Beiträge von SkyBeam

    Hat das verwendete ROM einen AVB hinterlegt?
    Und OEM Unlock und Dev Options wurde auch deaktiviert?

    Jep, aber nützt halt nix wenn der App-Entwickler mit einer Whitelist arbeitet. Einzige Option wäre das Gerät wirklich zu rooten um diese Einschränkungen der App zu umgehen, was irgendwie nicht der Sinn der Sache ist.

    Zudem würde ich behaupten, dass die meisten Smartphones bezüglich Updates wesentlich auf dem besseren Stand sind wie ein Computer. Auf jedem Smartphone werden

    diverse Updates automatisch im Hintergrund heruntergeladen und wenn ein Update ansteht, erscheint ein Pop-Up und die User installieren dies. Ich habe schon Computer gesehen,

    Da muss ich jetzt wirklich direkt wiedersprechen. Ausser du bist mit deinen Kenntnissen irgendwo bei Windows 95 hängen geblieben. Jedes aktuelle und noch im Support befindliche OS aktualisiert sich selbst. Bei Microsoft ist das jeweils der zweite Dienstag im Monat (Patch-Day) und spätestens am Mittwoch sind die Updates dann drauf. Einzige Ausnahme sind h äufig Geräte die gar nicht lange genug laufen um die Updates einzuspielen.

    Wenn man manuell nach Updates sucht findet m an häufig OPTIONALE Updates, die sind aber nicht sicherheitsrelevant oder es handelt sich um Funktionsupdates (z.B. neue Windows Releases mit neuen Funktionen). Das heisst aber nicht, dass die installierte Version nicht mehr unterstützt oder gar anfällig wäre.

    Bei Apple ist das ähnlich.


    Das einzige was man wirklich bemängeln kann ist, dass auf dem wichtigsten Desktop-Betriebssystem bislang eine zentrale Paketverwaltung fehlt. Microsoft Updates schliessen nur Windows und einige Microsoft-Produkte ein. Updates für alle anderen Anwendungen müssen diese selber mitbringen. Das ist aber heute auch nur noch ein kleines Problem da die wichtigsten Anwendungen (wie Browser) heute alle eine Auto-Update Funktion haben.


    Und ja, ich mache sehr viel Privat-PC-Support und der Zustand ist eigentlich immer gleich:

    • Betriebssystem auf aktuellem Patch-Lelvel
    • Ausstehende OPTIONALE Updates (nichts sicherheitsrelevantes)
    • Browser, PDF-Reader etc. auf aktuellem Stand (Auto-Update)

    WinGET existiert auch, aber ist noch nicht so weit verbreitet.

    Für e-Banking ist in der Regel nur ein aktuelles OS und ein sicherer und aktueller Browser relevant und das ist ohne Benutzer-Interaktion heute meist der Fall.

    Ausserdem wie gesagt ist die Sicherheit auch davon abhängig, dass man eben auch mehrere Faktoren zum Login verwendet denn man sollte selbst bei aktuellstem Patch-Stand nicht davon ausgehen, dass keine Sicherheitsprobleme existieren. Ausserdem sitzt der wichtigste Sicherheitsfaktor eben vor dem PC (wir sagen dazu PEBKAC, Problem Existsx Between Keyboard and Chair).


    Auf Smartphones passiert in der Regel auch das gleiche. Geht man in den Play store werden bei den meisten Leuten bei einer manuellen Suche nach Updates auch gerne mal 20-30 Updates angezeigt die noch nicht installiert wurden (App-Updates). Die Updates in den Systemeinstellungen für das Betriebssystem prüft in der Regel auch niemand und dort stehen ja meistens auch höchstens alle 3-6 Monate mal Updates an (obwohl Android Security-Updates ebenfalls monatlich von Google freigegeben werden).


    Windows XP hab' ich schon lange nirgendwo mehr gesehen und wenn doch, dann sind das entweder nicht vernetzte Geräte oder die Betreiber sollten genau wissen was sie tun. Ist ja nicht so, dass neuere Varianten nicht schon Jahre (Jahrzehnte) existieren. Die Einstellung des Supports kommt auch überhaupt nicht überraschend. Jeder kann nachlesen, dass im Oktober 2025 der Support für Windows 10 auslaufen wird. Hingegen kann ich nirgends finden wann das letzte Sicherheits-Update für mein Handy geplant ist. Irgendwann kommen einfach keine mehr.


