Ciao

phunder Offizielle Angaben für das aktuelle Battery Pack habe ich nirgends gefunden. Die von mir zitierten Garantieangaben der Batterie im Thread über die L-Runde hast du ja sicher gesehen.

Man findet Aussagen über Zero's Batterie-Lebensdauer andernorts, bezogen auf ältere Batterietypen (welche sich fortlaufend entwickeln). Wie zuverlässig diese sind, weiss ich nicht.

Auf jeder der folgenden Zeilen eine andere Quelle:

at some point Zero Motorcycles quote a battery lifespan of 570,000km

It’s also claimed to last 160,000 miles before its capacity is down to 80%

you get the 450,000 miles out of the original battery pack as claimed in Zero's 2017 paper brochure

Die Batteriegesundheit hängt definitiv auch vom pfleglichen Umgang mit der Batterie ab.

Ich gehe davon aus, dass das Batterie-Management-System (BMS), welches z.B. das Laden und Entladen (= fahren) bei zu tiefen oder zu hohen Temperaturen unterbindet resp. etwas drosselt, das Auftreten von Garantiefällen verhindert.

Man kann als Benutzer aber auch Regeln einhalten, welche das BMS nicht selber regulieren kann resp. will.

Jede 'Extremladung' nach unten als auch nach oben über eine längere Zeit schadet der Batteriegesundheit.

Wenn möglich nicht ganz herunterbrauchen und wenn doch, innert 24 Stunden laden. Nicht auf 100% laden und in diesem Zustand tage- oder wochenlang stehen lassen, wo möglich noch bei hohen Temperaturen, sondern möglichst bald brauchen.

Auf 100% lade ich am Vorabend nur, wenn ich weiss, dass ich am nächsten Tag froh bin um die Leistung. Oder gestern habe ich vor dem Start der Tour auf 100% geladen.

Am wohlsten fühlt sich die Batterie bei 30 bis 60 % ihrer Kapazität.

Das BMS erkennt, wenn der Zündschlüssel 30 Tage nicht gedreht wurde. In diesem Fall entlädt das BMS die Batterie automatisch auf 60%. Ist das Bike mit einem Ladegerät verbunden, wird nicht höher als auf 60% geladen. Während des Winterschlafs sollte man, falls das Bike nicht an einem Ladegerät ist, zwischendurch kontrollieren, ob die Batterie sich nicht tiefer als auf 30% entladen hat (z.B. durch das Laden der 12V-Batterie oder den Betrieb des Mobile-Moduls mit SIM-Karte, mit dessen Hilfe man den Standort des Bikes lokalisieren kann oder Firmware updaten).

Wie geschrieben, gehe ich davon aus, dass auch wenn man nicht perfekt auf die Batteriegesundheit achtet, die Garantieleistung bekommt, dass wenn ich aber gut auf die Batteriegesundheit achte, meine Batterie weit darüber hinaus gesund und damit leistungsfähiger halten kann.

Unabhängig von der 80%-Kapazitätsgrenze; im Electric Motorcycle Forum habe ich mehrmals gelesen, dass die anderen Komponenten des Bikes mit Sicherheit vorher 'durch' wären, bevor die Batterie für den Alltag nicht mehr sinnvoll brauchbar wäre. Ich kann diese Aussagen nicht beurteilen.

Hier ein paar Angaben zusammengefasst aus dem Handbuch:

Limiten Akku entladen (unten - oben): -30 // > 60 Grad

Limiten Akku laden (unten - oben): < 0 Grad // > 50 Grad

Empfehlung nicht mehr fahren ab: < -5 Grad, falls doch, direkt danach laden

Schädigen des Akkus laden oberhalb > 41 Grad ; Reduktion des Ladestroms ab > 43 Grad

Zu tiefen Temperaturen kommt es logischerweise durch die Aussentemperatur. Ebenso zu hohen Temperaturen.

Bezüglich hohen Temperaturen aber wichtig sind noch 'interne Faktoren': Die Batterietemperatur wird erhöht durch dauerhaft aggressiven Fahrstil (dauernd schnell fahren oder oft aggressiv beschleunigen), sowie durch schnelles Laden.

Bezüglich Leistungsfähigkeit der Batterie ist noch zu sagen, dass niedrige Temperaturen zu einer deutlichen Leistungseinbusse führen. Das Handbuch macht ein Beispiel: Im Vergleich von einer Aussentemperatur von 27 Grad C. zu minus 1 Grad C. gibt es eine Leistungseinbusse von 30%.

Zur SR/F (und der SR/S) gibt es eine neue App. Mit dieser kann man auch das Laden der Batterie steuern.

