Frage zu Lenker/Einschlag/Slaloms

  • Mal wieder eine dumme Frage von mir. Fahre seit 2 Jahren eine Honda CBF500 Jg. 2006 und bin damit eigentlich happy. Mein erster LFA lief letztes Jahr ohne Prüfung ab, da ich mich wegen Krankheit abmelden musste und danach keinen Termin mehr bekam vor Ablauf. Also neuen LFA gelöst. War nun kürzlich zum ersten Mal an der Prüfung, welche nach 5 min. vorbei war, weil ich mich beim Slalom auf die Fresse gelegt habe. Super. X( Jetzt spüre ich ein bisschen Druck...


    Ich hatte immer wieder Mühe bei den Slaloms, v.a. dem versetzten, habs wirklich geübt, zeitweise ausgiebig, zwischendurch gings so leidlich gut, dann wieder erst im dritten Anlauf oder auch mal gar nicht. Ich fahre ansonsten gut und sicher, mein FL hatte bei der letzten Fahrstunde (Sozius) im Stadtverkehr/Landstrasse/Kurvenstrecken nichts auszusetzen. Aber ohne diese dämlichen Slaloms werde ich halt den Schein nicht kriegen. Gem. meinem FL gibt es im Kt. ZH ab diesem Jahr an der Prüfung keine "Streichnote" mehr, d.h. man muss es auf Anhieb können.


    Ich lerne ansonsten Bewegungsabläufe schnell und habe ein gutes Körpergefühl und eine gute Koordination, von da her bin ich einigermassen frustriert. Frage mich nun, ob es mit einem anderen Motorrad einfacher wäre? Wenn ja, worauf müsste ich achten? Breiterer Lenker? Aufrechtere Sitzposition? Mehr Einschlag? Meinungen? Ich habe bis jetzt nur dieses eine Motorrad gefahren (und davor ein halbes Jahr eine alte 125er).

  • Ich denke mal, wenn du es mit deiner nicht schaffst, dann ist es unwahrscheinlich, dass es mit einer anderen Maschine schaffst. Die CBF ist leicht, hat schon einen breiten lenker und eine recht aufrechte Sitzposition, also gut bis sehr gut geeignet für den Slalom. Kannst ja mal wahllos auf ein paar andere Maschinen von Bekannten sitzen und den Slalom probieren. Aber erwähne besser nicht, dass du letztens dein Möppi bei dem Manöver abgelegt hast :winking_face:


    Probier mal ne kleine Enduro, sowas wie ne BMW 650 GS oder so aus

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Ich habe keine Bekannten mit Motorrädern, nur meinen Freund, der hat eine BMW GS 1200, und die fahre ich ganz sicher nicht. :smiling_face:


    Motorrad wiegt 210 kg und so breit find ich den Lenker jetzt nicht, aber kommt wohl drauf an womit man vergleicht.


    Ich schaus wohl erst noch mal mit dem FL an.

  • Ist mit der CBF500 locker zu schaffen. Eine der einfachsten Maschinen für den Parcours. Ich bin schon sehr sehr viele verschiedene auf dem Parcours gefahren und kann das sehr gut beurteilen. Deine Frage ist nur zu beantworten indem jemand erfahrenes dir zusieht und analysiert. Grobe Antwort von mir wäre die Grundlagen wie Blick und Linienwahl falsch, Zusammenspiel Gas/Kupplung/Hinterbremse falsch, Körperhaltung und Ausbalancierung falsch, Impulse nicht, zu sanft, oder zu stark am geben.


    Hoffe du hast einen guten Fahrlehrer der solche Dinge sofort erkennt und dir die Übungen dazu nennen kann.

  • @Kamaga


    Danke für den Input. Ja, Blick ist ein Thema, beim versetzten. Ist mir bewusst. Gas/Kupplung/Hinterbremse ist nicht so ein Problem. Tempo ist beim versetzten gerne an der unteren Grenze.


    Der gerade war eigentlich nie ein Problem - bis auf den Ableger an der Prüfung. Und heute abend, als auch nicht gerade viel klappte. Daher die Frustration. Ich denke, im Moment hab ich wohl einfach ein Brett irgendwo im Kopf.


    Ich schaus noch mal mit dem FL an. Und sonst schrei ich hier noch mal um Hilfe. :grinning_squinting_face:


    @Boo


    Kleine GS war auch mein Gedanke. Werde sonst ggf. mal eine mieten und schauen, wie sich das anfühlt.