    Ausserdem sind die Support-Zeiträume im Desktop-Bereich deutlich länger. Ich hab' Kunden mit Windows 10 Systemen im Einsatz die damals mit Windows 7 gliefert wurden und rund 12 Jahre alt sind. Alles auf top aktueller Hardware. Bei Handies ist es schon schwierig ein Modell zu finden bei dem man nach 2 Jahren überhaupt noch irgend ein OS-Update bekommt - geschweige denn eine neue OS-Version. Desktop Support-Zeiträume von 5-10 Jahren sind also normal. Mobil eher so 12-18 Monate.


    benfalls bietet eine App den Vorteil, dass du gegen Phishing etc. besser gesichert bist. Die Bank übergibt dir eine App, welche im Hintergrund automatisch

    auf die richtigen Server etc. zugreift. Am Computer hast du das Risiko, dass du von einem Virus auf eine fremde Website umgeleitet wirst, welche diene

    Daten abgreift.

    Auch hier muss ich klar wiedersprechen. Es ist nicht schwer auf einem Handy mit unsicherem OS die Datenkommunikation zwischen App und Server mitzulesen oder gar zu manipulieren. Bisher kenne ich keine Banking-App die das sinnvoll verhindern könnte. Sie zeigen mir ja nicht einmal die Zertifikats-Fingerprints an um die prüfen zu können. Im Browser kann ich jederzeit das SSL-Zertifikat prüfen. Ausserdem muss ich mich nicht darauf verlassen, dass die Bank "es schon richtig machen wird". Wer in der Security arbeitet sollte sich ein Grundprinzip merken: Security und Encryption implementiert man NIEMALS selber denn dabei macht man immer Fehler. Du kannst mit Garantie davon ausgehen, dass die Security im Browser viel besser getestet ist als die einer Bank-App einer kleinen Bank die das möglichst schnell hin gerotzt hat.

    Und ja, die meisten Banking-Apps prüfen nur ob das Zertifikat "vertrauenswürdig" ist. Erhält man Zugriff auf das OS (danke fehlender Updates z.B.) ist es nicht schwer ein Trusted CA Zertifikat einzuschleusen für einen MITM-Proxy und schon beschwert sich die Banking-App nicht mehr über die unsichere Verbindung mit gefälschtem Zertifikat.


    Das Problem liegt aber teilweise auch bei den Banken. Vor etwa 2 Jahren hatte ich mal so eine Diskussion mit der Aargauer Kantonalbank. Deren e-Banking Zertikat war für einen falschen Host ausgestellt. Jeder Browser hat da natürlich eine Sicherheitswarnung ausgegeben. Ein Anruf beim Support ergab nur die Antwort "Ah ja, das wissen wir. Sie müssen einfach auf 'Ignorieren und trotzdem verbinden' klicken". Einen grösseren WTF-Moment hatte ich noch äusserst selten. Nicht nur, dass die Bank offenbar unfähig war ein richtiges Zertifikat zu installieren sondern sie haben auch noch ihre Kunden die das bemerkten dazu "erzogen" solche Sicherheitswarnungen einfach zu ignorieren. Das ist dann schon sehr fahrlässig. Gerade wenn viele Banken in ihren AGBs dann die Haftung für Schäden durch Fahrlässigkeit ausschliessen. Möchte mal sehen wie sie reagieren wenn bei einem Kunden dann das Konto leer geräumt wird nachdem man sich bei einer Phishing-Webseite angemeldet hat. Da kam zwar ebenfalls die Meldung, dass das Zertifikat ungültig wäre aber die Bank hat ja gesagt das wäre "OK so".


    Also klar kann jeder selber entscheiden ob man einer undurchsichtigen Mobile-App auf dem Handy vertraut alles "magisch" besser zu machen als ein millionenfach getestetes Produkt und noch dazu auf einer notorisch unsicheren Platform aber man muss sich dann halt auch nicht wundern...

    Hier teile ich durchaus die Sicherheitsbedenken. Banking-Apps gehören eigentlich nicht auf unsichere Geräte wie Mobiltelefone. Gründe:

    • Die Geräte sind selten aktuell. Wer nicht dieser Meinung ist soll mal prüfen ob sein Gerät das Juni 2022 Android Security-Update schon bekommen hat. Vermutlich ist es die absolute Minderheit. Die Meisten Telefone laufen ja nicht mal mit Android 12 sondern mit sehr alten Versionen.
      Android 11 hat mit 35% die höchste Marktverbreitung. Android 12 taucht in den Statistiken noch nicht mal auf (z.B. hier). Alles vor Android 10 bekommt noch nicht einmal mehr Security-Updates und > 30% laufen noch mit Android 9 und älter.
      Am PC setzt kaum mehr jemand Windows XP mit Internet Explorer ein.

