zelt oder im Hotel übernachtet habt. Und auf welche Probleme ihr gestossen seid.

    KMX

    Triumph, weil ich es mir wert bin! :imsohappy:

  • Hi
    Wenn Du im Forum bisschen suchst, wirst Du schon mal einiges an Berichten finden. Im Internet sind zudem von Kurztripps bis zu jahrelangen Touren alles zu finden, was man denn so wissen möchte.

    Touren kannst Du mit jeder Maschine machen, egal ob 50ccm Roller, Sportenduro, Monobike, Rennmaschine oder eben Luxus-Tourer mit integrierter Stereoanlage und 220 Volt Anschluss für die Kaffeemaschine. Die Frage ist halt einfach welche Bedürfnisse man hat - und was man dafür zu bezahlen gewillt ist. Auch klar, dass man mit einer 50'000 Franken Harley vielleicht nicht unbedingt ein Billigzelt von Migros mitnimmt und auf abgewrackten Zeltplätzen übernachtet, dafür werden Hardcore-Enduristen welche ausser bisschen Werkzeug vielleicht gerade mal eine Zahnbürste und eine Ersatzunterhose im Rucksack haben, wohl kaum im 5* Hotel übernachten wollen.

    Nimm also die Maschine die Du hast, schau ob Du da noch was machen willst (z.B. zusätzlicher Gepäckträger, oder Verbreiterung des Gepäckträgers für grosse Gepäckrolle, eventuell Satteltaschen oder wenn wirklich lange Reisen geplant sind halt ein komplettes Gepäcksystem welches man auch ordentlich abschliessen kann, wenn die Kiste mal bei einem Ausflug irgendwo in einer Grossstadt geparkt werden muss). In der Regel wählt man dann die Strecken entsprechend dem Fahrzeug, d.h. mit einer Lc4 Enduro sucht man sich möglichst Schotter- und sonstige nicht asphaltierte Wege, mit einem Reisemobil oder einer Supersport-Maschine halt eher etwas mit gepflegtem untergrund.

    Wer länger fährt, sollte sich VORHER genau informieren wie viel Sprit die Maschine braucht (und zwar vollbeladen, kleinere Hubräume können mit Gepäcksystem locker 1 bis 1.5 Liter mehr brauchen, was bei sonst 4-5 Liter 25 % mehr ist), denn nichts ist ärgerlicher, als irgendwo fern von der nächsten Tanke ohne Sprit liegen zu bleiben. Wenn Du längere Reisen machen willst (Zeit/Kilometer), dann sollte man sich auch Gedanken über die Reifen machen. Selbst mit Sportmaschinen ist es da wichtiger, dass das Profil bis zum Ende hält als der Mörder-Gripp der die üblichen Sportreifen aufbauen, es kann da also Sinn machen mal einen Tourenreifen aufzuziehen, obwohl der sonst eigentlich nicht auf so eine Maschine gehört.

    Reisen in Europa (vor allem EU-Raum) sind absolut problemlos. Hotelqualitäten sind in etwa bekannt, Spritversorgung (z.B. Bleifrei), Markenhändler (z.B. Servicearbeiten wenn Ventile zu machen sind) oder eben auch Versorgung durch Reifenhändler ist super, ausser, dass die Leute vielleicht eine fremde Sprache sprechen, ist das also vergleichbar mit der Schweiz.

    Mein Tipp für EU-Reisen: Leichtes Gepäck, einfache Hotelunterkünfte suchen (ist ja nur zum Schlafen), komplett auf Campinggerödel und Ersatzteile verzichten, dafür eine Reiseversicherung mit Rückholservice abschliessen (z.B. über TCS, Intertours oder wie die alle heissen). Europa lässt sich problemlos mit Karte bereisen (also Papierkarte), wer genug Kohle hat und Lust hat zu Hause zu planen, kann natürlich auch in die neusten GPS-Geräte insvestieren (Zumo-Serie, Referenz für Motorräder ist das 550, mehr technische Spielereien gibt es beim 660er), die können einem dann nebst Hotels auch Adressgenaue Navigation und beispielsweise Tankstellenverzeichnis bieten (bitte beachten, dass der Stand immer hinten nach hinkt, gerade da wo das Tankstellennetz sowieso bescheiden ist, kann durchaus mal eine Tanke nicht mehr existieren).

