Heck kommt hoch trotz ABS

  • Hallo miteinander

    Ich bin mittlerweile von der Ninja 650 auf die Mt07 gewechselt.

    Ich liebe das Motorrad bis jetzt doch ich habe ein Problem.

    Als ich mit einer Freundin Manöver üben wollte, weil sie ihre Prüfung vor sich hatte, zeigte ich ihr die Vollbremse wie die funktioniert und wichtige Punkte.

    Kupplung gezogen und voll auf beide Bremsen, zuerst hatte ich Glück das Heck kam nur ein wenig hoch.

    Ich bin erschrocken und dachte mir ''Ok vielleicht einfach die Rückbremse nicht fest genug betätigt..''

    So stur wie ich bin wollte ich das nicht auf mir sitzen lassen und machte nochmal eine Vollbremse.

    Glück im Unglück das Heck ging extrem weit hinten Hoch, ich habe mich nur leicht verletzt am Bein, das Motorrad konnte ich zwischen den Beinen halten niemand fiel zu Boden.

    Dieses mal konnte ich mir nicht sagen was war ich hatte keine Ahnung.

    Nun eine andere Freundin hat sich meine Maschine ausgeliehen um sich Prüfungsreif zu machen.

    Sie übte das Manöver und ihr passierte genau das gleiche.

    Sie sagt da sind wohl meine Bremsen zu gut oder sie hat die Hinterradbremse nicht genug betätigt, doch für mich ist da irgendwas faul.

    Ist da irgendein Problem bekannt? Oder hat jemand auch damit Erfahrung gemacht?

    Hab das Gashebel Syndrom, Achtung ist ansteckend. :emojiSmiley-12:

  • wenn ich das richtig im Kopf habe hatten doch die ersten MT-07 ein sehr scharf eingestelltes ABS was zu dem von dir erklärten nebeneffekt führen kann/konnte.


    Etwas gegenwirlen kannst du in dem du dein Gewicht aktiv nach hinten drückst beim bremsen.

    ins Ziel kommt nur wer langsam genug fährt um den Weg zu sehen :toeff2:

  • Das ABS der MT-07 regelt, wie bei eigentlich allen mir bekannten ABS, unter 5 Km/h nicht mehr. Durch scharfes Bremsen und das geringe Gewicht neigt die MT-07 zu "Stoppies". Konnte das selber mehrere Male beobachten. Wie gesagt wurde, hilft es möglichst viel Gewicht nach hinten zu verlagern.

    90-60-90 .... Ich am Blitzer vorbei :top2:
    -zu schnell fahren? kann ich
    -stürzen? kann ich
    -dumme sprüche? kann ich
    -Schofseckel? bin ich :grinning_squinting_face:

  • Um das Hochkommen des Hecks zu mildern, sollte möglichst zuerst die Hinterbremse betätigt werden, damit die Gabel schon etwas eintaucht bevor die vordere Bremse eingesetzt wird. Zudem sollte progressives Bremsen vermieden werden, die Bremse also sofort voll durchziehen.

  • Also für eine Schreckbremsung sind das irgendwie unnütze Vorschläge. Da überlegt man schliesslich nicht mehr lange und kann sich auch nicht darauf vorbereiten. Hingegen für das Bremsmanöver an der Prüfung sind das sinnvolle Tipps.

    Wer glaubt, dass ich etwas von dem verstehe, worüber ich geschrieben habe, ist selber schuld. :wseufzer:


    http://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=bZ0SRgh3X9Q


    Für die Betroffenheitsmimosen: Ich äussere hier nur meine Meinung und möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich irgend jemanden den Ruf, ein ehrbarer Mensch zu sein, d.h. sich so zu benehmen, wie nach allgemeiner Anschauung ein charakterlich anständiger Mensch sich zu verhalten pflegt, absprechen möchte.

  • hilft es möglichst viel Gewicht nach hinten zu verlagern

    Kannst Du auch nur bei einem "programierten Notstop" :winking_face:

    Mit der alten R1 (RN19) war ich wirklich 2mal vor einem Salto, stand dafür aber relativ schnell.

    Die neue erkennt die Situation und öffnet die Vorderradbremse.