      Bei Apple sieht es etwas besser aus da die Geräte etwas länger unterstützt sind und Updates bekommen. Sobald Apple aber das Interesse am Support für ein Gerät verliert kann man auch kein alternatives OS installieren und muss wohl ein neues kaufen.
    • In den meisten Bank-Szenarien wird das Handy als zweiter Sicherheits-Faktor verwendet.
      Faktor 1: Benutzername und Passwort (Wissen)
      Faktor 2: SMS/MobileID/Authenticator-App (Besitz)
      Alle Faktoren auf einem einzelnen Gerät zusammenzuführen und Benutzername, Passwort und zweiter Faktor auf einem einzelnen Gerät zu verarbeiten erhöht das Risiko massiv. Ein Angreifer müsste also nicht sowohl Kontrolle über den PC und das Handy erhalten sondern nur über ein einzelnes Gerät. Eine sehr wichtige Security-Komponente wird also unterlaufen.
      Alternativ kann man natürlich auch unabhängige Geräte als weiterer Faktor einsetzen (z.B. Kartenlsese-Geräte oder die klassischen Strichlisten). Aber das sehe ich in der Praxis selten. Es soll ja auch möglichst einfach sein.
      Aber bei Security gilt immer: Einfach/bequem oder Sicher, beides geht nicht.

    Für die QR-Codes hat nach meiner Kenntnis aktuell nur Postfinance wirklich kapiert wie man eine einfache Lösung baut. Deren Web-E-Banking ist das einzige welches die Webcam einbindet damit man einfach am PC/Laptop den QR-Code in die Kamera halten kann. Die anderen haben noch nicht begriffen, dass moderne Web-Applikationen durchaus auch Webcams verwenden können. Beispielsweise muss man bei Raiffeisen deren dämliche App herunterladen, dann beim e-Banking einloggen, über einen Einmal-Code dann die App an die E-Benking Session koppeln damit man dann mit der Handy-Kamera die QR-Codes scannen kann. Das ist zwar immer noch recht sicher da das Handy nie direkt mit dem e-Banking einloggen muss sondern nur als Scanner verwendet wird aber die Kopplung der App ist immer recht mühsam. Die lokale Kamera des e-Banking Geräts kann das Web-Interface nicht benutzen.
    Dazu kommen noch lustige Sachen wie, dass deren App sich gar nicht nutzen lässt wenn das Gerät "gerootet" ist. Selbst wenn es das gar nicht ist. Am Gerät meiner Eltern läuft LineageOS weil der Hersteller vor langer Zeit aufgehört hat neue Android-Updates zu liefern (siehe Problematik oben). Somit läuft deren Gerät aktuell mit einem Top-Aktuellen Android mit wöchentlichen Security-Updates und ist also relativ sicher. Nicht einmal Root-Zugriff ist aktiviert. Einige Bank-Apps starten aber nicht einmal weil sie ein "gerootetes" Gerät erkannt haben. Ich wäre also gezwungen eine uraltes (aber offizielles offizielles) Android 8 zu installieren mit allen Sicherheitslücken. Das würde die App dann akzeptieren und als "sicher" bezeichnen. Na dann gute Nacht..



    Fazit: Ich mache auch kein Banking mit meinem Handy und verwende es diesbezüglich nur als zweiten Faktor für die MobileID Authentication - und MobileID hängt auch nicht von der Sicherheit des Gerätes ab da MobileID auf der Crypto-SIM läuft und nicht als App. Auch Android hat keinen Zugriff auf den Private-Key auf der SIM-Karte. Somit ist es für diesen Faktor ziemlich egal wie (un)sicher das Telefon ist.

    Das ist eine berechtigte Frage die ich mir auch schon gestellt habe. Allerdings gehe ich davon aus, dass es einen Schwellwert gibt und bei blockierendem Hinterrad bei vollständig gelöster Hinterradbremse die Bremse vorne nicht komplett auf 0 zurückgesetzt (also unwirksam) wird.

    Wenn ich so darüber nachdenke ist eventuell das der Grund warum die Anti-Stoppie Kontrolle nur bei voll durchgetretener Hinterradbremse im ABS-Bereich funktioniert.

    Theoretisch könnte man ja auch bei nur leicht gedrückter Bremse ein stehendes Rad feststellen und auch dann ABS regeln lassen.


