Dakar 2019

  • Fast unbeachtet der Medien und Sportsendungen ist die Dakar 2019 gestartet.
    Offizielle Homepage: https://www.dakar.com/en
    und hier der Lifeticker : https://www.motorsport-magazin…cker-zur-heutigen-etappe/


    Leider nur noch ein einziges Land (Peru), keine Berge mehr und dafür wieder richtig viel Sand, was ja an den letzten Veranstaltungen doch eher Mangelware war (hat schon gehabt, nur halt nur ein paar Tage lang und mit dem Regen war auch das irgendwie nicht das was man sich als Dakar-Fan erhofft hatte).


    Wie immer ist an den ersten Tagen kaum mit Überraschungen zu rechnen, die Spitzenfahrer fahren "vorne mit" ohne es zu übertreiben (Unfälle bringen keinem was, die müssen vor allem mal ohne Zeitstrafen und Defekte durchkommen ohne gross Zeitverluste einzufahren).


    Wie bereits letztes Jahr ist Honda gut vertreten (erstaunlich, da Honda selber, im Gegensatz z.B. zu KTM, ja kein Wettbewerbs-Rally-Motorrad baut und das somit alles Selbstaufbauten sind), die Technik hat da in den letzten Jahren einen gewaltigen Sprung gemacht und ist erstaunlich standfest geworden (in früheren Jahren Dauerprobleme mit Kupplungen, Getriebe und Ventilen). Wie immer sollte man das aber nicht auf die Goldwaage legen, die Kisten in der Werksklasse sind teilweise sehr speziell aufgebaut (KTM soll z.B. Quad-Getriebe in den Werksboliden verbaut haben), ist halt so was wie eine Formel 1 mitten im Getümmel von Motorrädern welche mehr oder weniger "ab Stange" kommen (deshalb ist die Marathon-Wertung schon fast interessanter).


    Mal sehen ob die Medien sich noch erweichen lassen doch noch bisschen was zu bringen - und zwar was anderes als nur die ersten 3 der jeweiligen Wertungen mit bisschen Staub und irgendwelchem Geplaudere ohne Hintergrund-Infos. Meine Empfehlung wie immer: die französischen Sender https://www.dakar.com/fr/diffusion/france-television (insbesondere France 4 um 19.55h und France 2 mit dem "Bivouac"). Aufgepasst bei Eurosport, die verschieben die Sendungen nach Lust und Laune, wer den Recorder programmiert bekommt da öfters mehr Werbung und Dart (oder Poll-Billard oder sonst so was kurioses) serviert als was von der Dakar.


    Na denn - auf nette TV-Abende :smiling_face:

  • Viel Sinnvolles kann ich zwar nicht beisteuern, aber als ich vor 2 Wochen im Service bei Socopur in Lima war, durfte ich noch ne Rallye KTM bestaunen. Zumindest wurde mir bei dreimaligem Nachfragen gesagt, dass die Maschine für die Dakar flott gemacht würde. Hier die Fotos...
    Bin dann nach Cusco in die Berge gefahren, weil mir 1 Woche auf die Dakar warten an der relativ trostlosen Küste zu blöd gewesen wäre. Falls ichs noch auf eine der letzten Stages an die Küste schaffe, gibts natürlich weitere Bilder.
    Ist halt schon schade, dass auch die Berichte im TV hier pro Kategorie pro Tag nur etwa 10 min wie auf Eurosport kurz zusammenfassen. Immerhin wirds den ganzen Abend wiederholt. :grinning_squinting_face:

    Meine Tour-Videos auf YT

  • Geil, danke Michi :top:
    Sieht nach den teuren crMo Rahmen aus, den teuren WP Elementen und auch die Airbox habe ich so noch nicht gesehen :top:

    Si vis pacem para bellum

  • Fährt eigentlich die Yamaha Tenere 700 auch mit

    Gute Frage, würde mich auch interessieren, die Promis sind alle mit starken 450-ern unterwegs -> https://www.motorsport-magazin…ielle-route-und-zeitplan/


    Was natürlich auch völlig dagegenspricht ist die Tatsache dass ausser dem Werk niemand die Möglichkeit hätte ne Tenere 700 an den Start zu schicken :winking_face:


    Ausserdem sind die Zeiten von schweren 2-Zylinder wohl passe, wenigstens in der Dakar Rally?