    Wenn es weiter gehen soll und die Gegend weitgehend unbekannt ist (Russland, eventuell Griechenland, Ost-Türkei usw), dann kann es heikel werden mit einfachen Hotels. Entweder stehen da Luxus-Touri-Bunker mit entsprechenden Preisen - oder die Unterkunft kann schon mal schwer vom EU-Durchschnittsstandard abweichen. Hier kann sich, je nach Planungsaufwand, ein Zelt lohnen.

    Kleiner Hinweis: Jeder muss selber entscheiden wie viel er für Campingkram ausgibt, aber wer schon mal paar Nächte echt gefroren in einem durchnässten Zelt geschlafen hat - als Surfer hat man die Kohle halt lieber ins Material gesteckt :grinning_squinting_face: -, der bezahlt halt den Aufpreis für echt gute Ware, auch wenn man dafür schon mal locker ein paar Tage im Luxus-Resort übernachten könnte. Nicht zu unterschätzen: Auf dem Motorrad ist der Platz bescheiden, soll ein "gutes" Zelt, eine "gute" Unterlage und ein "perfekter" Schlafsack mit, dann wird das noch teurer als üblich, denn der Kram muss auch noch klein zu packen sein. Und wie immer: je besser, leichter, kleiner zu packen, desto teurer wird die Sache. Nicht jeder kann weit über 1'000 Franken für ein 1er Zelt von Hilleberg ausgeben, man muss sich also echt vorher Gedanken machen wie oft man das Zeug braucht und in was man genau investieren will. So ganz nebenbei: ich hätte gerade mein Einerzelt (ist sehr grosszügig, da passen nur Not auch 2 Personen rein) abzugeben. Ist ein Solestar von EXPED (CH-Marke). Sehr leicht, klein zu packen, in Top-Zustand, ist für sommerliche Temperaturen gedacht, man kann auch nur das Inennenzelt (Moskitonetz) stehen lassen und die Aussenhülle komplett weglassen. Neurpeis war 399.--, würde es für 150.-- abgeben.

    Camping an sich ist ja grundsätzlich nett (habe mir grad ein neues Familienzelt bei Transa gekauft), nur muss man sich einschränken. Selbst wenn man richtig fett Kohle ausgibt, so bleibt das Problem, dass man halt auf einer dünnen Unterlage schläft (wer es sich nicht gewohnt ist, wird keine grosse Freude haben), dass die Sache mühsam wird, wenn es Regnet (in Europa leider nicht gerade ausgeschlossen) und dass das Volumen nicht zu unterschätzen ist. Wenn man Camping ausnutzen will, dann kommt nämlich nebst dem Übernachtungskram auch noch Essgeschirr, Gas (oder Benzin-)Brenner, Essen und vor allem Wasser dazu, da muss man schon ein bisschen Erfahrung haben um nur das Notwendige mitzunehmen. Auch hier: beim Preis von hochwertigen Kochern (z.B. MSR Dragonfly, rund 300.--) welche man dann doch meist nur braucht um rasch einen Kaffee zu machen, kann man schon mal etliche male auswärts frühsticken gehen.

    Die Frage ist somit nicht mit was man wohin in die Ferien geht, sondern was man hat und was man machen muss um dahin zu gehen wo man hin will.

    Marc
    P.S.: war mit den Moppeds schon in Deutschand, Frankreich, Italien, Griechenland, Korsika, Marokko und Tunesien. Gefahren mit 125er (Honda NSR), 600er (Kawasaki GPZ), 1000er (Honda PanEuroean), Sportmaschine (Honda VTR SP-1) und natürlich den KTM's, mit Absprichen (meistes Gepäck durch Organisator transportiert) kann man auch die Rallyes mit der 400er WR (Sportenduro, hatte immer einen grossen Rucksack dabei) dazu nehmen. Gegangen ist alles, am praktischsten war die PanEuropean mit den grossen Koffern und weil man jede Art von Wege (bzw auch nicht vorhandene) fahren kann war die KTM diie Maschine mit welcher man sich am wenigsten über die Streckenführung Gedanken machen musste. Liegt wohl am Alter, aber in den letzten Jahren (auch mit dem Motorrad-Club) überwiegt die Hotelunterkuft. Aber: günstige Hotels sind nicht viel teurer als (gute) Campingplätze, man hat keinen Stress mit dem Auf- und Abbau (da ist schnell mal eine Stunde weg in der man schon mal fahren könnte), man hat die Dusche im Zimmer und ist auch garantiert trocken wenn's draussen wie aus Kannen giesst. Zudem lässt sich das Handy laden usw. - ist einfach alles (bis auf die Suche nach den Unterkünften, was aber das Internet schwer erleichtert) stressloser als die Übernachtung auf Campingplätzen mit dem teilweise nächtelangen Troubel.