    Somit setzt die Regelung offenbar nur ein wenn das Rad bei voll gedrückter Bremse blockiert (wie schon festgestellt).

    Wenn ein Rad aus anderen Gründen blockiert (wie eine verklemmte Kette) dann steht das Rad zuerst still, bevor die Bremse gedrückt wird. ABS könnte diese Situation also erkennen und selbst bei einer nachträglichen Panik-Bremsung (hinten und vorne im ABS-Bereich) erkennen, dass das Rad ja schon vor der Bremsung still stand und die Regelung der Vorderradbremse (Stoppie-Kontrolle) hier nicht anwenden.


    Bleibt also nur noch das Szenario, dass dir während einer ABS-Bremsung auf beiden Rädern plötzlich das Hinterrad blockiert und auch ein lösen der Bremse hinten nicht mehr zum Erfolg führt und somit die vordere Bremse leicht gelöst würde. Ich gehe davon aus, dass der maximale Regelbreich auch hier locker noch für eine anständige Bremsung reicht und dich nicht ohne Bremsdruck einfach weiterrollen lässt. Zumal das Hinterrad blockiert wäre und sich dort zwangsweise schon etwa 15-20% der maximalen Bremswirkung entfalten würde.


    Also ich hab' keine Angst, dass mir die Regelung nun die Vorderradbremse in einer esoterischen Situation ausser Kraft setzen würde.

    Das Gleiche nochmal, diesmal mit viel Fussbremse und anschliessend hintere Bremsscheibe anfassen.

    Dann fängst Du an zu verstehen, warum, wieso, weshalb

    Das ist aber eher eine Übung um denjenigen die nur hinten bremsen klar zu machen warum das eben auch keine gute Idee ist. Hinten sind es halt nur um die 20% Bremswirkung und ausserdem ist die Scheibe viel kleiner und hat daher viel weniger Masse, weniger Oberfläche um Wärme abzugeben und noch dazu ist davon meist nur eine vorhanden und vorne 2 der grossen Scheiben. Somit wird bei der gleichen Bremsenergie (bremsen ist nichts anderes als umwandeln von kinetischer Energie in Wärme) die Scheibe viel schneller erhitzt. Ein Problem wird das ja dann wenn der Bremssattel dann die Siedetemperatur der Bremsflüssigkeit erreicht.


    Wir sehen das beim Moto Gymkhana gerne mal, dass die hintere Bremse recht schnell überhitzt ist. Auch Stunt-Fahrer haben häufig hinten eine Bremsscheibe montiert die den gleichen Umfang wie die vorne üblichen hat - ausserdem werden hier gerne 3 Bremssättel auf die hintere Bremse montiert. Nicht weil die so brutal zupacken können muss sondern zur Verteilung der Hitze.


    Im Strassenbetrieb hab' ich aber noch selten erlebt, dass jemand die Hinterradbremse überhitzt hat - ausser eben bei Leuten die ausnahmslos immer die hintere Bremse benutzen, beispielsweise bei einer Talfahrt... Langtourer war auch schon dabei...

    Hiervon habe ich noch nie gehört, wie arbeitet dieses System?

    Vorteile/Nachteile?

    Bei der Transalp bremst tatsächlich beim betätigen der Hinterradbremse das Vorderrad mit. Zwar nicht sehr stark aber aber es bremst. Gebremst wird nur eine der Scheiben vorne und so weit ich weiss auch nur mit einem Kolben. Dafür führt ein eigener Bremsschlauch zur Bremsanlage vorne.

    Ich kannte das auch nur umgekehrt (vorne bremsen und hinten bremst es automatisch mit). Wir haben das aber ausprobiert mit der Transalp auf dem Zentralständer. Drückt man die Fussbremse so bremst definitiv auch die Bremse vorne mit.


    wie weiss ich, ob mein ABS diese Funktion integriert hat?

    Leider gar nicht. Gut, damals als ich meine FZ8 neu hatte kannte das noch keiner und nicht mal Yamaha in Sursee hat mir geglaubt, dass die Bremse so funktioniert. Aber ich kann reproduzierbar sagen, dass ich keinen Stoppie machen kann wenn ich hinten eine ABS Bremsung mache. Nur vorne bremsen hingegen führt recht schnell zu einem abhebenden Hinterrad.

    Also woher weiss man es: Ausprobieren (Vorsicht, Boo darf das aber einem Anfänger würde ich nicht dazu raten es auszuprobieren).