    Da wüsste vieleicht Yam660 was dazu?
    KTM ist seit 2001 Dauersieger. Im 2001 war das ne 640er Adventure und seit dann wurde es nur noch leichter :winking_face:

    Si vis pacem para bellum

  • Es sind nur Töffs bis max. 450ccm zugelassen (7P2: https://netstorage.lequipe.fr/…tion-final-dk-2019-uk.pdf).
    Ist also kein Zufall, dass alle mit 450ern fahren :winking_face: . Auch die Tenere 700 ist daher dort nicht anzutreffen.


    P.S.: War zum Bsp. mit ein Grund, wieso letztes Jahr Poskitt nicht mit seinem 690 Basil Bike fuhr, sondern mit dem 450er Rex. Btw, habe gehört, 2019 haben die Malle Moto Fahrer ein rotes Logo im Bild hier https://www.dakar.com/en/competitors , stimmt das?

    ”Looking for Adventure in whatever comes our way”

    Einmal editiert, zuletzt von siri ()

  • Danke siri :top:
    Ja, ist tatsächlich so, dass die Dakar wegen tödlicher Unfälle und zwischenzeitlichen Leistungsbeschränkungen bei der 690er Rally (da wurden Air-Restriktoren verbaut damit diese teuer aufgebauten "Werksrenner" in den kleineren Klassen fahren durften -siehe ganz am Ende des Beitrages) , seit 2010 nur noch Hubräume bis 450 Kubik zulässt bei den Motorrädern (Quads haben noch 2 Hubräume, max. 750 Kubik für 2-Rad und 1-Zylinder und 900 für 4-Rad angetriebene Varianten mit max. 2 Zylindern). Seit 2012 ist die Übergangsreglung auch für Amateure Geschichte, da ist bei 450 Kubik Schluss bei der Dakar für die Motorräder. Wenn ich mich nicht täusche gilt das auch bei allen anderen internationalen FIM-Wüstenrallyes - obwohl im FIM-Reglement sogar Hubräume bis 1'300 Kubik vorgesehen sind (Gruppe A1 http://www.fim-live.com/en/lib…ownload/73533/no_cache/1/).
    Die Anzahl Zylinder ist auch für Motorräder auf max. 2 limitiert (man kann also mit einer Aprilia 450 RXV starten, bloss braucht die Kiste so Unmengen an Sprit, dass wohl keiner die vielen Kilos rumwuchten will). Etwas erstaunt bin ich, weil Yamaha die 2-Rad Variante total aus dem Verkehr genommen hat (450er 2-Trac), das würde gerade in diesen super tiefen Sanddünen Vorteile bringen. Aber: kostet, ist wartungsintensiv, macht die Front (noch) schwerer und ist bei den neusten WR-Versionen weder für Geld noch gute Worte noch zu haben (und: muss eben in den wesentlichen Teilen ab Stange erhältlich sein, sonst gibt's selbst an der Dakar keine Zulassung https://ch.motorsport.com/daka…ntroverse/4320044/?nrt=42


    https://magazin.baboons.de/spo…am-startet-bei-der-dakar-
    (Vermute, dass noch heute Speedbrain diverse Kits für die Husqvarna Werksrenner macht, KTM hat ja die 450er X von BMW übernommen und zumindest anfangs nicht gross was geändert ausser ein Husqvarna-Logo draufgeklebt, dürfte heute dann wohl doch eher was für die Entwicklungsabteilung von KTM sein). Welche der beiden Aufbauten nun eher Technologieträger ist, ist schwer zu sagen, zumindest offiziell gibt es ja kein Husqvarna-Werksteam, aber die Aufbauten der Huskies sehen verdächtig nach KTM-Parts aus https://enduro21.com/index.php…ading-to-dakar-rally-2019


    Hier noch schöne Bildchen von den Maschinen welche 2018 am Start warten: https://enduro21.com/index.php…s-of-the-2018-dakar-rally


    Die 700er Yamsel dürfte aktuell noch nicht auf Rallyes eingesetzt worden sein, aber dieXT660R wurde mit diversen Umbauten auf Amateur-Rallyes (diese bei der Tuareg) erfolgreich über die Distanz gebracht. Für die welche bewegte Bilder mögen, hier noch paar Ausschnitte von der Veranstaltung

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    Muss nicht immer gleich eine (sündhaft teure) Dakar sein :grinning_squinting_face:
    darf nicht mehr weiter schauen, meine Frau löchert mich schon die ganze Zeit ob ich nicht wieder mitfahren will und meine Jungs möchten auch mitfiebern (am liebsten mitfahren, aber dauert noch bis die 450er fahren dürfen :winking_face: ), aber irgendwann muss man halt einsehen, dass weder Fitness-Stand noch Budget reichen, besser man überlässt das jüngeren bei welchen die Knochenbrüche schneller heilen und beschränkt sich auf gelegentliches Geschreibsel im Forum :upside_down_face:


    Hier noch die offizielle Page der Tuareg-Rallye https://www.tuareg-rallye.eu/
    und wer es noch leichter (nicht unsportlicher!) haben will, der soll doch mal bei der E-Bike Desert Challange vorbeischauen https://www.desert-challenge.com/

    Einmal editiert, zuletzt von Yam660 ()

  • beschränkt sich auf gelegentliches Geschreibsel im Forum

    Dies tust du aber sehr gut :chapeaux: :top:


    Gleich noch ne DUMME Frage -> weswegen sind die Auspüffe derart stark nach oben gezogen?
    Reglement?
    Wassereintritt?
    Aufblasen von Staub?

    Si vis pacem para bellum

  • Dumme Fragen gibt es selten, aber manchmal gibt es auch keine wirklich klaren Antworten (ist nicht alles schwarz/weiss).
    Bei den Rallye-Maschinen fängt das bei der Auspuff-Führung an welche üblicherweise nicht wie gewohnt bei einem 1-Zylinder direkt um den Motorblock rum und hinter dem Hauptrahmen ins Heck geführt wird sondern "unten rum" (unter dem Motorblock). Wird in der Regel bei Enduros nicht so gemacht, weil der untenliegende Krümmer die Bodenfreiheit massiv einschränkt und bei harten Einschlägen Schaden nehmen kann. Bei den Rallye-Motorschützern (5-6 Millimeter Stahl, so ausgelegt, dass auch Notwasser und zumindest ein Teil vom Boardwerkzeug noch verstaut werden kann) ist diese Auspuff-Führung nicht wirklich ein Problem, zumal mal auch nicht auf jedes Kilo Gewichtsersparnis angewiesen ist (die Kisten haben ja irgendwo zwischen 34-38 Liter Sprit an Board, bei den 660er Werks-Replicas waren es sogar bis 50 Liter) und durch die wegen dem Gewicht und schnelle Etappen notwendige harte Fahrwerksabstimmung die Bodenfreiheit sowieso immer sehr hoch ist. Klar verliert man auch bisschen Bodenfreiheit, aber wenn's mal satte Grundberührung gibt, schützt der Unterbodenschutz eben genug damit nichts passiert.


    Man kann sich jetzt fragen wieso das überhaupt so gemacht wird, die Lösung ist ganz einfach: wegen der (meist zweigeteilten) grossen und tief gezogenen Fronttanks (da sind immer auch Benzin-Pumpen nötig, was bei Sport-Enduros nicht der Fall ist weil der Hahn über dem Vergaster liegt) hat schlicht ein Krümmer dort keinen Platz mehr. Selbst wenn man ihn noch irgendwie hinbiegen würde, besteht die Gefahr, dass der (meist Titan-)Krümmer so heiss wird, dass das Benzin im inneren des Tanks anfängt blasen zu werfen (ohne Sprit läuft auch ein Rallye-Motorrad nicht mehr, im Extremfall können Luftbläschen auch eine Einspritzung völlig lahmlegen) oder gar der Tank selber (z.B. bei einem Sturz) beschädigt wird, dann wird aus einem teuren Rallye-Motorrad ganz schnell ein hübsches Busch-Feuer welches sich kaum mehr löschen lässt.