  • auch ich übernachte auf töfftouren am liebsten im hotel. ich war bisher mit einer 660er SMC, der LC8 Adventure und der 990 SMT auf tour. mir passt die SMT mit tourenreifen am besten. ich konnte auch mit koffern und sozia locker mit sportmaschinen mithalten.
    als ideale tagesdistanz erachte ich 300km.
    vielleicht solltest du dir über folgende dinge auch noch gedanken machen:
    während der schulferien sind die strassen verstopft und die hotels überfüllt und teuer. wenn du also nicht auf diese tage angewiesen bist, fahre wenn möglich nicht dann. heikel sind juli/august besonders in italien und frankreich...
    ich fahre gerne mit gps. so brauch ich nicht bei jeder verzeigung die karte hervorzukramen und zu schauen, wo es denn lang geht.
    dieses jahr in frankreich haben wir die gesamte route vorher geplant und die hotels übers internet gebucht. vorteil: du kannst relaxed fahren, weil du genau weisst, dass da ein bett auf dich wartet. nachteil: du kannst nicht spontan die route ändern.
    sofern du nicht während der schulferien fährst, kannst du locker ohne buchungen losfahren. es gibt überall genug freie zimmer (ausser an der küste!)
    es ist auch mal entspannend 2 nächte an einem ort zu bleiben und tagsüber in der umgebung zu baden oder so.

    Bück dich Fee, Wunsch ist Wunsch...

    Einmal editiert, zuletzt von Mercutio (16. August 2010 12:20)

  • Zitat

    Original von Yam660
    Touren kannst Du mit jeder Maschine machen, egal ob 50ccm Roller, Sportenduro, Monobike, Rennmaschine oder eben Luxus-Tourer mit integrierter Stereoanlage und 220 Volt Anschluss für die Kaffeemaschine. Die Frage ist halt einfach welche Bedürfnisse man hat - und was man dafür zu bezahlen gewillt ist. Auch klar, dass man mit einer 50'000 Franken Harley vielleicht nicht unbedingt ein Billigzelt von Migros mitnimmt und auf abgewrackten Zeltplätzen übernachtet, dafür werden Hardcore-Enduristen welche ausser bisschen Werkzeug vielleicht gerade mal eine Zahnbürste und eine Ersatzunterhose im Rucksack haben, wohl kaum im 5* Hotel übernachten wollen.

    Nimm also die Maschine die Du hast, schau ob Du da noch was machen willst (z.B. zusätzlicher Gepäckträger, oder Verbreiterung des Gepäckträgers für grosse Gepäckrolle, eventuell Satteltaschen oder wenn wirklich lange Reisen geplant sind halt ein komplettes Gepäcksystem welches man auch ordentlich abschliessen kann, wenn die Kiste mal bei einem Ausflug irgendwo in einer Grossstadt geparkt werden muss). In der Regel wählt man dann die Strecken entsprechend dem Fahrzeug, d.h. mit einer Lc4 Enduro sucht man sich möglichst Schotter- und sonstige nicht asphaltierte Wege, mit einem Reisemobil oder einer Supersport-Maschine halt eher etwas mit gepflegtem untergrund.


    Die Maschine wird diesen Winter/Frühling gekauft, deshalb bin ich da frei. Von der grösse her wird etwa ne 900er Naked (Richtung KTM Super Duke) (bin aber Markenunabhängig)

    Zitat


    Reisen in Europa (vor allem EU-Raum) sind absolut problemlos. Hotelqualitäten sind in etwa bekannt, Spritversorgung (z.B. Bleifrei), Markenhändler (z.B. Servicearbeiten wenn Ventile zu machen sind) oder eben auch Versorgung durch Reifenhändler ist super, ausser, dass die Leute vielleicht eine fremde Sprache sprechen, ist das also vergleichbar mit der Schweiz.