    Also mir fallen noch weitere mögliche Schlussfolgerungen ein, nämlich all jene, wo das Hinterrad durch etwas anderes als die Bremse blockiert wird. Z. B. ne gerissene Kette oder ein blockiertes Getriebe. Wie würde dann das Vorderrad reagieren?

    Müsste mann dann die Hinterbremse loslassen, um zu verhindern dass das ABS vorne aufmacht? Oder checkt das das System, weils u.U. schon ohne Bremse hinten blockiert?

    Das ist eine berechtigte Frage die ich mir auch schon gestellt habe. Allerdings gehe ich davon aus, dass es einen Schwellwert gibt und bei blockierendem Hinterrad bei vollständig gelöster Hinterradbremse die Bremse vorne nicht komplett auf 0 zurückgesetzt (also unwirksam) wird.

    Vielleicht könnte man das simulieren indem man falsche Daten am ABS-Sensor simuliert. Einfaches abtrennen dürfte allerdings eher einen Fehler auslösen. Ganz so einfach ist das also nicht zu simulieren.



    Ich dachte immer, dass die Hinterradabhebekontrolle den Kreisel (IMU) mit zu Hilfe nimmt?

    Das beschriebene System mit der Hinterad-Umdrehungsgeschwindigkeit braucht aber keinerlei zusätzliche Sensoren als mit ABS eh schon vorhanden sind.

    Ich glaube irgendwo online gelesen zu haben, dass einige ABS-Systeme einen Überschlag so verhindern und kann das bei meiner FZ8 bestätigen. Theoretisch kann ich natürlich nicht ausschliessen, dass trotzdem irgendwelche weiteren Daten und Sensoren einfliessen und diese nur nicht ausgewertet werden wenn die Hinterradbremse nicht gedrückt wird. Aber so ein System macht man nicht komplizierter als notwendig (zumindest wenn man nicht bei BMW arbeitet).


    Ich will diesen Thread auch nicht um Mythen rund um ABS-Systeme erweitern. Es ging um die Frage ob man die Hinterradbremse mit benutzen sollte. Die Antwort ist für mich klar: JA. Egal wie, es gibt ABS Systeme die verhindern einen Überschlag, aber nur wenn die Hinterradbremse im ABS-Bereich regelt. Ich behaupte das mal aus Erfahrung (auch mit einigen anderen Motorrädern). Auch wenn andere Motorräder das ggf. anders machen oder andere Sensoren benutzen hilft die Betätigung der Hinterradbremse zur Stabilisierung das Motorrades und kann ggf. einen Überschlag verhindern.

    Immer vorne und hinten zusammen. Es gibt eigentlich keine Situation in der man nur vorne bremsen sollte. Motorräder mit Kombibremse bremsen teiweise auch hinten mit wenn man vorne bremst und ggf. auch umgekehrt (z.B. Honda).

    Es gibt Situationen in denen es sicherer ist NUR HINTEN zu bremsen (gerade als Anfänger):

    • Bremsen in Schräglage: Klar kann man auch mit der Vorderradbremse in Schräglage bremsen oder in Kurven hinein bremsen aber das von Fahrschulen gelehrte Geschwindigkeit vor der Kurve anpassen ist für ANfänger sicherer. Sollte man trotzdem mal in einer Kurve die Geschwindigkeit leicht reduzieren wollen ist die Hinterradbremse meist die sichere Option da sie nicht so griffig zupackt und selbst ein kleiner Rutscher am Hinterrad häufig weniger Folgen als ein Überbremsen vorne hat (insbesondere bei nicht-ABS Motorrädern)
    • Manöverieren: Aufgrund des häufig sehr knackigen Bremspunktes führt ein reflexartiges bremsen mit der Vorderradbremse gerade bei Anfängern gerne zu Stürzen beim Manövrieren. Die Hinterradbremse reicht bei langsamen Geschwindigkeiten.
    • Beim losfahren. Hier kann man mit der gedrückten Hinterradbremse für einen sicheren Halt sorgen (gerade beim Anfahren am Hang) und kann sich mit der rechten Hand auf den Gasgriff konzentrieren beim losfahren. Die Hinterradbremse reicht um das Motorradfahren vor dem wegrollen zu bewahren.

