Richtigkeit von Informationen und Tips auf Foren, Internet und anderswo

  • Ein Forumeintrag von mir zum Schmieren/Ölen von Kupplungskabel hat mich wieder aufmerksam gemacht auf ein Thema zum Wert von Informationen im Internet und anderswo. Wenn ich Infos zum Mechanik, zur Reparatur oder Fahrverhalten, Töffklamotten oder andere Sachen suche, habe ich festgestellt, dass es Meinungen wie Sand am Meer gibt. Und die Breite der Palette reicht vom absoluten Quatsch bis zum mikrometer genauen Details, die nicht nachvollziehbar sind weil die so kompliziert sind. Häufig ist es so, dass man, nachdem man mehrere Hundert Rezensionen und Meinungen zu einem Produkt oder zu einer Methode gelesen hat, gar keine Ahnung mehr hat was man dann machen oder kaufen soll. Es gibt leider sogar auch Leute vom Fach, die irgendwelche Meinung oder Methoden haben, aber trotzdem falsch liegen.

    Persönlich mache ich es mittlerweile so, dass ich so viele Sachen dazu lese wie möglich vom Wikipedia über Youtube bis Fachspezifischen Material, stelle dann auch Fragen dazu und versuche dann am Schluss zum einem Resultat zu kommen, der mir halbwegs vernünftig scheint, die ich dann mit dem Wissen einsetze, dass ich natürlich völlig falsch liegen könnte und mit den Konsequenzen leben muss. Ist ja meistens auch nicht so dramatisch.

    Zwei Beispiele möchte ich hier geben. Das eine bin ich mit meinem ersten Bike, das ich letztes jahr gekauft habe. Bevor ich die Kawa hatte, hatte ich abgesehen von ab und zu Veloketten schmieren und Pneus wechseln, gar keine Ahnung von Mechanik. Ein absoluter Null. Weil ich nicht gerade im Geld schwimme, habe ich dann wieder mal schnell erfahren müssen, dass Stundensätze von Mechanikern ziemlich hoch sind und dass ich viele Sachen einfach nicht bezahlen konnte. Also habe ich mich entschlossen so viele Arbeiten an der Maschine selber zu machen wie möglich. Mit dem sogenannten Trial and Error Prinzip, also herumprobieren, hab ichs mittlerweile soweit geschafft, dass ich alle kleinere Arbeiten selber machen kann. Als nächstes kommt Gabelöl wechseln, eine Bremsscheibe auswechseln und alle Lager überprüfen. Das wieso ist weil die Maschine, die ein 2009 Model ist, von 2014 bis 2017 bei einer Garage fast jeden Tag draussen stand bevor ich sie gekauft habe, und ein paar Kleinigkeiten sind mir mittlerweile aufgefallen, die andeuten, dass Gummiteile und eingefetteten Teile nicht mehr 100% sein könnten. Auch hier gibt es viele Meinungen dazu wie oft und was man kontrollieren soll, von Leuten, die ihre Super Tenere 1200 100'000 Kilometer gefahren sind und nur Bremsbeläge, Öl, Kette usw gewechselt haben, bis zum berühmten Royal Jordanian von Youtube, der bei allen Bikes das Öl alle 3000 Km wechselt. Am Schluss habe ich dann doch selber entscheiden müssen was ich machen muss und soll.

    Beispiel Nummer zwei ist ein Typ auf Youtube, Moonfleet41, a.b.a Delboy's Garage, ein Töffbastelfreund, der mehrere Hundert Videos zu verschiedenen Thema rund um Töffarbeiten hat. Der hat irgendwann ein Video zum Thema Frostschutz/Kühlungsflüssigkeit gemacht wo er gemeint hat, er benutze hauptsächlich nur noch wasserlose Kühlungsflüssigkeit. Das Feedback, das er gekriegt hat hat einem verbalen Krieg geähnelt. Er wurde ausgelacht, es wurde hasserfüllten Videos von einem ziemlich irren Typ gepostet, der behauptet das alles sei eine Lüge und er könne das beweisen. Und, wie der Internet auch ist, kursieren diese Meinungen immer noch rum. Ich selber hatte keine Ahnung, bis ich ein Wikipedia Artikel mit Referenzen darüber gelesen habe, in dem es Stand, Wasserloses Zeug sei eigentlich ganz ok und zum Teil sogar besser weil dadurch der Druck nicht so hoch im Kühlsystem sein muss und die Flüssigkeit eigentlich nie mehr gewechselt werden muss.