    Mein Tipp für EU-Reisen: Leichtes Gepäck, einfache Hotelunterkünfte suchen (ist ja nur zum Schlafen), komplett auf Campinggerödel und Ersatzteile verzichten, dafür eine Reiseversicherung mit Rückholservice abschliessen (z.B. über TCS, Intertours oder wie die alle heissen). Europa lässt sich problemlos mit Karte bereisen (also Papierkarte), wer genug Kohle hat und Lust hat zu Hause zu planen, kann natürlich auch in die neusten GPS-Geräte insvestieren (Zumo-Serie, Referenz für Motorräder ist das 550, mehr technische Spielereien gibt es beim 660er), die können einem dann nebst Hotels auch Adressgenaue Navigation und beispielsweise Tankstellenverzeichnis bieten (bitte beachten, dass der Stand immer hinten nach hinkt, gerade da wo das Tankstellennetz sowieso bescheiden ist, kann durchaus mal eine Tanke nicht mehr existieren).


    Du wirst lachen, aber obwohl ich mit meinen 21 noch zu den jungen(unvernünftigen) gehöre. Habe ich an eine entsprechende Versicherung als erstes gedacht. Liegt wohl daran das ich meinen letzten Töff mehr geschoben habe als gefahren. :grinning_squinting_face:

    Zitat


    Wenn es weiter gehen soll und die Gegend weitgehend unbekannt ist (Russland, eventuell Griechenland, Ost-Türkei usw), dann kann es heikel werden mit einfachen Hotels. Entweder stehen da Luxus-Touri-Bunker mit entsprechenden Preisen - oder die Unterkunft kann schon mal schwer vom EU-Durchschnittsstandard abweichen. Hier kann sich, je nach Planungsaufwand, ein Zelt lohnen.


    Solche Ziele sind für mich noch nicht interessant. Evtl. wenn ich im Touring-Töff alter bin. Da kann man dan auch mehr gepäckt mitnehmen :winking_face:

    Zitat


    Kleiner Hinweis: Jeder muss selber entscheiden wie viel er für Campingkram ausgibt, aber wer schon mal paar Nächte echt gefroren in einem durchnässten Zelt geschlafen hat - als Surfer hat man die Kohle halt lieber ins Material gesteckt :grinning_squinting_face:


    Ich habe die Winter-RS gemacht. Glaub mir ich weis was es heisst sich den Arsch so RICHTIG abzufrieren. Will mich gar nicht an die Nächte draussen erinnern bei Minus Graden mit einem Schlafsack und dünner Matte.. *BRR*
    Hier werde ich ganz sicher nicht sparen :smiling_face:

    Zitat


    So ganz nebenbei: ich hätte gerade mein Einerzelt (ist sehr grosszügig, da passen nur Not auch 2 Personen rein) abzugeben. Ist ein Solestar von EXPED (CH-Marke). Sehr leicht, klein zu packen, in Top-Zustand, ist für sommerliche Temperaturen gedacht, man kann auch nur das Inennenzelt (Moskitonetz) stehen lassen und die Aussenhülle komplett weglassen. Neurpeis war 399.--, würde es für 150.-- abgeben.


    Danke viel mal fürs Angebot, aber ich möchte nichts im Voraus kaufen, da ich nicht weis ob ich die Reise im Frühling durchführen kann.

    Zitat


    Marc
    P.S.: war mit den Moppeds schon in Deutschand, Frankreich, Italien, Griechenland, Korsika, Marokko und Tunesien. Gefahren mit 125er (Honda NSR), 600er (Kawasaki GPZ), 1000er (Honda PanEuroean), Sportmaschine (Honda VTR SP-1) und natürlich den KTM's, mit Absprichen (meistes Gepäck durch Organisator transportiert) kann man auch die Rallyes mit der 400er WR (Sportenduro, hatte immer einen grossen Rucksack dabei) dazu nehmen. Gegangen ist alles, am praktischsten war die PanEuropean mit den grossen Koffern und weil man jede Art von Wege (bzw auch nicht vorhandene) fahren kann war die KTM diie Maschine mit welcher man sich am wenigsten über die Streckenführung Gedanken machen musste. Liegt wohl am Alter, aber in den letzten Jahren (auch mit dem Motorrad-Club) überwiegt die Hotelunterkuft. Aber: günstige Hotels sind nicht viel teurer als (gute) Campingplätze, man hat keinen Stress mit dem Auf- und Abbau (da ist schnell mal eine Stunde weg in der man schon mal fahren könnte), man hat die Dusche im Zimmer und ist auch garantiert trocken wenn's draussen wie aus Kannen giesst. Zudem lässt sich das Handy laden usw. - ist einfach alles (bis auf die Suche nach den Unterkünften, was aber das Internet schwer erleichtert) stressloser als die Übernachtung auf Campingplätzen mit dem teilweise nächtelangen Troubel.