    Beim normalen Fahren empfehle ich ausnahmslos BEIDE BREMSEN immer zusammen zu betätigen. Gründe:

    • Hinten hat man zwar nur etwa 20% der Bremswirkung aber diese 20% will man im Falle eines Falles auch nicht verschenken. Wer also immer hinten und vorne bremst gewöhnt sich an immer das volle Bremspotential zu nutzen. Keiner will im Ernstfall bei einer Notbremsung dann auch noch plötzlich "anders" bremsen müssen als man es vorher immer gemacht hat. So bremst man dann sonst halt auch im Ernstfall nur vorne und verschenkt wichtige Bremsleistung.
    • Stabilisierung: Die Hinterradbremse führt dazu, dass das Motorrad immer gestreckt ist was zu einer stabileren Strassenlage führt.
    • Lastwechsel: Wer vom Bremsen zum Beschleunigen übergeht löst meistens die Vorderradbremse zuerst. Wenn die Hinterradbremse aber noch leicht gedrückt ist beim Lastwechsel, dann führt das zu einem ruhigeren Fahrwerk und weniger "ruckler" durch die Schläge wenn die Kette gespannt wird.
    • Stabileres anhalten: Beim Anhalten bremst man in der Regel degressiv. Also je langsamer man fährt desto weniger stak die Bremse betätigen. Gerade mit Sozius ist das Anhalten einfacher sanft umzusetzen wenn man auf dem letzten Meter nur noch hinten bremst. Ausserdem tauchen die meisten Motorräder beim bremsen nur vorne dann vorne in die Gabel ein und nach dem anhalten federt die Gabel dann wieder aus was zu einem unschönen Schaukel-Effekt führt. Gerade Leute mit unsicherem Stand bzw. kurzen Beinen kann das gefährlich sein. Bremst man aber vorne und Hinten, dann geht das Motorrad "in die knie" und schaukelt viel weniger. Ausnahmen (Telelever) wurden schon genannt, sind aber nicht die Regel.
    • Überschläge verhindern: Wenige wissen es aber viele Motorrad-ABS-Systeme verhindern einen Überschlag nach vorne bei einer Vollbremsung. Dies funktioniert aber nur wenn die Hinterradbremse vollständig durchgedrückt wird und im ABS-Bereich regelt. Warum ist das so: Das ABS-System regelt die Bremskraft am Hinterrad und misst die Umdrehungs-Geschwindigkeit. Steht das Rad hinten still so löst das ABS-System die Bremse (übliches ABS-Verhalten). Dreht das Rad hinten aber nach dem lösen der Bremse immer noch nicht gibt es nur eine Logische Schlussfolgerung: Das Rad hat keinen Bodenkontakt. Das ABS-System reduziert dann die Bremskraft am Vorderrad bis das Hinterrad wieder Bodenkontakt hat. Funktioniert halt eben nur wenn du hinten auch im ABS-Bereich bremst. Bei meinem Motorrad kann ich das prima reproduzieren: Nur vorne bremsen erlaubt einen Stoppie. Hinten und vorne Bremsen erlaubt keinen Stoppie und das Hinterrad bleibt am Boden.
      Das ist meiner Meinung nach der wichtigste Grund immer auch hinten mit zu bremsen.


    Vielleicht gibt es noch weitere Gründe. Mir fallen aber keine ein warum man "nur vorne" bremsen sollte.

    Sowas muss man eher guerilla-mässig machen. Aufkreuzen, 20 Minuten üben, verschwinden. Wenn man den ganzen Tag irgendwo auf- und ab fahren will wird sich sicher jemand dran stören.

    Ebenfalls wenn man einen Lexikoneintrag macht und dann jeden Samstag ganze Horden von Motorradfahrern auftauchen. Da gibt es dann nur sehr wenige Plätze wo das geduldet ist. Alle Kaufhaus-Parkplätze fallen dann in der Regel weg bei so einem Lexikoneintrag. Übrig bleiben dann nur einige Strassenverkehrsämter.


    Wer einen Übungsplatz hat auf dem er für regelmässiges üben geduldet wird möchte den wohl nicht irgendwo in ein öffentliches Forum stellen damit der Platz dann überrannt wird.


    Also geh' doch zu einer Fahrschule und benutze die Plätze welche diese offiziell anbieten (wie in Ballwil). Ansonsten suche dir spontan ein Industriegebie möglichst weit weg von Wohnanlagen und halte dich nicht all zu lange dort auf. Dann passiert in der Regel auch nichts.