    Wenn nun der Krümmer unter dem Motorblock entlang geht (oder zumindest ganz unten an der Seite), der Topf aber seitlich gegen oben geht (unter der Heckabdeckung ist bei Sport-Enduros auch möglich, bei Rallye-Maschinen aber wegen Hecktanks wieder schwierig) sieht das extremer aus als bei der normalen Krümmer-Führung, zumal der "Schalldämpfer" auch seitlich (schau mal die riesen-Rohre einer 660er SM an) angebracht ist und nicht "liegend" wie das bei normalen Enduros der Fall ist wo zumindest bei den Reise-Varianten ja noch Platz für einen Passagier und/oder Gepäcksyteme sein muss. Da (Sport-)Enduros bzw. Motocross-Maschinen auch mal durch die Gegend geworfen werden, macht eine etwas "verdeckte" Führung (bzw. etwas geschützter Endtopf) durchaus Sinn (geht weniger kaputt), aber wer bei einer Rallye eine Maschine mit 160 Km/h bei gegen 160 Kilo vollgetankt wegschmeisst hat noch ganz andere Probleme als ein verbogener Topf ;( weshalb das eben hier weniger ins Gewicht fällt. Ist generell das Problem dieser "Profi-Aufbauten", dass die nur so lange funktionieren wie man sie nicht schmeisst, weshalb es für die meisten Hobbi-Enduro-Piloten kaum Sinn macht so grosse Aufbauten mit gutem Windschutz zu verbauen. Die sind beim Enduro-Wandern eher mal am schieben und mit Schritt-Tempo unterwegs, weshalb Gewicht mehr zählt als Aerodynamik, ein Roadbookhalter und ein verünftiger Tripmaster (eichbarer Tacho) lässt sich auch da ohne grossen technischen Zusatzaufwand bzw. teure Verkleidungsteile nachrüsten und ein grösserer Tank (IMS oder Acerbis) ist manchmal sogar auch ohne zusätzliche Benzinpumpe möglich, was wieder eine potenzielle Fehlerquelle ausschliesst (merke: es geht grundsätzlich alles kaputt was nicht vom Werk aus montiert wurde, je mehr Gebastel mit Leitungen und Kabeln, desto mehr Stress wenn mal was nicht funktioniert). Ist auch ein Grund weshalb die Profi-Kisten so teuer werden, denn da sind ewig viele Stunden Arbeit und Tests drin um sicher zu gehen, dass die Dinger mindestens einen Teil einer Dakar durchhalten (ein weiterer ist dann der Aufwand der an der Rallye selber getrieben wird, die Werksboliden werden ja bis auf die Marathon-Etappen jeden Tag total zerlegt und in der Nacht sozusagen wieder frisch aufgebaut, sogar ein Motorwechsel ist dort erlaubt und ein weiterer schlägt mit gerade mal 10 Strafminuten auf die Rangliste wenn ich mich recht erinnere).


    Die Öffnung vom Topf liegt bei beiden Krümmer-Führungen etwa ähnlich hoch und das ist so auch nötig, damit bei einem Sturz kein Sand reinkommt (Töpfe sind meist offen, nix mit DB-Killer, die MFK hätte ihre helle Freude dran) und auch Wasserdurchfahren mit Wasser bis auf Höhe des Luftilterkasten-Luft-Einlasses problemlos sind (bei Rallye-Maschinen schon immer oben auf dem Kasten und nicht seitlich, bei den Rallyevarianten sogar noch höher gezogen damit die frische Luft oberhalb vom vorderen Schutzblech angezogen wird). Ob der vordere Kotflügel nun unten ist (Vorteil: noch mehr frische Luft, weniger Einfluss auf Fahrtwind, aber bei tiefem Match kann er auch das Vorderrad total blockieren) oder oben wie bei einer normalen Enduro ist Geschmacksache, man findet beide Varianten - je nachdem was der Fahrer bevorzugt und mit was für Strecken man rechnen muss (die Schutzbleche lassen sich problemlos austauschen, sind nur paar Schrauben und die Leitungen können so verlegt werden, dass die Art des Fenders keinen Einfluss hat).


    Aber wie gesagt: möglich sind sehr viele Arten von Aufbauten, weshalb für Otto-Normalverbraucher die Profi-Maschinen eher weniger interessant sind als die Hobbi-Aufbauten welche eben mit dem Material leben müssen was man im Laden bekommt und sich dann halt noch ein dem Budget entsprechendes Zubehör besorgen müssen (teils sehr hübsche Kits, teils aber auch sehr abenteuerliche Aufbauten welche auf wundersame Weise dann tatsächlich auch mal bis ans Ende einer solchen Veranstaltung kommen). Nicht vergessen: Das Material ist eines, ein Top-Pilot der das Zeug heil ans Ziel bringt (und das richtig schnell und ohne Navigations-Fehler) ist eine ganz andere Sache. Und wer unfreiwillig absteigt hat wohl in mindestens 30% der Fälle gute Aussichten paar Wochen im Spital zu verbringen, bleibt halt doch eine Hochrisiko-Geschichte, wenn man ohne Metallkäfig um sich rum durchs Gelände pflügt.

  • Da fährt eine Angelica Weiss


    56ig aus Leutwil AG mit einem Quad mit. :motorrad11::hutab::top:

    https://www.angelicagoesdakar.ch/
    Fährt aber nicht an der DAKAR Rallye (https://www.dakar.com/en/), die seit 2009 wegen der Sicherheitslage in Südamerika stattfindet, sondern an der AFRICA ECO Race (https://www.africarace.com/en), die von MArokko nach Dakar geht - als Antwort auf die Verlegung der DAKAR im 2009 :upside_down_face::grinning_face_with_smiling_eyes:

    ”Looking for Adventure in whatever comes our way”