    Du bist ganz schön rumgekommen. Ich hoffe ich finde die Zeit um mit dem Motorrad viele Reisen zu unternehmen.
    Den anders viele, reizt mich am Töff fahren nicht die Geschwindigkeit (ist abundzu auch geil :winking_face: ) sondern viel mehr das Kurven fahren in einer Gegend völlig von der Natur umgeben.

    Mercutio:
    Danke für den Hinweis. Von den Schulferein bin ich zum Glück nicht mehr (und noch nicht :winking_face: ) abhängig.
    Da ich nicht gerne spontan weite Reisen mache, werde ich sicher vorher alles ausgibig planen und ein GPS-Gerät mitnehmen. Man weis ja nie.

    KMX
    KMX

    Triumph, weil ich es mir wert bin! :imsohappy:

  • Nur kurz zu der Maschine. Wenn die neu sein soll, dann schau bei den Markenhändlern mal vorbei, die haben (aktuell glaub ich bei Yamaha) öfters mal Angebote für Maschinen in Komplettausstattung, d.h. hier wäre eventuell bereits ein passendes Gepäcksystem dabei.

    Occasion das gleiche: auch hier gibt es viele Leute welche Gepäcksysteme haben (und wer reist, rast in der Regel wenig, Maschinen sind deshalb oft in sehr gutem Zustand). Da die Systeme modellabhängig sind, bekommt man hier für einen vertetbaren Aufpreis was passendes.

    Hatte bereits diverse Sachen ausprobiert (waren teilweise auch mit den Maschinen schon dabei), jedes Koffersystem hat Vor- und Nachteile. Halbwegs bezahlbar sind beispielsweise GIVI und andere Kunststoff-Systeme, im Enduroeinsatz sind die jedoch leider komplett überfordert (sind einfach nicht zum wegwerfen gedacht). Auf Strasse also OK, auf Enduros lieber nicht. Alukoffer-Systeme sind leider nicht nur teuer sondern auch noch schwer, haben aber den Vorteil, dass insbesondere die hochwertigen Teile sich auch nach echt brutalen Abhängen und Verformungen wieder richten lassen - und dabei teilweise sogar dicht bleiben. Nachteil ist bekannt: der Abrieb ist mörderisch (also Innentaschen vorsehen, alles in Plastiksäcke verpacken oder mindestens die Koffer mit Folie oder Schaumstoff auskleben).

    Bei einer Naked wird sich die Investition in ein Alukoffersystem nicht lohnen, da würde ich mal schauen was die Hersteller anbieten (meist spezielle Systeme, dafür wirklich passgenau) und was in den entprechenden Markenforen so angegeben wird.

    Egal ob kurze oder lange Reise, viel Gepäck macht keinen Spass. Grosse Koffer passen nicht in Hauseingänge, sind schwer rumzutragen (z.B. um ins Hotelzimmer zu gehen), verschlechtern das Handling der Maschine, erhöhen den Spritverbrauch - und werden wegen dem Gewicht dann doch meist nur halb befüllt. Hier also lieber die kleinere Version nehmen (vor allem, wenn man alleine unterwegs ist), schön ist es natürlich, wenn trotzdem ein Helm noch in den Koffer passt. Topcase finde ich persönlich Mist (nicht nur optisch), Koffersysteme sind hier viel besser fürs Handling.

    Wenn Du nur kleinere Touren machen willst und wenig Gepäck hast, dann sind auch die Weichtaschen eine Lösung. Lassen sich zu Hause problemlos im Keller verstauen, wiegen fast nichts, brauchen keine speziellen Halterungen und sind (z.B. Ortlieb) teilweise auch regendicht.

    Grosser Rucksack ist eine Zwischenlösung welche für Tagestouren funktionieren kann, ist aber weder für die Sicherheit gut noch auf längeren Strecken bequem. Kleine Varianten sind nett für Tagesausflüge (ich fahre beispielsweise mit einem Fahrrad-Rucksack lieber als mit einem Tankrucksack), da lässt sich ein Pulli, ein Müsliriegel oder ein Camelbag verstauen. Für längere Reisen ist das aber auch nichts, vor allem im Hochsommer wird es auch bedenklich warm.