    Moral der Geschichte: überprüfe und verifiziere die Tips und Infos, die man so kriegt soweit es geht selber.

  • Du willst also sagen, dass man nicht alles glauben sollte, was im Internet steht? Schocker der Woche! :winking_face_with_tongue::winking_face:

    Ein ganz einfacher Tipp: Meistens ist es so, dass die, die am lautesten schreien, nicht die grosse Ahnung haben. Sie wollen dir das nur weismachen und alle sollen es mitkriegen.
    Die die dir in Foren helfen können, erkennst du daran, dass sie nich einfach ein Kochrezept runterleien (denn das ist dann eben alles, was sie können), sondern auf DEINE Frage eingehen, so viel nachfragen wie nötig und keine übertriebenen Annahmen treffen. Wie in deinem Fall vom Öl im Bowdenzug, du schreibst nur "ölen", es gibt aber tausende Öle mit verschiedensten Eigenschaften. Der Schreihals suggeriert dann natürlich, dass du selbstverständlich etwas schädliches genommen hast und sowieso alles falsch gemacht hast. Und er sagt eben nur das, aber nicht, was du genau hättest anders machen sollen.

    Letztendlich kommt es auch drauf an, wie du dich als Problemsteller selber gibst. Manchmal machen sich Leute auch selber keinen Gefallen, wenn sie ein Forum fragen, weil sie nicht in der Lage sind, ihr Problem bzw. ihr Vorgehen klarzumachen. Dass diese dann genau auch oft die falschen Tipps beherzigen, dürfte klar sein.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Grundsätzlich hast du recht.

    Die vertrauen UNwürdigste Informationsquelle ist definitiv YouTube. Wiki ist auch nicht viel besser. Tipps von Foren User (vor allem von denen die Ahnung und Erfahrung haben) würde ich beherzigen, definitiv die beste Wahl ist aber, frag deinen Mech.

  • Die vertrauen UNwürdigste Informationsquelle ist definitiv YouTube. Wiki ist auch nicht viel besser. Tipps von Foren User (vor allem von denen die Ahnung und Erfahrung haben) würde ich beherzigen, definitiv die beste Wahl ist aber, frag deinen Mech.

    Du findest auf YouTube sensationell gute Tipps. Auch auf Wikipedia. Auch beim Mech. Und in Foren. Und bei allen Quellen findest du ebenso hochgradig verherende Tipps. Schau dir doch die Mechs an. Sag einem Mech mal, dass du wegen diesem und jenem Problem schonmal bei einem anderen Mech warst. Der wird sofort mit den Augen Rollen, weil ja die alle keine Ahnung haben, und nur er der einzig wahre sei. Und dass sind sicher alles gut ausgebildete Leute, die damit ihr Geld zum Leben verdienen. Wie soll man das als Laie verstehen, wenn sich Experten schon gegenseitig in die Pfanne hauen...

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

    Einmal editiert, zuletzt von Boo (13. November 2018 21:57)

  • Du findest auf YouTube sensationell gute Tipps. Auch auf Wikipedia. Auch beim Mech. Und in Foren. Und bei allen Quellen findest du ebenso hochgradig verherende Tipps. Schau dir doch die Mechs an. Sag einem Mech mal, dass du wegen diesem und jenem Problem schonmal bei einem anderen Mech warst. Der wird sofort mit den Augen Rollen, weil ja die alle keine Ahnung haben, und nur er der einzig wahre sei. Und dass sind sicher alles gut ausgebildete Leute, die damit ihr Geld zum Leben verdienen. Wie soll man das als Laie verstehen, wenn sich Experten schon gegenseitig in die Pfanne hauen...