  • Hoi jacq


    Denke nicht, dass es am Motorrad liegt. Die CBF500 ist jetzt kein Supersportler oder unhandlicher Chopper, im Gegenteil, relativ leicht, agil, mit kleinem Wendekreis, aufrechter Sitzposition und ordentlich straffem Fahrwerk. Die kleine GS mag vieleicht noch etwas wendiger sein, ist dafür auch höher.


    Zu den Slaloms:
    Ich fand es immer schwierig, vom geraden zum versetzten Slalom zu wechseln und umgekehrt. Meist fuhr ich dann den versetzten zu langsam und kam nicht mehr um die 3. oder 4. Pylone. Obwohl der versetzte auch Slalom heisst, musste ich den aber eher wie die Acht fahren, als wie den geraden Slalom: Blicktechnik ist das A und O, aber auch Geschwindigkeit. Versetzter Slalom wie auch 8en gingen viel viel besser mit leicht höherer Geschwindigkeit als der gerade, damit das Motorrad etwas Schräglage bekommt resp. leichter drücken lässt. Damit sind viel engere Kurven möglich. Dabei wird aber die Blicktechnik umso wichtiger! Schau dir das am Beispiel der 8 mal hier an (insb. ab 1:05):

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    Bei allen Manövern gibt es aber noch diverses anderes, woran es liegen könnte. Kamaga hat dazu ja bereits alles wichtige gesagt.


    Viel Erfolg und Geduld!

    ”Looking for Adventure in whatever comes our way”

  • @siri


    Vielen Dank. Mir ist im letzten Grundkurs aufgefallen, dass ich beim versetzten diese "Flüssigkeit" nicht hinkriege, wie sie andere haben. Ich habe letztes Jahr vor dem Prüfungstermin (den ich dann absagen musste) wirklich geübt bis zum Abwinken und es ging einigermassen, aber eben nie so flüssig, wie ich das bei anderen gesehen hatte.


    Das Video ist interessant. Werde das mal versuchen. Mit der 8 habe ich ansonsten keine Probleme; die geht mit meinem Töff allerdings besser im 2. Gang. Die Slaloms muss ich im ersten fahren.


    Werde mal die Übungen mit 8 und kreisen versuchen. Ich denke, eins meiner aktuellen Probleme ist, dass ich nach dem Umfaller Angst vor dem Kippen habe und zu wenig einschlage.

  • Ich habe seinerzeit (vor 2 Jahren) die Pylonen zu direkt angefahren, dann ging mir nach 2-3 Pylonen die "Strasse" aus. Sobald ich versucht habe, den grösseren Teil der Kurve bereits vor der Pylone zu fahren ging's mir dann wesentlich einfacher. Dies würde dann in etwa dem entsprechen, was "Hinterschneiden von Kurven" genannt und auch gelehrt wird: https://www.ifz.de/das-hinterschneiden-von-kurven/ .
    Mir hat's geholfen immer mit genügend 'Abstand' zur Pylone dir Kurve anzufahren.

  • Zu kleine Bögen liegt ja auch an zu kleinem Lenkeinschlag. @jacq68 getraut sich wohl nicht mehr bis zum Lenkanschlag zu fahren da sie jetzt schmerzlich gelernt hat, dass sobald man am Lenkanschlag ist die Maschine kippt.


    Sobald man beim Manöverieren den Lenkanschlag erreicht gibt es eigentlich nur 2 Möglichkeiten die Maschine noch abzufangen:

    • Beschleunigen um die Maschine aufzurichten und damit vom Lenkanschlag weg zu kommen
    • Anhalten (Bremse hinten drücken und Fuss raus); klappt aber nur wenn man schon sehr langsam ist


    Die Angst davor bekommt man nur weg indem man viel übt und seine Maschine auch in kippeligen Situationen sehr gut kennt. Also ab auf den Übungsplatz und üben bis die Ohren wackeln. Aber immer genügend Pausen machen, denn Manöverübungen gehen an die Substanz und Lenkbewegungen brauchen kraft. Nach 15 Minuten setzen meist schon Verkrampfungen ein, dann bringt es nichts mehr. Absteigen, 10 Minuten Pause, weiter.


    Mach dich locker auf dem Motorrad, spiele den Hampelmann. Fahre die Übungen mal sitzend, mal fast liegend, mal stehend auf den Fussrasten. Mache dich insbesondere locker an den Hüften. Wackle mit dem Popo auf dem Sattel und fühle, dass die Maschine leicht wird zwischen deinen Beinen wenn du darauf herumhampelst.