    Tankrucksack ist eigentlich gut (ich habe einen mit Magneten für Stahltanks), aber halt auch wieder so ein Zwischending. Die Kleinen stören absolut nicht, man bekommt aber auch kaum was rein, die Grossen sind rein vom Fahren her OK (kaum Einfluss auf Fahrverhalten), aber man hat immer irgend etwas zwischen den Ellbogen. Vor allem die hohen 2-stöckigen sind hier schwer gewöhnungsbedürftig. Wir hatten darin unsere Tages-Wasservorräte bei Wüstenreisen bzw. einen Fotoapparat, d.h. Sachen wo man eben schnell mal rankommen will (kann mühsam werden mit Gepäcktaschen oder Koffern, mit einer Gepäckrolle kommt man an den Kram kaum mehr ran).

    Aber wie gesagt: ist halt eine Grundatzfrage. In der Regel läuft man den ganzen Tag mit den Motorradklamotten rum (jedenfalls, wenn's kein Lederkombi ist), abends reicht ein T-Shirt und eine leichte Syntethikhose sowie ein paar Latschen - auch das bekommt man in einen kleinen (Tank-)Rucklack rein. Wer ein paar Beutel Pulver für Handwäsche mitnimmt, kann die Klamotten abends kruz mal durchwaschen, die Syntetikstoffe (z.B. Odlo, Mamut oder sonstige Unterwäsche) sind dann bis zum nächsten Morgen schon wieder trocken. Lont sich also, hochwertige Kleidung zu tragen und auf Baumwollsachen zu verzichten, vor allem seit die neuste Generation von Sportunterwäsche geruchshemmend beschichtet ist und man so auch für die Mitmenschen noch halbwegs erträglich riecht.

    Na denn, viel Spass bei de Planung - und unfallfreie Fahrt!

    Marc
    P.S.: Hinweis Ihrer Versicherung: es werden immer noch massiv hochwertige bzw. neuwertige Motorräder im Ausland geklaut! Sich also bitte nicht auf die Zündschlösser verlassen (sind inner Sekunden geknackt) und auch nur mässig auf die Wegfahrsperren vertrauen welche die Hersteller angeben (Profis knacken auch diese Teile - nachdem sie die Maschinen per LKW bzw. Transporter abtransportiert haben). Statt Karbonteile, lieber mal eine hochwertige Kette mit Alarmschloss kaufen. Mit Bremsscheibenschloss (am Morgen nicht vergessen das Ding abzunghmen!) gesicherte Maschinen können nicht einfach in einen Transporter geschoben werden und angekettete Motorräder können nicht mal mit einem Kran einfach weggehoben werden, da kann man sich viel Ärger in den Ferien sparen.

  • Yam660:

    Zitat

    Nur kurz zu der Maschine..

    Vielen Dank für deinen "kurzen" Beitrag :winking_face: Habe mir deine Tipps übrigens aufm Desktop gespeichert. Damit ich die dan in paar Monaten griffbereit habe :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Noch ne Frage zum Motorrad:
    Ich lese ein bischen in Foren und schaue mir Bilder von möglichen Töffs an. Dabei ist mir folgender Satz unter gekommen:

    Zitat


    (Beschreibung Mopped)
    - 140kg leergewicht

    - 25 PS im Schein eingetragen (Die Machine darf wegen ihres Leistungsgewicht nicht mit mehr PS zugelassen werden. Gibt jedoch viele gebrauchte mit voller eingetragener Leistung)

    - 60 PS (offen)

    Ist ne deutsche Seite, ich hoffe mal schwer das trifft nicht auch auf die Schweiz zu.
    Meine 125er (bj1990) hatte bei 120kg schon 17kw. Da will ich doch keine 600er mit gleichviel PS... wer hat sich den sowas ausgedacht?

    KMX

    Triumph, weil ich es mir wert bin! :imsohappy:

  • Zulassung kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen: 1. EU-Zulassung
    2. nationale Zulassung

    Die EU-Zulassungen müssen den EU-Gesetzgebungen entsprechen und werden durch die ECE-Abkommen durch die Schweiz übernommen. Dies der Grund wieso bei einem importierten Fahrzeug das COC (Übereinstimmungszertifikat) des Herstellers nötig ist (könnte ja sein, dass die Maschine in einem anderen Land nach anderen Regeln zugelassen wäre und nicht nach Herstellerzulassung).