    Genau. Meine Muttersprache ist Englisch also suche ich meistens zuerst dort, aber auch auf Deutsch und Französisch. Wie Boo meint, wird es jede Menge Meinungen zu fast jedem Thema ums Bike geben. Und die Mechs sind genauso von ihren Meinungen und erfahrung überzeugt wie jede anderer auch. Ein Beispiel: Ich möchte die Kupplung an meinem KTM SMT kontrollieren, bzw entlüften. Die Methode im Werkstatthandbuch ist sogenanntes Reverse-Bleeding, also umgekehrtes Entlüften wo man mit einer Spritze Kupplungsflüssigkeit unten am Slave-Cylinder einspritzt und oben entnimmt. Nach Suche habe ich gelernt, dass andere hydraulische Kupplungen Bremsflüssigkeit verwenden (bei mir Motorex Mineralöl 75 laut Handbuch), und es gibt Videos und Foren wo Leute argumentieren, dass man Mineralöl anstatt Bremsflüssigkeit verwenden könnte. Es gibt auch Videos und Beiträge wo anstatt das Reverse-Bleeding, man das genau wie bei den Bremsen machen kann. Vernunft sagt mir, dass Mineralöl und Bremsflüssigkeit tauschen keine gute Idee ist, weil das Öl dickflüssiger als Bremsflüssigkeit ist und die Dichtungen anders ausgelegt sind. Aber wie bei Bremsen entlüften? Scheint ok zu funktionieren. Gegenargument wäre, dass der slave cylinder (Kupplungsnehmerzylinder laut linguee.de) damit Dreck vom Schlauch bekommen könnte und mit der Zeit blockieren könnte. Was ist denn richtig? Am Schluss muss ich das selber entscheiden. Ich werde es wie im Handbuch machen und keine Abkürzungen machen, hauptsächlich weil ich Schiss habe die Kupplung mit der einfacheren Methode zu beeinträchtigen.

  • man kann auch so lange im Internet suchen bis man die richtige Antwort für sich gefunden hat :grinning_squinting_face:

    Bei vielen Sachen muss/ sollte man erst einmal die Funktionsweise und den Aufbau der Sachen kennen und verstehen und dann handeln.

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der

    Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen"

    (Zitat: Walter Röhrl)

  • Frag mich natürlich schon ein wenig, warum man von der Handbuch des Herstellers abweichen will, wenn man selber über nur geringe Kenntnisse verfügt(e). Denke, es muss sich jeder selber bewusst sein, dass man dann wenigstens bei der Beispielsuche sich auf die Beispiele für genau seinen Typ beschränken sollte und keine allgemeine Tipps oder Tipps zu anderen Motorrädern beherzigen sollte - da man ansonsten ins Experimentelle abweicht. Und Experimente habe die Tendenz, u.U. zu ungewünschten Resultaten zu kommen.

    Wer glaubt, dass ich etwas von dem verstehe, worüber ich geschrieben habe, ist selber schuld. :wseufzer:

    http://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=bZ0SRgh3X9Q

    Für die Betroffenheitsmimosen: Ich äussere hier nur meine Meinung und möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich irgend jemanden den Ruf, ein ehrbarer Mensch zu sein, d.h. sich so zu benehmen, wie nach allgemeiner Anschauung ein charakterlich anständiger Mensch sich zu verhalten pflegt, absprechen möchte.

  • naja, Wie geht das Sprichwort.....es führen viel Wege nach Rom.

    Und wenn man die Angaben vom Hersteller befolgt (kann man, muss man nicht), kann man von ausgehen das es funktioniert. Der Hersteller hat damals als er sein Produkt auf den Markt brachte halt diese Methode/Arbeitsschritt festgelegt.....und sein Produkt so getestet und unter diesen Umständen sollte es funktionieren.

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der

    Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen"

    (Zitat: Walter Röhrl)

  • Oft findet man gute Infos in den Angaben der Hersteller (die sagen z.B. ganz genau in welche Bremse was genau bzw. in welcher DOT-Spezifikation gehört), dass das nicht immer die preiswerteste Lösung ist, damit muss man leben. Das auch mal andere Versionen funktionieren können bestreitet keiner, die Frage ist halt nur wie lange - und was der Hersteller z.B. im Falle von allfälligen Regress-Ansprüchen zu solchen Selbstfindungs-Varianten meint. Zudem müssen nicht immer alle Dichtungen bzw. Beschichtungen jede Art von Befüllung auf Dauer schadlos überstehen, von Spätfolgen redet dann oft keiner mehr.

    Drum: immer mal wieder ein Blick in die Beschreibungen der Hersteller (oft schon im Betriebshandbuch geregelt, gibt aber auch extra Werkstatt-Anleitungen bzw. Service-Anleitungen), das kann manchen Frust ersparen. Zudem sind das eben gesicherte Infos vom Hersteller, die haben sich genug Zeit genommen das zu testen wie man das am Besten anstellt. Das Problem dabei: die gehen davon aus, dass man eben schon einiges an Kenntnissen hat, da ist nicht mehr jeder Arbeitsschritt haarklein beschrieben - und da kommen eben die Tipps im Internet ins Spiel. Gar nicht so übel fand ich die Service-Anleitungen von Bucheli, auch wenn die schon mal irgendwie die Modelle bisschen durcheinanderbringen und man sich bei Bildern bisschen Zeit nehmen muss um rauszufinden wo das denn am eigenen Modell genau sein soll.

    Bei vielem kann man gar nicht so viel verkehrt machen (z.B. Gabelöl wechseln), aber wenn's in die Innereien vom Motor geht, sollte man dann doch überlegen ob man sich da rantrauen will. Einerseits braucht man oft Spezialwerkzeug (echt teuer, vor allem wenn man's eben nur 1x braucht), andererseits kann man eben auch ganz massive Schäden verursachen an Sachen welche funktionieren (z.B. Ventile richtig eingestellt, aber Kurbelwelle auf falscher Einstellung), da wären dann selbst satte Preise der Werkstatt noch günstiger als den Schaden am Ventiltrieb beheben zu lassen.

    Ist schon richtig, dass es im Internet viel Sachen gibt welche man eher mit Humor nehmen sollte, aber vieles ist auch ziemlich gut beschrieben/gezeigt und wenn die Jungs die Sache selber nicht allzu technisch / ernst nehmen und trotzdem wissen von was sie reden, macht zuschauen gleich doppelt Spass (z.B.

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    - gibt noch viele andere Videos von Jens Kuck).

    In dem Sinne: auf fröhliche Bastelstunden :grinning_squinting_face:

  • Frag mich natürlich schon ein wenig, warum man von der Handbuch des Herstellers abweichen will, wenn man selber über nur geringe Kenntnisse verfügt(e). Denke, es muss sich jeder selber bewusst sein, dass man dann wenigstens bei der Beispielsuche sich auf die Beispiele für genau seinen Typ beschränken sollte und keine allgemeine Tipps oder Tipps zu anderen Motorrädern beherzigen sollte - da man ansonsten ins Experimentelle abweicht. Und Experimente habe die Tendenz, u.U. zu ungewünschten Resultaten zu kommen.

    Naja, bei KTM z.B. kostet das Spezialwerkzeug zum Kupplung Entlüften verdammt viel dafür, dass es nur eine Einwegspritze ist. Ich wollte mal kucken was andere dazu meinen und auch wie das live aussieht. Hatte z.B. noch nie Bremsbeläge gewechselt, und hab mich dann echt verwirrt bei den dutzenden Videos wo die Typen die Hinterseite der Beläge mit Kupferpaste schmieren, obwohl man das nicht tun soll, laut Hersteller der Beläge. Bei der Kawa gibt es "special tools" am Laufmeter, die ich nicht kaufen will wenn's nicht sein muss. Da suche ich nach Alternativen, wenn's die gibt. Bin dann doch fundig geworden. motorradhanger.com

  • Ist doch überall so, dass Fix-Fertig-Produkte massiv teurer sind (wenn ein Markenlogo drauf ist, gleich nochmal satter Aufpreis) als wenn man sich selber was zusammenbastelt (logisch, ne Einwegspritze bekommt man für kleines Geld und ein Gummi-Schläuchlein vom Baumarkt mit Sekundenkleber einkleben ist auch kein Ding - aber man kann das Teil halt nicht fix-fertig aus der Packung nehmen und gleich mit arbeiten anfangen). Ist wie beim Kochen: die einen stehen stundenlang in der Küche und schnippseln an Zeug rum während andere Tiefkühlkost in die Mikrowelle schieben - am Ende haben beide was zu Essen. Kommt halt darauf an was man gewillt ist auszugeben bzw. selber zu machen.

    A propos: wo hast Du gelesen, dass man keine Kupferpaste hinter die (bei KTM meist quitschenden) Bremsbeläge schmieren soll?

    Ist natürlich schon so, dass überall wo Fett mit Staub in Kontakt kommt Wartung angesagt ist (1x schmieren und dann warten bis Jahre später mal wieder ein Wechsel fällig ist, ist nicht optimal) und man muss ja nicht ne halbe Tube draufschmieren damit das Zeug auf die Bremsscheibe tropft. Generell wüsste ich jetzt keinen Grund wieso man das nicht machen sollte wenn man sowieso regelmässig alles prüft, reinigt und schmiert. Das Zeug ist ja nur zwischen der Rückseite der Bremsklötze und dem/der Kolben der Bremsanlage und soll da eventuell entstehende Töne verhindern (ob's wirklich funktioniert ist dann ne andere Frage, aber wieso sollte das schaden?).