    Wenn es um fahren und schalten geht reicht es aber eigentlich einfach etwas auf der Strasse herumzufahren. Am Besten immer den kleinen Strassen und weissen Wegweisern folgen um dem grossen Verkehr zu entgehen. Nicht vergessen, man hat ein L dran und darf öffentliche Strassen komplett legal benutzen - auch wenn man das Fahrzeug (noch) nicht wie ein Profi beherrscht. Leute die keine Rücksicht nehmen, drängeln oder gefährlich überholen gibt es immer. Aber das passiert unabhängig davon ob man Neuling ist oder nicht. Damit muss man auch umgehen können.


    In Industriegebieten gibt es aber häufig ringförmig angeordnete Strassen wo man durchaus mal ein paar Minuten im Kreis fahren kann und gleichzeitig anhalten an Kreuzungen, Einbiegen in eine Kreuzung, Einspuren und abbiegen lernen kann. An einem der Grundkurse waren wir in Littau im Industrie/Gewerbegebiet. Muss ja nicht immer ein abgesperrter Platz sein. Selbst eine Ringstrasse wie in Sursee beim Hostettler kannst du vermutlich den ganzen Tag befahren bevor sich jemand beschwert.


    Bei Strassenverkehrsämtern gibt es auch häufig eine Rampe wo man super anfahren am Berg üben kann und häufig auch eine Bremsstrecke ggf. sogar mit Geschwindigkeits und Bremsverzögerungs-Messung.

    Du kannst auch auf der Einfahrt des Kieswerkes Ballwil üben. Das ist der offizielle Übungsplatz der Fahrschulen. Jeweils Mittwochs gibt es dort auch Kurse wo Fahrlehrer anwesend sind und Tipps geben. Die Kosten sind mit 20.-- sehr moderat. Ansonsten kannst du dort praktisch jeden Abend ab ca. 18:00 fahren und auch am Wochenende (dann sind ggf. wieder Kurse). Die Zufahrtsstrasse ist breit und lang genug um auch schalten zu können.

    Ansonsten ist man ja mobil. Ich bin gerne am Strassenverkehrsamt Schafisheim auf dem Platz der super zum üben ist und von hier aus in 20 Minuten zu erreichen ist (wo aus dem luzernischen du kommst weiss ich aber nicht).

    Für Fahrschüler des Moto Driving Teams gibt es in Sursee bei der Calida noch einen Platz. der ist aber eher für Manöver und zu klein um schalten zu üben. Ansonsten gibt es noch weitere Möglichkeiten in Industriegebieten.

    In Hochdorf gibt es bei der Landi einen grossen Platz und lange Industriestrassen. Auch bei der 4B Fenster in Hochdorf gibt es sehr grosse Parkplätze wo das prima geht.

    Achtung: Dass sind keine offiziellen Übungsplätze aber wenn man eine menschenleere Industriestrasse für Fahrübungen benutzt hab' ich noch nie Beschwerden erlebt. Im schlimmsten Fall kreuzt die Polizei auf und schickt dich weg wenn sich ein Anwohner beschweren würde. Das ist aber schon sehr unwahrscheinlich wenn du nicht extrem viel Krach machst.


    In Hitzkirch könnte man noch auf das Granador-Gelände beim Bahnhof fahren. Aber dort ist offiziell Privatgelände. Mannhard macht dort wohl dieses Jahr Kurse auf dem Platz.


    Wenn man etwas kurven üben will kann ich auch einfach ein paar kleine Strassen am Lindenberg in Richtung Hohenrain, Lieli, Sulz empfehlen. Die Fahrschulen üben auch gerne dort an den Grundkursen.


    In Ruswil könnte man ggf. auch auf dem Platz den Auto AG fahren. Dort weiss ich aber nicht ob das ungrne gesehen ist.

    Wenn wir schon bei Motorrad-Empfehlungen sind und insbesondere bei günstigen asiatischen Gefährten, dann wäre ggf. die Zontes ZT 125 U auch noch eine Option. Persönlich habe ich damit kein Erfahrungen aber ich hab' schon einige gesehen und auch welche kritisch "beäugt" und muss sagen ich halte den Mix aus recht guter Ausstattung, akzeptabler Preisgestaltung gelungen.

    Immer daran denken, dass die Geräte auch nur 2-3 Jahre halten müssen. Danach wird er sowieso auf etwas grösseres oder/und etwas mit mehr Rädern umsteigen wollen.


    Bsp. ne kupplung hält beim auto ca. 80.000km beim motorrad um die max. 10.000km etc..

    Bitte was?

    Also meine FZ8 habe ich jetzt 10 Jahre und rund 100000km, da ist die erste Kupplung verbaut und auch noch die Original Bremsscheibe. Auch die XT660Z hatte nach 30000km keine neue Kupplung nötig. Und ich hab' die beim Gymkhana auch nicht immer geschont.