    Eine gute Übung für den Lenkanschlag ist es erstmal geradeaus zu fahren in Spurgassen-Geschwindigkeit und dabei den Lenker vom linken zum rechten Lenkanschlag und zurück zu bewegen. Wenn du langsam fährst kannst du den Lenker immer von ganz links nach ganz rechts ziehen ohne dabei eine Kurve zu fahren. Übertreibst du es und knallst voll an den Anschlag, dann hilft wiederum nur anhalten oder beschleunigen (Übung abbrechen) und wieder neu einsteigen. So lernst du aber den Lenkanschlag kennen. Die Übung braucht aber recht viel Kraft den Lenker zügig bei langsamer Fahrt von Anschlag zu Anschlag zu bewegen.


    Beim Slalom selber bist du vermutlich in erster Linie verkrampft. Mache dich locker an den Hüften. Wenn du merkst du versteifst/verkrampfst dich: Absteigen, Pause.
    Versuche so weit wie möglich auszuholen. Denke auch daran wenn du mit Tennisbällen/Markierungen usw. arbeitest, dass die Pylonen unter Umständen höher sind und du sie sonst mit den Fussrasten gerne umwirfst. Also genügend ausholen.


    Du schreibst nicht ob es sich um den geraden oder versetzten Slalom handelt. Ausholen ist bei beiden sinnvoll. Dabei ist der Blick immer geradeaus gerichtet, weit über die letzte Pylone hinaus (gerader Slalom).


    Starte zuerst mit etwas grösserem Pylonenabstand. Das gibt Erfolgserlebnisse und den Schwierigkeitsgrad erhöhen kannst du dann immer noch. Weitere Tipps siehe auch hier.

    The Sky isn't the limit!


    Ich bin gerade etwas neben der Spur. Macht Spass!

  • @jacq68
    ...so oder so, dass wird schon. Übung macht den Führerausweis :winking_face: .


    Wie @jeannie schon geschrieben hat ist es vom Bürostuhl aus kaum möglich konstruktiv zu helfen.


    Aber...ich probiers trotzdem:
    Mein Sohn fuhr mit 14 meine XT 660 TENERE (Privatgrundstück). Er schafte es beim stillstand nicht den Boden zu berühren ohne sich auf den Oberschenkel umzupositionieren. Umd auch dann kam er nur mit den Fussballen am boden. Die Tenere bringt auch 215kg auf die Waage.
    Aber, er konnte damit langsam, versetzten Slalom fahren...aber erst nach meinem Tipp, der schwer sein wird als Text zu erklären:


    - Vorweg, soweit wie möglich vorne sitzen. Richtig am Tank ran.
    - Die Ellenbogen wie beim Motocross nach oben. Also nicht hängen lassen.
    - Wenn du links einschlägst, das bike etwas links kippen ABER, und hier der Tipp/Trick, den allerwertesten leicht nach rechts verschieben und den Oberkörper auch. Aber die Beine bleiben fast wo sie sind. Du musst quasi mit den Oberkörper das Gewicht Senkrecht über den Sitz verlagern. Dann liegt das Bike schräg, links unter dir aber du hällst das Gleichgewicht und bist mit den Oberkörper gerade.
    - Umdrehungen unterstützt den Motor und den Rahmen zu stabilisieren...irgendwie. Also ruhig 2-3 Tausend Umdrehungen und Kupplung schleifen.


    Bist du in der Nähe Wiedikon oder am Weekend in Zug, könnte ich es dir mal vorführen. Mein Tipp hört sich evtl. banal an, aber er funktioniert.


    Gruss,
    René

    You can`t scare me, I was raised in and survived South Africa

  • Da gibst nur eins, Kopf frei kriegen und üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben,üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, und dann TU ES !!!

    :grinning_squinting_face: Pass auf, ich habe das Fenati-Syndrom :grinning_squinting_face:

  • @alle


    Danke für die Tipps.Das ist sehr hilfreich. Mir fehlte es an Ideen, was ich noch machen könnte, um das langsame Kurvenfahren/die Motorradbeherrschung auf kleinen Radien etc. quasi ausserhalb des Slalomparcours zu üben. Aber sind ein paar gute Sachen/Videos dabei. :thumbup:

  • Zur Not noch ganz einen anderen Ansatz: gibts irgend eine Möglichkeit, die Prüfung ausserkantonal zu machen? In Bern müsstest Du den Slalom nicht fahren (nur 8 und Spurgasse).


    Weiss nicht wie die Bestimmungen da sind, aber vielleicht als eine Art letzer Zuflucht..