    Die nationalen Zulassungen können sehr verschieden und sehr abweichend sein, eine in D nach D-Recht zugelassene Maschine ist extrem mühsam (Einzelabnahme) in der Schweiz zuzulassen. Das ist nicht nur mühsam, sondern auch teuer.

    Nun gibt es also Maschinen welche nach EU-Zulassung die erwähnten 8-12 Kw haben (z.B. die meisten Sportenduros) - angesichts des angegebenen Gewichtes könnte es sich bei der von Dir angegebenen Maschine um so eine handeln. Diese Maschinen sind (in der Schweiz!) nicht gegen Gleld und gute Wort mit mehr Leistung zuzulassen, in D hingegen besehen Sonderzulassungen (eben: nationale Regelung) welche es ab und zu (und auch nur mit einem Prüfer der das macht) eine andere Eintragung als die vom Hersteller bei der Typenbescheinigung geforderte "eintragen". Sind also Einzelzulassungen nach nationalem Recht.

    Bevor die Schweiz die ECE-Abkommen unterzeichnete, galt nur die nationale Zulassung, hier hat es sehr komische Auswüchse gegeben (z.B. 12 Kw für eine CBR 900 Fireblade welche im Auslieferungszustand über 100 PS hatte). Diese reduziert eingetragenen Leistungen sind rein zu Zulassungszwecken gemacht worden (die Schweiz hatte sehr viel strengere Abgas- und Lärmvorschriften als das Ausland), inzwischen hat die EU bekanntlich nachgezogen und mit den Euro-Einstufungen (aktuell glaub ich Euro 3 für Motorräder und Euro 5 für Autos - irgendwann werden die Vorschriften für Motorräder dann wohl auch noch angepasst um die extremen Vorschriften einzuhalten) war eben auch die Anerkennung der EU-Zulassungen möglich.

    Ausse man will sich mit Bürokratie und den Prüfern abmühen und mit dem Risiko leben eine (nicht nach EU-Vorschriften zugelassene und mit COC gelieferten) Maschine gar nie zulassen zu können, ist man also gut beraten eine ältere Occasion in der Schweiz zu kaufen (neue sind ja fast alle mit COC ausgestattet, dann stellt sich das Problem nicht).

    Anders sieht es natürlich aus, wenn eine Maschine mit Einsteigerdrosselung versehen ist. Die 34 PS kann man dann aber auch nur eintragen, wenn die Maschine normalerweise mehr hat, somit gibt es Probleme, wenn man eine Maschine kauft welche nach EU (oder nationaler) Zulassung eben weniger hat. Ebenfalls werden alle abgasrelevanten Teile (Krümmer, Vergaser, Töpfe) immer mit Papieren ausgeliefert welche die Offene Version betreffen, hier kann man also Probleme bekommen, wenn man beispielsweise mit A beschränkt einen anderen Topf fahren will, weil die CH-Bescheinigung (die ist nötig, Sonderregelung) in der Regel eben mit der offenen Maschine und nicht mit der gedrosselten getestet wurde (könnte ja theoretisch sein, dass der Topf bei der gedrosselten zu mehr Leistung führt - und dann hätte sie nicht mehr wie gefordert maximal 34 PS).

    Wie gesagt: EU- nicht mit nationaler Zulassung vermischen und daran denken, dass die MFK in der Schweiz sehr viel strickter ist als der Tüv in Deutschland, hierzulande helfen selbst Atteste, Prüfberichte und Eintragungen anderer Prüfer in der Regel nicht um eine Leistung anders einzutragen (es wird auf die EMPA und andere Prüfstellen verwiesen welche "offizielle" Prüfungen machen müssen, in der Regel kaum finanziell vertretbar).

    Bei 140 Kilo Leergewicht müsste es sich entweder um eine (Sport-)Enduro bzw. 1-Zylinder oder um eine Rennmaschine handeln. Vermutlich mit kaum mehr als 450ccm. Wenn damit eine Leistung von gegen 60 PS erreicht werden soll, dann muss ein Racing-Topf dran (zu laut), der Luftfilterkasten geöffnet werden (zu laut), ein FCR-Vergaser verbaut werden oder die Einspritung manipuliert werden (Abgaswerte werden nicht mehr erreicht, entspricht nicht mehr der Typenzulassung).