    Ich weiss nun nicht was ich davon halten soll - auf der alten Maschine tötet mich der Salto und auf der neuen sterbe ich weil der Bremsweg zu lang war :sshithappens:

    Präferiere eigentlich keines der beiden Systeme, rufe mir aber deswegen 2 Dinge ins Gedächtnis - defensives Fahren und regelmässiges üben einer Vollbremsung :winking_face:

    Si vis pacem para bellum

  • Helloouu...


    Das habe ich mit meiner MT07 ebenfalls.. Mir hilft es wenn ich nicht ganz vorne am Tank klebe sondern für die Vollbremsung extra ein wenig nach hinten Rutsche um das Gewicht weiter nach hinten zu bringen. Dazu die Hinterbremse einen Ticken früher benutzen... Und die Bremse nicht mit aller Kraft durchziehen.Ein kleines bisschen weniger --> vollbremse funktioniert trotzdem..
    Hatte letzte Woche Prüfung und Sie ist mir trotzdem ein wenig hoch. Mein Experte kennt aber das MT07 Problem und hat es zum Glück nicht bemängelt.

  • Um das Hochkommen des Hecks zu mildern, sollte möglichst zuerst die Hinterbremse betätigt werden, damit die Gabel schon etwas eintaucht bevor die vordere Bremse eingesetzt wird. Zudem sollte progressives Bremsen vermieden werden, die Bremse also sofort voll durchziehen.

    Wenn ich hinten bremse taucht doch das Vorderrad nicht ein? *think*

    Schockbremsung ist ja mit voll durchziehen, also "verhärtet" sich die Gabel und taucht auch nicht ein.

    Wenn ich progressiv bei einer Schockbremsung, bremse war ich zu zaghaft. (Wenn ich dosiert, also willentlich Bremse ist es kein Schock.)

    Ich kriege mit der Stelvio auch einen Stoppie hin (ich möchte nicht das Lenkkopflager sein), wenn ich unterhalb der Regelgeschwindigkeit des ABS bin ~30km/h.

    Saphira Bei welcher Geschwindigkeit hast Du geübt? Schau mal im Handbuch nach ab welcher Geschwindigkeit das ABS regelt.

    In einer Ménage à trois:

    Moto Guzzi Stelvio 1200 8V NTX & California II, BMW F650GS

    Getrennt:

    TS 50 ER RD 125 (2 Zyl.) RD 125 LC RD 250 YPVS

    VF 750 C, AN 125, AN 400 Burgmann

    Guzzi on tour

  • 'Ok vielleicht einfach die Rückbremse nicht fest genug betätigt..''

    Regelt das ABS bei der MT auch am vorderrad, wenn es durch Bremsen hinten in den Regelbereich gebracht wird? *think*

    Ansonsten eher schauen, dass vorne nicht zu zaghaft bremst und das ABS dann nicht anspringt. Und degressiv Bremsen.

    ”Looking for Adventure in whatever comes our way”

  • irreritaker naja es geht auch eher um die Prüfungsvollbremsung als eine echte notbremsung, bei der gehen die meisten motorräder die ich bis jetzt gefahren bin hinten viel schneller als einem lieb ist hoch.

    ins Ziel kommt nur wer langsam genug fährt um den Weg zu sehen :toeff2:

  • Hat eigentlich jemand schon gesagt das ihr die besten seid? Wenn noch nicht..

    IHR SEID DIE BESTEN!

    Danke für die vielen Tipps ich hoffe meine Freundin erholt sich und kann dann an die Prüfung mit diesen Tipps!

    Hab das Gashebel Syndrom, Achtung ist ansteckend. :emojiSmiley-12:

  • https://www.google.com/amp/s/w…schlag-mit-abs-bikes/amp/


    Da findest du bestimmt eine Erklärung.


    Mein Herz blutet D': ^^'


    Es ist eigentlich ganz einfach:

    ABS per se verhindert das Blockieren des Rades.

    Beim Stoppie blockiert das Rad nicht notwendigerweise

    --> ABS per se verhindert nicht notwendigerweise einen Stoppie.


