Quad Motor

  • hallo zusammen

    Ich weis, es ist kein Motorrad sondern ein Quad - die Motoren sind aber Identisch. Darum wende ich mich hierher. Wer ist fit in Motoren und kann mir helfen mein Quad zu richten. Entweder Getriebe oder Kupplung ist kaputt (nur der 3te Gang). Ausserdem müssen einige Einstellungen erneuert werden. Ich habe es bis jetzt zu einem Mechaniker gebracht. Da er aber nicht wirklich weis was das Problem ist und nur für das finden des Problemes eine Summe jenseits von Gut und Böse verlangt, muss ich auf einen anderen Weg suchen.

    Wer ist Fit in Motoren ? Natürlich für einen kleinen Obolus :smiling_face:

    Werkzeug musst dann auch mitbringen - Ort Zürich. Wenn nicht zu weit kann ich auch bei dir vorbei schauen.

    danke guys

  • Wenn Du Dich mal in den Motorrad- und Quadforen schlau machst wirst Du ganz schnell etwas merken:
    Motorradfahren ist nicht günstig - und eine Motor-Revision kostet richtig viel Kohle (in der Regel ist beim 4-Takt-Motor ein Ersatzmotor günstiger als eine Motor-/bzw. Getrieberevision - und zwar immer!)

    Denn ganz so einfach ist die Sache nicht. Erstens muss der Motor raus (Komplett raus aus dem Rahmen, da sind schon mal ne Menge Kalbeleien von Zügen bis zu Elektrik welche irgendwo rumhängen und man beschriften sollte damit man weiss wo die später wieder hingehören.
    Dann muss der Motor komplett zerlegt werden (nicht nur Zylinder weg sondern Motorhälften trennen) wofür man Spezialwerkzeug braucht. Da drin sind dann tausend Teile welche mal mit Standard-Werkzeug mal mit Spezialwerkzeug auseinandergenommen werden müssen.
    Schliesslich müssen alle Teile kontrolliert, vermessen, allenfalls ersetzt, eventuell neu eingepresst werden - und wenn man schon so weit ist werden alle Lager der gelagerten Teile ersetzt (das alleine kostet schon ne richtige Stange Geld).
    Letzten Endes wird alles, samt einem Dichtungssatz (der auch wieder bis zu 500.--) zusammengesetzt, rein an Materialkosten sind somit schon 1000-1500 Franken weg.

    Also - wer das so kurz mal nebenbei beim Kollegen machen will, der muss schon ein richtig fitter Schrauber sein der da täglich dran ist, alle anderen sollten da eher ein Winterprojekt draus machen und tunlichst nicht nur jedes Bauteil beschriften sondern von jedem Arbeitsgang auch noch Fotos machen (die Meisten werfen schon nur beim Wechsel der Steuerkette das Handtuch, ich selber überlass schon Ventile einstellen an einem DOHC-Motor mit Einstellplatten dem Mechaniker). Da sind so viele Arbeitsstunden drin - das wird einfach zu teuer beim Markenmechaniker. Und wenn's blöd läuft ist irgendwo im Inneren etwas so kaputt, dass man eh den ganzen Motor auf den Müll werfen muss.

    Um wenigstens noch einen konstruktiven Tipp abzugeben: Frag man im Quad-Forum nach, vielleicht hat da einer Zeit und vor allem die Kenntnisse um ein Quad wieder auf die Beine zu bekommen.

    http://www.quad-forum.eu/content.php?s=…d002d8f16f18c54
    Und das hier noch angefügt für andere welche sich eventuell von Billig-Quads verleiten lassen möchten: http://www.motor-talk.de/forum/china-ra…t-t4348229.html

    Was den Vergleich Quad/Motorrad anbelangt: ja, es sind ähnliche Motoren. Und ausser man fährt einen Raptor (660/700, da sind die XT-Motoren verbaut - und die gehen eigentlich nicht kaputt) oder einen alten Bombardier DS (Baja X) mit dem Rotax-Motor der auch die alten BMW-1-Zylinder über 50'000 Kilometer weit bringt, oder aber einen sündhaft teuren E-ATV mit KTM Lc8-Motor (auch der hält sehr lange) haben alle Halter ein Problem mit der Haltbarkeit im Langzeit-Strasseneinsatz. All die Sportmotoren (haufenweise EXC-Motoren und China-Schrott der schon gar nie hätte zugelassen werden dürfen) gehört halt einfach ins Gelände - und da sind ein paar hundert Kilometer pro Jahr noch lange machbar. Wer solche Motoren auf der Strasse verheizt, dem ist halt einfach nicht zu helfen, der muss mit den enormen Kosten leben (und natürlich damit, dass man wegen gedrosselter Zulassung sowieso illegal unterwegs ist).

    Ich fand Quads immer cool, aber auf der Strasse haben die Dinger IMHO schlicht und ergreifend nichts zu suchen. Aber das ist hier ja nicht die Frage - nur die Begründung wieso es bei einer einmaligen Revision noch lange nicht getan ist.