    Auch wenn es andere Erfahrungen gibt: Sportenduros sind eben (wie Rennmaschinen) für den Sporteinsatz gemacht, selbst wenn man die irgendwie zugelassen auf die Strasse bekommt, so macht das einfach auf Dauer keinen Sinn. Laufleistungen liegen meist irgendwo bei 10'000 Kilometer bevor eine Motorrevision ansteht, das sind einige Saisons, wenn man mal ausrechnet wie lang eine Cross-Strecke oder eben ein Enduroparcours ist (den es wohlgemerkt in der Schweiz schon mal gar nicht gibt). Auf der Strasse hingegen gibt es Leute welche 10'000 Kilometer in einer Saison machen - ist also nicht zu vergleichen. Enduro- und Crossfahrer machen kaum 1'000 Kilometer pro Jahr, desahlb lassen sich auch die Serviceintervalle von 500 Kilometer verschmerzen (ist ja, wie erwähnt, ein Sportgerät).

    Alles schon bisschen klarer?

    Marc
    Sorry für die Rechtschreibfehler (hab ja auch noch anderes zu tun als Beiträge zu schreiben, auch wenn das manchmal nicht so aussieht :grinning_squinting_face: )

  • http://www.125er-forum.de/122-big-bikes-…moto-liste.html

    Zitat


    KTM 690 SMC
    -654 ccm

    -139 kg Leergewicht

    -63 PS voll zulassbar


    690er volle leistung möglich

    Zitat


    KTM 660 SMC
    -654 ccm

    -138 kg Leergewicht

    -29 PS im Schein eingetragen (Die Machine darf wegen ihres Leistungsgewicht nicht mit mehr PS zugelassen werden. Gibt jedoch viele gebrauchte mit voller eingetragener Leistung)

    -63 PS


    660er nicht möglich

    Von den Daten her sind diese ja fast Identisch. Da kann ja nicht das Leistungsgewicht das Problem sein. Hält die 660er evtl. die von dir erwähnte Abgasnorm/Lautstärke nicht ein?

    Zur Info: Ich will natürlich ein Schweizer OCCASSION kaufen. Der Wertverlust nach den ersten 1-2 Jahren ist mir zu gross :winking_face:

    KMX

    Triumph, weil ich es mir wert bin! :imsohappy:

    Einmal editiert, zuletzt von KMX (18. August 2010 18:14)

  • genau, die 690er hat einen kat, die 660er nicht.
    auch mit den lärmvorschriften ists so eine sache. die 660er hatten hinten ein sieb am endtopf, welches man wegschlagen musste, wenn man die volle leistung wollte. dadurch wurde sie viel lauter...

    Bück dich Fee, Wunsch ist Wunsch...

  • Und die 690er ha eine Einspritzung (welche man genau so einstellen kann, dass die Abgaswerte eben hnkommen), die 660er einen FCR Vergaser der linear (von Düsen und Nadel abhängig) Sprit verbratet.

    Alle Modelle mit FCR-Vergaser (auch SXC bei den 640er Modellen) sind nur Leistungsreduziert zugelassen (Motorseitig ist bei der SXC nur der Vergaser anders und der Endtopf, der Rest ist 100 % lc4 640 Standard). Der Unterdruckvergaser der 640er Modelle wude durch diverse kleine Massnahmen auf die Zulassung gedrückt (unter anderem wird bei Vollgas im 2. und 3. Gang Luft zugeführt, damit der Schieber langsamer öffnet), mit den neusten Abgasvorschriften war anscheinend selbst da alles ausgereizt, was möglich war.

    Aufgepasst: wegen der Leistungsreuzierung ist es oft nicht möglich andere Endtöpfe zu verbauen (die werden auf die offene Version zugelassen), kann also im einen oder anderen Fall unschön sein.

    Die SMC dürfte, wie bei den Zulassungsvarianten beschrieben, nur bei Einzelabnahme offen zugelassen sein, wie bei den alten 660er Rallye Replica kann es sein, dass im Ausweis dann eingetragen wird, dass zwar eine Zulassung erfolgt, die Maschine aber nur auf speziellen Strecken eingesetzt werden darf (was schon zeit, wie unlogisch das ist, da könnte man ja eigentlich gleich auf eine Zulassung verzichten, wenn man eh nur auf Rennstrecken bzw. Crossstrecken fahren darf).

    In der Schweiz wie gesagt eher undenkbar, die MFK'ler wollen hier Prüfpapiere von offiziellen Prüfstellen sehen - und wenn die eine Bescheinigung machen würden, dann hätte KTM Schweiz die Kisten schon lange so zugelassen.

    Marc