    Richtig ist, dass die Stoppieneigung vom Schwerpunkt (inkl. Fahrer) und vom Grip abhängt. Je höher der Schwerpunkt und je weiter vorne, desto eher neigt die Maschine zum Stoppie. Da die MT einen hohen Schwerpunkt und einen kurzen Radstand (heisst somit einen tendentiell weiter vorne liegenden Schwerpunkt) hat, ist die Stoppieneigung halt eher gross bei diesem Modell.


    Durch deine Bremstechnik kannst du die Stoppieneigung weiter beeinflussen. Eine schöne kurze progressive Bremsung kombiniert mit entsprechender Körperaktion fördert das Abheben des Hinterrades. Das ist auch das, was Stuntfahrer machen.


    Dein "Problem" ist also nicht technischer, sondern physikalischer Natur.


    Jetzt bist du dir dessen bewusst und wirst hoffentlich nicht mehr so stark überrascht. Bzw. du übst nochmal ein paar Vollbremsungen mit der MT, damit dein Gefühl für die optimale Bremsung und das Gespür für das abhebende Hinterrad besser werden.


    Ich denke du hast bei der Bremsung fast alles richtig gemacht, daher würde ich an der Bremstechnik an sich nichts ändern. Denn ein beginnender Stoppie bedeutet, dass in Sachen Verzögerung nicht viel mehr geht. Ist das Hinterrad während der Vollbremsung ständig ganz knapp in der Luft, hast du den kürzest möglichen Bremsweg geschafft. Einfach ein zu weit abhebendes solltest du vermeiden. Wegen Sturzgefahr und weil der Bremsweg sich verlängert.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Um das Hochkommen des Hecks zu mildern, sollte möglichst zuerst die Hinterbremse betätigt werden, damit die Gabel schon etwas eintaucht bevor die vordere Bremse eingesetzt wird. Zudem sollte progressives Bremsen vermieden werden, die Bremse also sofort voll durchziehen.

    Wenn ich hinten bremse taucht doch das Vorderrad nicht ein? *think*


    Doch, tut es. Der Schwerpunkt ist ja, egal ob du vorne oder hinten bremst, über dem Kraftangriffspunkt und die Kraft geht in die gleiche Richtung. Dadurch ist auch das Moment, dass du durch die Bremsung erzeugst, gleich gross und gleich gerichtet. Die Gabel taucht ein, das Gewicht verlagert sich nach vorne. Dies mindert jedoch wiederum den "Grip" am Hinterrad und erhöhrt den "Grip" am Vorderrad (mit Grip ist hier die Übertragbare Kraft ohne zu rutschen gemeint), wehalb die Hinterradbremsung mit zunehmender Verzögerung immer weniger und die Vorderradbremsung immer mehr effizient wird.


    Ich würde dennoch niemandem raten, nicht von anfang an die Vorderbremse zu benützen, denn das verschenkt Meter im Bremsweg. Die erste Sekunde der Bremsung ist die wichtigste!


    Ausserdem ist diene Vorstellung von "progressiv" wohl ziemlich verzerrt. Progressiv muss nicht zaghaft heissen. Vielmehr ist damit gemeint, der Gabel die nötige (aber trotzdem so kurz wie mögliche) Zeit zum Einzutauchen zu geben, ohne das das vorderrad wegtutscht, bevor es genügend belastet wurde.

    Mein Verständnis von progressiv Bremsen im Notfall bedeutet etwa von 0 auf 100% Bremskraft in 0.3 Sekunden :winking_face:

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Wenn ich hinten bremse taucht doch das Vorderrad nicht ein? *think*


    Ausserdem ist diene Vorstellung von "progressiv" wohl ziemlich verzerrt. Progressiv muss nicht zaghaft heissen. Vielmehr ist damit gemeint, der Gabel die nötige (aber trotzdem so kurz wie mögliche) Zeit zum Einzutauchen zu geben, ohne das das Vorderrad wegrutscht, bevor es genügend belastet wurde.

    Mein Verständnis von progressiv Bremsen im Notfall bedeutet etwa von 0 auf 100% Bremskraft in 0.3 Sekunden :winking_face:

    Auf den Punkt :emojiSmiley-106::emojiSmiley-106:

    Manchmal drehe ich mich abrupt um, nur um zu sehen, was mir alles am Arsch vorbei geht:emojiSmiley-48: