Fahrtechnik

  • Kann mir jemand sagen, was technisch genau passiert, wenn ich (z.B. beim Bergabfahren) zu schnell runterschalte (vor der Kurve). Hat mich da schon ein wenig durchgeschüttelt. Als mir das vor Monaten mal passiert ist, dachte ich, mir hätte es das Hinterrad blockiert. Diese Woche allerdings war es das Vorderrad, das hin und her trudelte.


    Weiss da jemand Bescheid?

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  • jo ich hätt jetzt eigentlich au gseit es chan sie dass der s henderrad blockiert bzw. am bode rötscht! well wennd de gang z schnäll ond z früeh abeschaltisch so dass zemli höchi ture hesch ond d kopplig no spicke lohsch gspührsch jo rächt d motorbräms ond ebe meistens rötscht denn glaub s henderrad!

    Bang Bang Bang :rock: :rock: :rock:

  • Esch mer au scho passiert bzw. ufgfalle woni z schnell abegschalted han und denn d kuplig loh spicke han. Dromm schalti jetzt meistens emmer langsam abe oder lone zerscht chli loh usrolle met de Kuplig zoge.

  • Bin det ebe scho rächt grutscht hine. Und natürli mega verschrocke...


    Was mich aber ebe erstunt hät, isch, dass mer die Wuche s glich mitem Vorderrad passiert isch. Aber das chans ja nöd blockiere, oder scho?


    Oder liit das vilicht eifach am neue Teer-Belag, wos über de Schlieremer-Hügel gmacht händ?

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  • Das Phänomen müsste sich wohl "Stempeln" nennen - und ist vor allem bei Supermotofahrern bekannt (lange Federwege, extrem hartes Anbremsen zum Drift und runterschalten = Entlastung vom Hinterrad). Wenn man in der Kurve ist, dann kann das Hinterrad "versetzten" - oder bei nicht ganz ebener Oberfläche das Vorderrad eben überlastet werden.


    Müsste sich einerseits mit einer genauen Fahrwerksabstimmung erledigen, zumindest entschärfen oder aber durch eine Anti-Hopping-Kupplung so gut wie ausschalten lassen (immer Vorausgesetzt, dass das Fahrwerk passt, wenn die Gabel beim Bremsen auf Anschlag ist, nützt auch eine Anti-Hopping nicht mehr viel).


    Bin kein Technik-Fanatiker, aber ich würde mal annehmen, dass das Brems-Drehmoment beim Runterschalten das Hinterrad rutschen lassen kann (auch ohne vorne zu Bremsen). Kann bei 1- oder 2-Zylindern mit grossem Hubraum ein Thema sein, beim 4-Zylinder erstaunt mich das eher. Umgekehrt: versuch mal einen grossen 1- oder 2-Zyinder anzuschieben - das geht bei einem 4-Zylinder meistens viel problemloser (meine etwas kürzer übersetzte Lc4 blokckiert das Hinterrad beim einkuppeln, selbst im 3. Gang).


    Also: Fahrwerkseinstellung überprüfen (lassen), Kupplung etwas feinfühlicher kommen lassen bzw. ein geeigneteres Drehzahlniveau finden wo die Ganganschlüsse besser passen - oder wenn es wirklich zu heftig ist, im Extremfall eine Anti-Hopping verbauen, dann sollte wieder Ruhe im Fahrwerk sein.


    Marc
    das die passenden Reifen (mit passendem Luftdruck) drauf sind und diese auch warmgefahren sind, nehme ich einfach mal an - auch unpassende Reifenpaarungen (oder defekte Lenkkopf- Schwingen- oder Radlager) können zu rühren oder stemplen führen.

  • Das mit dem Kupplung spicken lassen könnte noch zutreffen, hab eine schnelle linke Hand.


    Sprich: mit diesem Akt bremst das Motorrad stark ab, entlastet das Hinterrad (v.a. beim Abwärtsfahren) und blockiert, bzw. gerät so ins Schleudern...


    Die Fahrwerkseinstellungen kann ich nächstens überprüfen LASSEN, muss den Töff eh nächsten in den Service bringen. Die Reifen passen schon (die von der Serie), der Luftdruck ist passend.


    Ein Anti-Hopping einbauen zu lassen, finde ich dann doch etwas zu übertrieben, da es mir auf den bislang gut 4000km erst 3 mal passiert ist. Wird wohl überwiegend daran liegen, dass ich die Kupplung spicken lassen habe.


    Bin ja v.a. am technischen Hintergrund interessiert, aber Tipps zur Fahrtechnik sind immer sehr willkommen.


    SERVER: was ist Angleichungsgas??? Runterschalten und dennoch Gas geben?

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  • Jo, de Schlieremerwald isch momentan rächt glitschig, gaht wahrscinli no es paar mönet bis mer wider normal chan durefahre.