    Marc

  • Danke für deine Antwort. Es ist nichts dabei was sonderlich neu für mich ist.

    Das Problem ist, der Mechaniker spricht nicht NUR von 1500 chf sondern einfach mal vom doppelten (ca 3000 chf aber ohne garantie, es kann och steigen). Die Vermutung liegt am Getriebe. Ein Getriebe kostet 1300 chf. Wenn das nicht das Issue ist tippt er auf Kupplung (1200 chf). das heisst, wenn er erst beim 2ten versuch richtig lag kosten nur die Teile 2500 chf. exklusiv seinen Arbeitsstunden von ca 1500 chf. siehst du was ich meine.
    Meine Vermutung geht aufs Getriebe und das teil welches ich denke ist das Problem kann in DE für 50 chf bestellt werden. Er würde pauschal die kompletten Teile austauschen. Sorry das ist nicht das was ich als Mechaniker verstehe. Wo sind die Jungs mit den "dicken_Eiern"? Wo sind die Leute geblieben die noch ein Motor richten können ?
    Ich habe kein Problem einen gewissen Betrag (meintainance kosten) auf den Tisch zu legen aber was zuviel ist, ist zuviel.
    ich werde mal beim Quad forum schauen Das ist aber EU und warscheinlich werde ich keinen in zürich/nähe finden.

  • EU-Quadforum (hiess früher glaub ich Quadforum Bodensee?)tummeln sich viele Schweizer, da wirst Du sicher Leute finden welche sich auskennen.
    Das Problem bei den Motor-Revisionen ist nicht unbedingt der Preis der Teile (wobei: auch der ist nicht ohne, kannst ja mal googeln was ein Dichtungssatz für deinen Motor kostet) sondern eben die vielen Arbeitsstunden. Selbst wenn Du einen Mech hast der schnell arbeitet und pro Stunde nur 100.-- in Rechnung stellt, sind da schnell mal 2 Tage weg bis ein Motor komplett zerlegt, vermessen und wieder zusammengebaut ist - mal den Stundensatz gerechnet kommt da eben ein Austauschmotor günstiger.

    Nur damit das auch gesagt ist: wenn Du einen (gebrauchten) Austauschmotor kaufst, hast Du darauf keine Garantie - wenn der an der nächste Kreuzung verreckt, dann war's ein teurer Spass. Dies der Grund weshalb einige (sehr ambitionierte) Hobbischrauber welche die Sportmotoren ausschliesslich im Sporteinsatz fahren und deshalb oft lizenziert sind, die Motoren lieber selber zerlegen und warten. Denn dann weiss man ganz genau wo die Schwachstellen sind und was man bereits alles getauscht hat - das ist bei einem Austauschmotor ein schwarzes Loch mit ungewissem Ausgang.

    Ach so: ganz generell wäre es schön, wenn man im Forum immer ganz genau angibt was man für eine Maschine fährt (eventuell zusätzliche Angaben zu irgendwelchen daran gemachten Änderungen), denn dann kann man präzisere Aussagen machen. Klar: ob Honda oder Suzuki - sind alles 4-Takt Motoren welche halbwegs gleich aufgebaut sind. Nur braucht es eben anderes Werkzeug (teils Spezialwerkzeug was man als Privater nicht einfach so beziehen kann) weshalb man beim Markenmech halt einfach bessere Aussichten auf eine erfolgreiche Operation hat.

    Was die Getriebe angeht: ist (nebst Ventiltrieb und Kurbelwellen-Lagerung welche extrem belastet sind und aufgrund werksseitig vorgesehenem Renneinsatz auf Leichtbau und nicht Langlebigkeit ausgelegt sind) halt einfach eine Schwachstelle. Auch alle Sport-Enduros leiden im Strasseneinsatz beim Getriebe - dies der Grund weshalb die Dakar-Boliden allesamt mit ruckgedämpften Hinterrädern (mindestens für die langen Verbindungsetappen) ausgerüstet werden. Beim Quad hast Du noch mehr Auflagefläche auf der Strasse, d.h. noch weniger Schlupf und in der Regel eine Starrachse welche ohne Dämpfung von der Kette angetrieben wird, da geht also jede Unebenheit vom Rad über die Achse über die Kette aufs Ritzel und über die Antriebswelle erst mal ins Getriebe - ein Wunder wenn da nicht täglich schon die Antriebswellen-Dichtung den Geist aufgibt. Oft sind es dann die 5. Gänge (oder 4. - halt der höchste den man hat) die erst mal den Geist aufgeben, denn auf der Strasse ist das der Gang der am Meisten gebraucht wird. Yamaha hat deshalb bei den XT-Modellen den 5. Gang extrem verstärkt und KTM baut in ihren Quad ein speziell verstärktes Quad-Getriebe ein damit das Ding nicht schon nach paar Tagen auseinanderfliegt (ist nicht das gleiche Getriebe wie bei den EXC-Motoren, in früheren Jahren wurden auch bei den Dakar-Werksmaschinen solche Quad-Getriebe verwendet weil man immer wieder Probleme im Langzeiteinsatz hatte mit den nicht-verstärkten Modellen).

