Die meisten Punkte wurden hier ja schon genannt:
Garantie:
Für Neufahrzeuge sollte man während der Garantiezeit die Service-Intervalle einhalten und diese bei einer Vertragswerkstatt machen lasen falls man vor hat die Garantie in Anspruch zu nehmen. Leider nutzen das heute viele Marken für eine Bindung. 7 Jahre Garantie, aber nur mit lückenlosem Serviceheft und trotzdem wird alles was man an Defekten so hat als "Verschleissteil" deklariert und von der Garantie ausgenommen. Da muss man selber abschätzen.
Fähigkeiten:
Also ich bin der Meinung man sollte zunächst mal sein eigenes Schrauberwissen und die nötige Zeit die man investiert abwägen. Traut man sich das alles zu kann man sich selber an die Service-Arbeiten machen. Wenn man sich nur an Teile ran traut und andere (wie Bremsen, Zündkerzen etc.) sowieso von der Vertragswerkstatt machen lässt, dann spart man beim Service auch nicht sehr viel. Ausser ggf. mal ein Kettenkit selber wechseln.
Wiederverkauf:
Ein lückenloses Service-Heft mag bei einem jungen Premium-Fahrzeug (insbesondere halt in der Garantiezeit, siehe oben) ein Thema beim Wiederverkauf sein. Bei einer 15 Jahre alten Maschine fragt absolut niemand mehr nach einem Service-Heft. Da gehen die Maschinen immer "gekauft wie gesehen / ab platz" weg und der Käufer weiss meistens worauf er sich einlässt. Ausnahmen sind hier Raritäten und sehr teure Maschinen die auch so lange erhalten und gepflegt werden.
Wie ich das halte...
Die meisten meiner Fahrzeuge bleiben 10 und mehr Jahre bei mir. Also fragt dann auch kaum mehr einer nach einem Service-Heft. Wenn etwas wegen unsachgemässer Wartung kaputt geht akzeptiere ich das als Lehrgeld. Fähigkeiten muss man sich aneignen und geht dabei ggf. auch Risiken ein. Beispiel Ventilservice. Hätte ich mir anfangs auch nicht zugetraut aber mache ich inzwischen selber. Wenn ich dabei Fehler mache riskiere ich einen Motorschaden... Lehrgeld. Unter dem Strich bin ich bis jetzt vermutlich aber immer noch günstiger gefahren alles selber zu machen. Man sollte sich halt die entsprechenden Werkstatthandbücher besorgen und das Werkzeug dazu.
Mit Werkstätten hat sicher schon jeder mal irgendwelche negativen Erfahrungen gemacht. Man sollte sich aber bewusst sein, dass man es selber auch nicht immer gut machen wird. Aber immerhin ist man dann selber Schuld und einige Unterhaltsarbeiten werden dann auch günstiger. Beispiel Bremsbeläge... Eine Vertragswerkstatt wird die Beläge wechseln wenn nicht sicher ist, dass sie bis zum nächsten Service noch ausreichend sind. Ich selber kann die genau dann wechseln wenn die Verschleissgrenze erreicht ist. Ist aber auch mein Risiko wenn ich zu lange warte.
In der Garantiezeit bringe ich meine Fahrzeuge auch noch in die Werkstatt aber nicht mehr als 3 Jahre. In dieser Zeit sind Garantiefälle meistens aufgetreten und die ersten 5 Jahre fallen eh kaum Kosten ausser minimaler Verschleiss an.
Gerade habe ich wieder ein fasst neues Motorrad gekauft (2000km aber Garantie gerade abgelaufen). Die Mühle wird wohl nie mehr eine Vertragswerkstatt sehen und wenn sie auseinander fällt oder einen katastrophalen Schaden erleidet: Pech, Lehrgeld. Ansonsten wird die Kiste wohl 10+ Jahre in meinem Besitz bleiben.
Die Versicherung interessiert es wie gesagt überhaupt nicht ob die Service-Intervalle eingehalten werden oder wer diese durchgeführt hat. Ausser natürlich ein fehlender Service ist massgeblich verantwortlich für einen Unfall (wie z.B. nicht gewartete Bremsen). Und genau dort schützt häufig auch ein offizieller Service nicht. Die Maschine die ich gerade gekauft habe war gemäss Verkäufer noch im Service zuvor aber die Bremsflüssigkeit war gemessen hinüber. Für mich völlig unerwartet aber die hab' ich dann halt trotzdem gewechselt.