Einerseits kann man das Bike schon ans Netz hängen zu Hause und programmieren, ab wann sie laden soll, um so den tieferen Tarif zu nutzen.

Andererseits kann ich das Ladeziel definieren: Ich werde gefragt, wie weit ich fahren will und dann angeben, ob in kaltem, mildem oder warmem Klima / eben, hügelig oder bergiger Topographie / defensivem oder aggressivem Fahrstiel - und die App berechnet dann den angestrebten Ladezustand (SoC = State of Charge).

Oder ich gebe an, auf wie viel SoC ich laden will, stelle die obigen Faktoren ein und sehe, wie weit ich damit komme.

Hier übrigens noch eine Angabe der Konkurrenz: Energica

Bei der Energica Ego wird folgendes angegeben:

LEBENSDAUER 1200 Zyklen bei 80% Kapazität (100% DOD)

Hier handelt es sich aber um eine Batterie, welche mit Level 3 (DC fast charging) geladen werden kann: 400 km/h oder 6,7 km/min.

Das stresst die Batterie, deshalb wohl die geringere Garantieleistung im Vergleich zur Zero.

phunder Bezüglich Austausch des Akkus: Ja, im Teilekatalog ist dieser drin. Allerdings ohne Preise. Es wird aber gesagt, dass der Akku das teuerste Einzelteil des Bikes sei.

Im schon oben zitierten Review steht ein Preis von £6,336

matti Die Machart des fortnine Reviews ist ja so was von cooooool ...

Ich habe schon andere von ihm gesehen, diesen noch nicht

Tja, ich weiss, weshalb ich so auf Traktionskontrolle aus war ...

Ich muss hier noch etwas ergänzen.

Peinlich aber wahr: Ich war mir nicht mehr bewusst, dass im Owners Manual der SR/F eine Angabe zur Lebensdauer des Akkus steht:

"Geschätzte Akkulebensdauer bis 80 % (Stadt) 349.000 km".

Bezüglich dem Begriff "Stadt" spricht Zero an anderer Stelle im Handbuch von: "... in städtischen Gegenden üblicher „Stop-and-go“-Fahrweise".

Ich interpretiere dies so, dass die geschätzte Akkulebensdauer bei in städtischen Gegenden üblicher "Stop-and-go"-Fahrweise 349'000 km beträgt, bis die Kapazität sich um 20% verringert hat.

Zitat von bergpuur

Lautlos dahin zu gleiten ist für mich persönlich erste Sahne

Einer der Gründe, weshalb ich ein Elektro-Motorrad gekauft habe. Resp. warum ich dann schlussendlich ein Motorrad gekauft habe.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man den Motorensound vermissen kann, oder das Schalten.

Trotzdem frage ich mich, ob all jene, welche sagen (schreiben), dass sie das vermissen würden, schon einmal mit einem Elektro-Motorrad gefahren sind.

Für mich bedeutet das Fahren mit einem Stromer Freiheit. Ich muss mir keine Gedanken machen, ob ich die Umgebung mit meinem Sound belästige.

Das mindert dann auch mein Schlechtes Gewissen, wenn ich am Berg all die fitten Velofahrer überhole, welche etwas für ihre Gesundheit tun, während ich mühelos ....

Allerdings muss ich die Velofahrer definitiv grösser umfahren als herkömmliche Töffs ... - oder wenn das nicht geht, halt mal runterbremsen und hinten nach fahren, bis sie mich bemerken.

Die Tröte ist zu laut, da fallen mir die Velofahrer noch vom Rad, wenn ich sie damit erschrecke. Habe mir echt überlegt, ob ich noch eine Veloklingel anbringen soll ...

Zitat von Sachsi

....ist mir alles bewusst

Ich bin hier im Forum 'unterwegs', um meine Freude am Töff mit Anderen zu teilen und um von den Erfahrungen Anderer zu profitieren. Nicht um Elektro-Propaganda zu machen oder jene mit herkömmlichen Töffs zu verurteilen.

Selbstverständlich habe ich Freude, wenn sich jemand für diese Art Motorräder interessiert, so wie ich mir vorstelle, dass z.B. matti ev. Freude hat, wenn er auf andere Enduro-Fahrer trifft im Forum.

Also meinen Spass am Stromer, meine Erklärungen, weshalb ich mich hierfür entschieden habe und welche Vorteile ich darin sehe, nicht als Belehrung oder gar 'Evangelisation' interpretieren ...

Zitat von SkyBeam

Das war ein Flop. Die Mühle ist schwer und VIEL LAUTER als meine FZ8 mit Akra-Flöte. Besonders das Sirren in den Ohren bei üblichen Geschwindigkeiten wie 50km/h hätte ich nicht länger als die Probefahrt ausgehalten.