    Wechsel von Bremsbelägen ist kein Problem, bekommt jeder hin (Sicherungs-Splinten nicht verlieren, die sitzen oft fest und fliegen weit weg, wenn man sie mit Gewalt rauszieht, die Versionen welche man noch selber umbiegen muss, machen das zudem auch nicht ewig mit, ist nicht schlecht, wenn man einen passenden Ersatz rumliegen hat). Das Problem liegt hier eher daran an die Bremsbeläge zu kommen, wenn man (z.B. mangels Hubständer / Zentralständer) die Räder nicht ausbauen kann, ist es manchmal einfacher direkt den ganzen Bremssattel abzubauen. Nebenbei: wenn der Sattel schon weg ist, kann man den auch mal bisschen putzen (ist auch ohne Kupferpaste dreckig) und die Bremsscheibe mal ordentlich prüfen. Riefen sind hier nicht gefragt, wer ne feine Leere hat, kann auch mal die Dicke prüfen (Herstellervorgabe beachten, die sagen bis wie viel Millimeter noch OK ist). Auch Bremsscheibe selber ersetzen ist kein Problem (wie üblich entweder Original oder aber darauf achten, dass man passende Papiere bekommt, die MFK ist da inzwischen schwierig geworden), etwas mühsamer kann es werden die mit Schraubensicherung eingeklebten Bolzen zu lösen (ich musste bei der Afrika Twin passen, da musste der Händler mit einem Schweissbrenner ran, bei der KTM liess sich das problemlos selber erledigen). Wenn man solche Sachen im Rahmen von Pneuwechsel macht (ich hab das selber gemacht oder nur die Räder vorbeigebracht, mit bis zu 5 Maschinen in Spitzenzeiten in der Garage wurde da mehrmals pro Jahr gewechselt, auch nur um die passenden Reifen für Enduro- oder Rennstrecken-Events drauf zu haben), dann hält sich der Zusatzaufwand in Grenzen. Nett wäre allerdings ein vernünftiger Arbeitsplatz, in der Tiefgarage bei Schummerlicht umringt von Gullideckeln musste ich doch mehr als lieb mit dem Auto irgendwelche Ersatzschrauben, Unterlegsscheiben oder eben Splinten besorgen :loudly_crying_face: - nur weil man ab und zu mal selber schraubt, heisst das eben noch lange nicht, dass man es "kann" :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Ciao Yam, in dieser PDF hier, laut Hersteller TRW Lucas, steht es:

    ADDITIONAL TIP: Although it is sometimes suggested that you apply copper paste to the back plate of the pad and chamfer the pad material to prevent brake noise, TRW strongly recommends that you do not do this. Tampering with the pad material will always render any manufacturer product liability void. Additionally,if metal particles have been exposed to the pad material it may cause premature wear and drag lines on the brake disc.A mixture of copper paste and the unavoidable brake dust is often the reason for impaired brake caliper functionality.

    Was Arbeitsplatz angeht, bin ich deiner Meinung. Ich mache meistens die Sachen draussen, aber das geht nicht immer und für grösserer Sachen sowieso nicht. Drum werde ich in Dezember oder Januar, wenn's mal nicht eisig ist, ein Monatsabo bei motorradhanger.com lösen, damit ich mehrere Sachen gleichzeitig machen kann. Die haben ziemlich alles was nötig ist. Kostet ungefähr so viel wie zwei Stunden Mech Arbeitszeit, und ich mache das auch sehr gerne weil ich dazu lerne. Ein eigener Garage haben oder eine Garage mit anderen Teilen würde ich sehr gerne machen, bin aber bis jetzt nicht fündig geworden.

    Punkto Bremsscheiben, habe ich gesehen, dass obwohl man die um einiges günstiger kriegen kann als OEM Teile, kosten die CH-Homologationspapiere ein Vermögen, also lieber lassen wenn's keine echte vorteile bringt.

    Einmal editiert, zuletzt von theolein (15. November 2018 20:34)

  • Drum werde ich in Dezember oder Januar, wenn's mal nicht eisig ist, ein Monatsabo bei motorradhanger.com lösen, damit ich mehrere Sachen gleichzeitig machen kann. Die haben ziemlich alles was nötig ist.

    Falls du Hilfe benötigst, kannst du dich mal melden.
    Würde gegen einen Unkostenbeitrag KTM Schrauberfahrung und KTM-Spezialwerkzeug usw zur Verfügung stellen können.