    Angleichgas bedeutet, im ausgekuppelten Zustand soviel drehzahl geben, wie es im nächst tieferen Gang etwa haben wird. ist Gefühlssache, aber das "Stempeln" des Hinterrades wird so vermieden.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Zitat

    Original von McFear
    SERVER: was ist Angleichungsgas??? Runterschalten und dennoch Gas geben?


    [list=1]
    [*]Kupplig zie
    [*]En zwick am Gas das dDrezahl doete isch wosi mitem nue Gang herechunt
    [*]Gang abeschalte
    [*]Kupplig spicke la
    [/list=1]
    Schritt 2 und 3 goend meh oder weniger gliichziitig. Bringt seeehr fill, haesch kei Motorbraems me woder am Hinderrad ziet.


    Anti-Hopping brucht mer miner Meinig na ersch uf de Strecki. Wenn uf de Strass immer so am Braemse bisch das sHinderrad grad churz am Abhebe isch daenn isches eh kei laengerfrischtigi Investizion :face_with_rolling_eyes:.


    Uuspuff abschruube bringt au was, kei Gegedruck, kei Motorbraems :grinning_squinting_face:


    EDIT: Generell zum Thema Fahrtechnik sind dBuecher "Der richtige Dreh" sehr guet. Au wemmer jetzt noed uf dRaennstrecki gaht chas noed schade wemmer verstaht wies funktioniert.

    "Ich glaub wemer aständig fahred fallts glaub nöd so uuf oder?" (Zitat: V|rus zum Yoshimura RS3)

  • Zitat

    Original von Boo
    Jo, de Schlieremerwald isch momentan rächt glitschig, gaht wahrscinli no es paar mönet bis mer wider normal chan durefahre.


    Angleichgas bedeutet, im ausgekuppelten Zustand soviel drehzahl geben, wie es im nächst tieferen Gang etwa haben wird. ist Gefühlssache, aber das "Stempeln" des Hinterrades wird so vermieden.



    allerdings schliernerwald isch dami gfährlich zur zit!

  • Zitat

    Original von SERVER


    allerdings schliernerwald isch dami gfährlich zur zit!



    debii liit de so schön uf mim heiwäg, wenni mal nöd via stadt oder autobahn heiwott...

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  • Zitat

    Original von yzf-r108
    chan au si, dass'd kupplig mit de vorderbrems verwechslet hesch..?!? :grinning_squinting_face::mad:


    Jetzt wos seisch...Und statt abeschalte hani au voll brämset.


    Bin halt en Moto-Legastheniker...


    oder en Stegaleniker??? :wand:

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  • noch ne andere Idee: vielleicht lag es gar nicht am Motorrad, sondern am Strassenbelag?


    Jetzt wo es wieder (richtig) heiss wird, sind all die Bitumen-Flickereien wieder ein Thema. Das Zeug schwitzt Öl - und wer in Schräglage drüber fährt, versucht zu bremsen oder beschleunigen, der wird mit argem schlingern der Maschine überrascht. Gibt paar Strassen, die sind echt grausam - die schwaren Bitumen-Schmierereien sieht man aber meist von weitem.


    Die kleine SV sollte eigentlich kaum ein solches Drehmoment haben, dass sie beim runterschalten Probleme macht - ich würde da sicherlich auch nicht als erstes mit Antihopping usw. was versuchen. Problem bei früheren Baujahren war eher die Gabel welche etwas gar weich geraten war und beim Bremsen schnell mal wenig Reserven bot - und eventuell Federbeine welche etwas überfordert waren (oft auch, weil zu viel Vorspannung drauf war - dann hat die Maschine etwas wenig Negativ-Federweg und hebt das Hinterrad noch schneller). Früher war die Lösung härtere Gabelfedern und das Federbein der 600er Gixxer zu verbauen. Aber wie gesagt: um 2000 war das eben noch bisschen anders, bei Deiner aktuellen Maschinen solltest Du Dich vom Fachmann beraten lassen, der kann Dir sicher sagen ob zumindest die Grundeinstellungen für Dich passen (spielereien bei der Dämpung sind dann wieder ein anderes Thema - sind aber auch weit weniger wichtig, als die Grundeinstellung).


    Marc

  • Die Theorie mit den Bitumen-Flickereien wage ich zu bezweifeln. Denn als ich dieses Problem hatte, war es beim ersten mal noch wacker kühl (war im März), und letzte Woche war ich eben im Schlieremerwald, der vollständig neu beteert ist.


    Und richtig, ich hab zwar die "kleinere" SV, aber das klingt ja nun wirklich nicht so schön X( Für mich (als Anfänger) ist sie ja gross genug. Aber ich nehms dir sicher nicht übel, weiss ja was du gemeint hast.

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