    Selbst wenn es nur ein Zahnrad ist welches angeknackst bzw. abgebrochen ist (meist fängt es mit starkem Pitting, also Abrieb an - müsste man ziemlich schnell an Bruchstücken bzw. extrem verunreinigten Motoröl sehen) muss das ganze Getriebe raus. Und da die Getriebe zwischen die zwei Motorhälften gespannt sind, muss eben der Motor raus und der Motor getrennt werden. Wenn etwas abgebrochen ist und irgendwo im Motor rumwandert, ist schnelles handeln angesagt, denn falls so ein Teil das Getriebe mal komplett blockieren sollte kann es zu einem Mega-Abflug kommen - dann ist nicht nur das Quad hinüber

    Aber man muss ja nicht immer mit dem schlimmsten rechnen, gibt sicher andere Halter von gleichen Fahrzeugen welche da schon näher Bekanntschaft mit solchen Problemen gemacht haben. Kann sein, dass irgendwo etwas klemmt (Dichtung), dass sich irgendwo eine Verstemmung gelöst hat oder auch nur, dass das ein unglückliches Zusammenspiel von Kupplungsspiel (irgendwo zwischen Hebel und Getriebe), Kupplung selber und altem Öl ist welches sich halt vorwiegend im 3. Gang bemerkbar macht. Problem wie gehabt: man kommt an den Kram nicht ran und muss den Motor zerlegen, selbst wenn es nur ne Schraube im Inneren ist welche nachgezogen werden müsste. Und das kostet eben vorwiegend Arbeitszeit - egal ob vom Mech oder Selber.

    Marc

  • Schon mal daran gedacht zu unseren Nachbarn jenseits des Rheins zu gehen? Sind genau so gut ausgebildet und können so grosse Arbeiten um einiges günstiger machen.

    Ist jetzt nicht sehr im Sinne unserer Schweizer Mechs aber wenns um solche Beträge geht und nur vermutet werden kann ob es der Motor, das Getriebe oder die Kupplung ist, würd ich die Option mal genauer betrachten. :wacko:

    Motorradfahrer müssen einen besonders grossen Dachschaden haben sich bei schönstem Wetter in hautenge Lederklamotten zu zwängen. :lol:

  • Also - ich hatte einen Mech in Konstanz (hat sich um meine FZ 750 gekümmert) - und der war nach 3 Jahre kaum mehr günstiger als der CH-Mech.
    Einerseits ist das zurückzuführen auf die viele CH-Kundschaft (Stunden-Ansatz ist rapide gesteigen), andererseits konnte ich mehrmals nicht mehr die volle Mehrwertsteuer zurückholen - obwohl das gemäss Gesetz möglich sein müsste. Wenn der Zöllner sich weigert die Rechnung abzustemplen, da kann kaum was machen - und da war ich bei weitem nicht der Einzige der so ein Problem hatte (die haben mir auch Reifen nicht abstempeln wollen weil sie nicht auf den Rädern vom Motorrad montiert waren).

    Kurz: Preisvergleich lohnt sich - aber nciht vergessen die Anfahrtszeit und die Kosten für die Anfahrt einzurechnen. Für eine Motor-Revision dürfte sich das allemal lohnen, aber für einen normalen Service bleibt da nicht mehr viel Spielraum übrig (war beim Auto das gleiche, neue Bremsen für mein Auto wären nach Mwst-Differenz noch rund 150.-- günstiger gekommen als beim Händler hier in der Schweiz - und dafür fahr ich nicht 2x nach Deutschland und verzichte eine Woche lang aufs Auto).

    Die Idee selber einen Teil zu machen (schon nur Aus- und Einbau des Motors) ist sicher nicht übel, aber wie erwähnt: so kurz mal zwischen zwei Bier und paar Zigis wird sich keine Getriebe-Revision machen lassen - das ist eher was für die Periode von November bis April, wenn man nur Gelegentlich Zeit zum Schrauben hat und sich dazu noch Werkzeug ausborgen muss (zumal man die Meisten Teile nicht selber beurteilen kann sondern diese dann zur Kontrolle doch zum Mech bzw. dem Instandsteller bringen muss).

    Im Grunde ein nettes Projekt um die Karre komplett zu zerlegen und fit für die nächste Saison zu machen, aber dafür braucht man viel Platz, Zeit - und eben doch noch etwas mehr Kohle als man das vielleicht so nebenbei mal reinbuttern würde. Wenn man schon alles zerlegt, ist das die perfekte Gelegenheit um auch das Fahrwerk zu revidieren und neu zu lagern, neue Reifen aufzuziehen, eventuell den Rahmen (zumindest Rostschutz) neu zu machen und eventuell noch paar nette Zusatzteile ranzubauen. Hmmm - vielleicht müsst ich doch mal wieder ne Rallye-Karre zusammenbauen :grinning_squinting_face:

    Marc