hinteres rad unruihg bei AB tempo?

  • Interessante Bemerkung mit den Stollenreifen.


    Habe bei mir den Heidenau Scout drauf. Nach ca 1500-2000km merke ich nun, dass (hauptsächlich) in Rechtskurven, ab einer gewissen Schräglage (weit weg von Grenzwerten), wie zusätzlich kippt. Tatsächlich wahrscheinlich minimst, gefühlt ....nun ja, fühlt sich an als ob man um die Kurve fliegt (50-80km/h).


    Auf der Autobahn (130km/h +) fühlt es sich wie ein durch die Kurven schleifen an; man kommt aber immer am anvisierten Punkt raus.


    Habe bis jetzt keine plausible Erklärung (ausser natürlich Bedienungsfehler während der Kurve). Können Stollenreifen auf Asphalt halt doch bockiger sein?


    Gruss,


    Moppel



    @ Without spirit Sorry, dass ich Deinen Thread einfach so in eigener Sache mitbenutze.

  • Moppel: Wie Boo schon gesagt hat - als erstes mal auf perfekten Luftdruck achten. Wenn der Reifen noch Gelände-Druck drauf hat (ich hatte meist irgendwo knapp über ein Bar) dann eierst es auf der Strasse gewaltig.


    Durch das hohe Negativ-Profil (wau, was für eine Wortkreation), also das viele "nichts" zwischen den Stollenblöcken, verschleissen Stollenreifen nun mal viel schneller als reine Strassen-Pneu. Insbesondere auf langen, schnellen Strecken wird der Reifen in der Mitte plattgefahren, wenn man dann in die Kurve fliegt, dann "rollt" der Reifen tatsächlich über so was wie eine Ecke.


    Gibt Stollenreifen bei welchen dsa extrem ausgeprägt ist (z.B. Michelin Baja), da hat man dieses Kippgefühl schon wenn der Reifen neu ist. Ist er dann abgefahren (hat nach 800 Kilometer erste Auflösungserscheiniungen gehabt, mit Mühe hab ich noch 1'600 draus gemacht - und auf dem Nachhauseweg von Tunesien war dann nur noch ein Hauch von Gummi auf der Karkasse), dann wird das Fahrverhalten richtig übel.


    Der Scout schient mir eher ein Reise-Enduro Reifen zu sein, da glaub ich nicht, dass das am "Stollen-Verbrauch" liegt. Würde hier wie oben erwähnt, eher mal auf Luftdruck tippen, möglich wäre auch, dass die Reifenflanken (bei neuerem Reifen) noch Trennmittel drauf haben und bei Nässe dann leicht rutschen.


    Tipp: frag mal in den Töff-Foren nach wo Deine Maschine vertreten ist - kann sein, dass Deine Mühle den Reifen eifnach nicht gut verträge (gibt genug andere Reifen - und Heidenau macht eher durch tiefe Preise als durch Referenz im Reifensektor von sich zu reden). Soll nicht heissen, dass die Reife schlecht sind (Preis/Leistung ist OK), aber rein Qualitätsmässig ist der Premium-Sektor halt doch was anderes.


    Ach so: guggst Du.


    Marc
    P.S.: für einen echt geländegängigen Reisereifen würd ich mal einen Versuch mit dem T63 von Michelin machen (fährt sich toll auf Schotter, Profil ist am Rallye-Reifen Desert angelehnt). Wenn mehr Gripp gefordert ist (z.B. Sand, weiche bzw. schmierige Lehmböden) dann säre der MT 21 von Pirelli eine gute Wahl (vor allem vorne mehr Gripp als T63, wir haben da auch schon mal hinten T63 und vorne MT21 drauf). Für Sporteinsatz war MT21 mit Baja hinten nicht übel, der Baja wird explizit als Schotter-Sport-Reifen aufgeführt. Wenn mehr Strasse sein soll, dann würd ich eher in Richtung Anakee oder Pirelli Scorpion Trail gehen - die taugen zwar im Gelände wenig, machen aber auf Asphalt aus einer Enduro ein richtiges Spassgerät. Aufgepasst: der Desert hält zwar hinten beinahe ewig, auf Nässe ist das Teil aber kriminell (vorne sowieso, der Reifen hat richtige Stacheln wie ein Igel - phänomenal im Sand, gewöhnungsbedürftig auf hartem Schotter - und beinahe unfahrbar auf Asphalt). Die Reifenhersteller positionieren hier die Reifen (siehe charts), man sollte sich nciht verleiten lassen was zu kaufen nur weil das was könnte was man gerne würde - aber es dann doch nie tut (gilt nebenbei auch für Rennsportreifen - 80% aller Tourenfahrer welche die Dinger aufziehen wären mit Tourenreifen besser bedient).