Wie weiter oben schon geschrieben, war für mich der Sound (möglichst fehlend) auch relevant.

Mit den Energicas habe ich mich eigentlich erst nach dem Kauf der Zero SR/F etwas mehr auseinandergesetzt.

Als ich mich mit E-Motorrädern zu befassen begann, war diese Seite https://e-motorrad.ch/motorraeder/ meine erste Informationsquelle. Da wusste ich noch nichts vom Electric Motorcycle Forum.

Die Energica ist dort ja auch aufgeführt, aber ich legte mein Augenmerk auf die Zeros.

Dass ich jetzt im Besitz einer Zero SR/F bin, erstaunt mich ehrlich gesagt selber immer noch.

Und das Erstaunen war in meinem gesamten Verwandten- und Bekanntenkreis gross. Mein Bruder sagte, er hätte mit jedem tausend Franken gewettet, dass ich keinen Töff kaufen würde.

Was ich gemacht habe, ist eigentlich schon etwas verrückt. Ich bin vorher nie ein Motorrad gefahren. Ich wusste nicht, ob mir das Fahren dann auch wirklich Spass machen würde. Eine Probefahrt war nicht möglich; dazu hätte ich ja erst einen Ausweis haben müssen. Ich sass zwei Mal vor dem Kauf auf einer Zero und wusste einzig, dass sie von der Grösse her gut passt weil ich die Füsse problemlos flach auf den Boden stellen kann. Mehr wusste ich nicht. Mich hinten drauf setzen, das hätte ich nicht gewollt, das ist nicht dasselbe ...

Jahrelang zusammengespartes Taschengeld für so etwas ungewisses ausgeben - das passt soooo nicht zu mir. Ich wusste beim jahrelangen Sparen nur, dass ich mir einmal etwas 'grosses / spezielles' würde leisten wollen.

Den Mut für den Kauf hatte ich nur, weil sowohl meine Frau als auch mein älterer Sohn, als ich - eigentlich nicht wirklich ernsthaft - erwähnte, dass mich so ein Elektrotöff schon noch reizen würde, meinten: Mach das! Kauf dir einen !!

Und Schuld am Ganzen ist ausgerechnet der Bruder, der einen Tausender gewettet hätte, dass ich keinen Töff kaufe. Er feierte vor gut einem Jahr seinen 50igsten. Ihm als ewigen Töfffahrer schenkte ich einen Benzin-Gutschein. Und weil ich wusste, dass er zunehmend mit schlechtem Gewissen fährt, habe ich ihm dazu gleich die CO2-Kompensation geschenkt (worüber er sich freute). Jedenfalls fragte ich mich, ob es nicht eine grundsätzlichere Lösung für das Problem gäbe und habe mal etwas im Internet gesucht, absolut ohne daran zu denken, dass das mich betreffen könnte. Dann wurde ich mit dem E-Töff-Virus infiziert ....

Tja, und bisheriges Fazit: Es macht wahnsinnig viel Spass. Echt mehr, als ich mir zu hoffen gewagt habe

Gut - hätte ich im Voraus gewusst, was der Kauf eines Töffs alles mit sich bringt, inkl. Lernen, Prüfungen etc. - und was bei einem E-Töff zusätzlich (Technik, Ladeinfrastruktur etc.) dazu kommt, hätte ich den Weg wohl nicht unter die Füsse (Räder) genommen. Aber jetzt, wo das Fahren derart Spass macht, bereue ich es überhaupt nicht ...

Ich war vor einer guten Woche mit Wake und einer Gruppe konventioneller Töff-Fahrer unterwegs. Heute für eine kürzere Tour ebenfalls mit phunder und DefCon. Vor wenigen Wochen mit einem Kollegen der ebenfalls eine Zero fährt, plus einem Kollgegen mit einer Yamaha. Und ein ander Mal mit meinem Bruder mit seiner BMW. DAS freut mich ebenso, dass ich mit meinem Töff auch mit Fahrern herkömmlicher Motorräder mitfahren kann.

Zitat von phunder

Berichte dann bitte, wie der Prüfer auf das Elektromotorrad reagiert hat!

An der Prüfung war ich noch nicht. Aber letzten Samstag an der dritten Grundschulung. Kurventraining am Gempen - kennst du ja phunder

Der Fahrleherer an einer Kurve stehend, beobachtend, filmend und auf der Strasse Spuren mit Kreide markierend, zwischendurch rauswinkend um Feedbacks zu geben.

Beim zweiten Mal rauswinken sagt er grinsend: "Weisst du, was die beiden Mercedes-Cabriofahrer meinten, welche vor einer Weile hier standen, als du runter gefahren bist? "Jetz fahrt de huere Tubel im Lärlauf do abe" .....