    Die Kupplung sollte man halt auch nicht schleifen lassen. Die wird nur benötigt beim Gangwechsel und beim losfahren/anhalten für 2-5m Fahrweg. Eine komplett geschlossene und nicht rutschende Kupplung verschleisst nicht.

    Ist ja nicht so, dass es sich hier um Fliehkraftkupplungen wie bei 50ccm Mofas handelt.

    Das mit dem Nierengurt interessiert mich jetzt....

    Ich hatte in meinem ersten Beitrag hier den Nierengurt erst erwähnen wollen aber dann absichtlich weggelassen. Meine Gründe dafür:

    Jugendliche würden den wohl sowieso selten anziehen; das Motorrad ist weniger ein Sportgerät als ein Fortbewegungsmittel. Ich kenne auch niemanden der auf dem Roller konsequent einen Nierengurt trägt. Die Meisten tragen nicht einmal eine abriebfeste Hose sondern höchstens eine Motorradjacke. Auf Handschuhe und eine Jacke als Minimum würde ich definitiv bestehen. Aber der Nierengurt?


    Wozu tragt ihr einen Nierengurt?

    Es gibt auch einen Artikel bei Louis dazu. Siehe hier.


    Klar wurde mir auch schon gesagt es diene davor die Nieren vor Vibrationen und Erschütterungen zu schützen oder selbige vor dem Auskühlen zu bewahren. Ersteres ist vermutlich einfach Blödsinn und letzteres vermutlich auch eher unwichtig. Besonders wenn man eine gute Jacke trägt. Bleibt also noch die stützende Funktion. Die kann wohl Rückenschmerzen bei sehr langen Fahrten vorbeugen. Wir sprechen in diesem Thread aber von jungen Leuten zwischen 16 und 20 Jahren. Die machen vermutlich noch viele andere Sachen ohne bleibende körperliche Schäden und ich gehe auch nicht von Langzeitfolgen aus wenn man keinen Nierengurt trägt.

    Ich selber trage im Sommer meistens einen sehr dünnen Nierengurt aber mehr weil ich mich einfach daran gewöhnt habe. Bin aber auch schon ohne unterwegs gewesen ohne wirklich einen Unterschied gemerkt zu haben. Im Winter trage ich gerne einen recht breiten Nierengurt der dann eine weitere Schicht Windstopper bildet und eine weitere Jacke unter der Jacke ersetzt. Also wohl doch als Schutz gegen auskühlen. Aber eigentlich nur bei sehr kalten Temperaturen.


    Somit denke ich ist ein Nierengurt für Jugendliche auf einem Roller oder Motorrad vermutlich eher unwichtig. Ausserdem unpraktisch den immer an- und auszuziehen wenn man nur kurz ins nächste Dorf will. Also wird er vermutlich eh selten getragen. Wer aber Rückenprobleme und Rückenschmerzen bei längeren Fahrten hat könnte einem Nierengurt eine Chance geben.


    Gerne würde ich ich eure Meinungen dazu lesen.

    Super. Das wird schon klappen.

    Die Schutzausrüstung muss ihm einfach auch gefallen, dann wird er sie auch tragen. Und wenn das heisst, dass halt ein paar coole Werbesticker oder leuchtende Details wichtiger sind als die Schutzfunktion. Aber Hauptsache nicht mit mit einfachen Jeans auf den Bock. Im Minimum aber gute Handschuhe und eine Jacke. Es gibt heute so viel Auswahl an hübschen Klamotten, dass da sicher was schönes dabei ist was ihm gefällt.


    Beim Motorrad selber soll er sich ruhig noch weiter umsehen was ihm so gefällt. Wenn er es selber bezahlen muss kann er ja auch bei motorradhandel.ch oder motoscout24.ch umsehen ab welchen Preisen etwas zu bekommen ist. Da dieser Markt nicht gerade riesig ist schlägt er vielleicht einfach bei etwas zu was für ihn bezahlbar ist und einen "akzeptablen Coolnessfaktor" hat. Hauptsache 4-Takt Motor (wegen der Wartung) und in brauchbaren Zustand. So Honda CB*125* sieht man immer wieder auf Übungsplätzen. Da werden auch gebrauchte hie und da angeboten. Und wie gesagt muss es vermutlich ja nur so 2 Jahre halten.


    Am Ende soll er ja auch Spass damit haben und seine neue Mobilität wird er sicher auch geniessen wollen.