  • Danke Euch für die prompten Antworten. Danke Marc für diese "hammermässig" detaillierte Auskunft.


    Werde mir den Luftdruck mal genauer unter die Lupe nehmen und den genauen Verschleiss. Der Stollenreifen war mehr so "Ich will's mir mal anschauen", für den Winter 2013/14. Fühlt sich eigentlich ganz gut an, ausser dem angesprochenen Problem, so ein Stollending.


    Danke nochmals :thumbsup:

  • Wir hatten (bis auf kleine Ausnahmen, der strassenlastigste Reifen war ein Enduro 3 Sahara) nur Stollenreifen auf den Enduros. Denn - wenn schon, denn schon :grinning_squinting_face: . Sind damit aber eben regelmässig im Gelände gewesen (Cross-/ Endurotraining, Sahara-Reisen bzw. offroadlastige Touren - meist mit Anhänger-Anfreise und somti eben wenig Reifenverschleiss auf Asphalt), da hatte ich keine Luste dauernd Reifen zu wechseln. Die Reise-Reifen (meist T63 und MT21, bei Rallyes auch Desert) haben wir nach rund 5'000 Kilometer runtergeschmissen, macht keinen Sinn mit runtergefahrenen Reifen im Gelände rumzuturnen.


    Eine Ausnahme war mal ein reiner Crossreifen den ich aufgezogen hatte (der war richtig billig), der war nur fürs Endurowandern drauf. Der Gripp war phänomenal, aber der Reifen nach 300 Kilometer sichtlich angegriffen, nach 600 Kilometer Schrott (Stollen abgerissen, Lauffläche zerfetzt). Ach so: wir hatten 640er Lc4 mit gekürzten Übersetzungen (auf Reise grosse Tanks, ich hab dann den 12-Liter Endurotank gegen das 30-Liter Rallyefass getauscht), das zieht schon richtig ordentlich an der Kette und das Gewicht sorgt im Gelände dafür, dass die Reifen richtig gequält werden.


    Seitens Gewicht ist das Gespann nochmal ne ganze Liga höher, aber wenn Du damit mal ne Rallye fährst, wird das Antriebsrad auch nicht merh so lange halten :D. Wenn man nur bisschen auf der Strasse rumfährt, dann ist das kein Thema, da halten diese Reisereifen locker 5-8 tausend Kilometer, selbst mit Gepäck. Allerdigns ist eben weniger Gummi vorhanden, d.h. wenn's nass wird, sollte man vom Gas - und der Bremsweg wird auch deutlich länger als wenn man Strassenprofile fährt. Sinn machen Stollenreifen auf Asphalt somit nicht und wenn der Reifen mal gut "angefahren" ist, dann taugt er auch im Gelände nicht mehr viel - da legt man sich lieber einen zweiten Radsatz zu oder wechselt eben kurz mal die Reifen. Und Reifenwechsel sollte man an Schlauchreifen sowieso beherrschen, wenn man im Gelände fährt, ich hatte in jedem Offroad-Urlaub (ausser wenn der Desert drauf war) mindestens einen Platten, manchmal sogar mehrere (meist Durchstiche wegen Nägel, auch abgebrochene Zelt-Heringe auf dem Campingplatz oder Glas-Splitter - Durchschläge vom Reifen hatte ich mit den Heavy-Duty-Schläuchen nie, hab da allerdings eben auch meist recht hohe Luftdrücke vo 1.4 - 1.6 Bar gefahren (mit Desert 0.8-1 Bar, da kann man das Ventil abschrauben und meint immer noch der Reifen sei gefüllt, so stabil ist die Karkasse aufgebaut).


    Marc
    P.S.: diese Reifendrücke gehen nur mit Reifenhalter - bei der Sportenduro (Yamaha WR) waren ab Werk sogar zwei davon verbaut. Und: wer ne Enduro hat - ruhig mal richtig massiv Druck ablassen - der Gewinn an Gripp ist enorm und insbesondere im Sand steigert sich der Gripp extrem und die Maschine läuft absolut sauber bis zu Topspeed. Auf Asphalt ist dann bei 80-100 Km/h Schluss, das eiert dermassen, dass man richtig Angst bekommt :wacko: