Psyche nach Unfall

  • Hi zusammen


    Mir fällt es nicht gerade leicht, über dieses Thema zu sprechen, aber da ich sonst niemanden habe, mit dem ich dieses Thema "frei" ansprechen kann und auch verstanden werde - im Bekanntenkreis ist mehrheitlich die Reaktion, dass ich mich nicht so anstellen soll - versuche ich es mal hier.


    Ende April/Anfang Mai hatte ich bei einer Ausfahrt einen Unfall, als ich im Kreisverkehr geschnitten wurde. Der Kreisel ist einspurig geführt aber die Mittelinsel so schmall ausgelegt, als dass man von der einen Strasse kommend praktisch gerade aus durchblochen kann. Gemäss Luftbildern war da vor einigen Jahren auch kein Kreisel, sondern nur eine Abzweigung. Die Strasse die da gerade durch ging, heisst auch nach wie vor gleich.


    Jedenfalls war ich im Kreisverkehr und bin eine Ehrenrunde gedreht, da ich nicht wusste, ob ich die Strasse mit gleichem Namen nun hoch oder runter fahren müsse. Ich war gerade im Begriff, nun die richtige Ausfahrt zu nehmen und war an und für sich schon im Bogen des Ausfahren, als ich im peripheren Sichtfeld im letzten Moment sah, wie sich ein Auto mit Karacho dem Kreisel nähert, voller Kollisionskurs zu mir. Auch schon das quitschen eines anderen Autos (die Frau die hinter mir im Kreisel fuhr, machte eine Gefahrenbremsung, da der andere wohl einfach drauf hielt) gehört, also nun voll nach rechts eingeschlagen und frei gemacht. Seh das Auto vorbei schiessen, berühr den Bordstein und ab dann geht alles schief, verlier mit der Linken Hand den Halt, Kupplung spickt rein, lehne gegen; Töff ligt auf der Seite, Gabel kaputt, Schulter gebrochen.
    Fahrer flüchtig und die Frau konnte leider auch keine Aussage zum Nummernschild machen. Obschon schon alleine ihre Bremsspuren eine deutliche Sprache sprachen, meinte der eine Polizist nur spöttisch, dass ich mich halt hätte anfahren lassen sollen, aber so sei das ein Alleinunfall, mit sowas müsse man rechnen und reagieren können.

    Das Bundesgericht sieht das zwar anders, da gibt es entsprechende Entscheide dazu, aber weiss das mal an einer Unfallstelle; wo du eigentlich ins Spital müsstest, der Polizist aber darauf beharrt, dass du erst ins Spital darfst, wenn der Abschlepper da gewesen sei... Eine Verkehrsrechtsschutzversicherung oder so hab ich nicht und die Rechtsabteilung der Versicherung (so ne Schulter operiert sich ja auch nicht gratis) meinte lediglich, dass sie schon deutlich teurere Fälle auf dem Tisch gehabt hätten und das aussichtslos sei.


    Nun die Schulter ist operiert, eine Titanplatte und gegen ein Dutzend Schrauben hält die Kugelhäften und den Oberarm zusammen. Die Narbe ist verwachsen und die Beweglichkeit kommt langsam - es ist ein Kampf, jeden Tag Physio-Übungen machen, jeden Tag immer etwas über die Schmerzgrenze gehen, immer nur ein My, aber anders kommt sie nicht zurück.

    Mein Motorrad und der restliche Schaden der mir entstanden (Franchise, Selbstbehalt, Job, Schutzkleidung, Helm etc.) ist, habe ich ja mittlerweile abgeschrieben. Das da eine hässliche Narbe sein wird und ich in einem Jahr wieder in den OP muss, damit habe ich mich abgefunden.



    Aber ich stelle je länger je mehr fest, dass da noch eine Wunde klafft. Man sieht sie nur nicht, und darum wird sie nicht versorgt.

    Ich freue mich einerseits sehr, wenn ich wieder fahren darf (im Moment ist es mir ja eigentlich vom Arzt untersagt, da noch keine Kraft auf die Schulter geben darf). Wenn man nur laufen darf, verliert man ja doch so viel Freiheit, das ist einem im ersten Moment gar nicht bewusst. Für Strecken die zuvor in 5 Minuten oder zumindest mit dem Velo in 15 Minuten gemacht wurden, muss ich nun auf den ÖV zurück greifen und bin über 60 Minuten unterwegs. Ich warte also eigentlich schon sehnsüchtig darauf, wieder fahren zu dürfen.
    Und doch, ich hab Angst. Angst vor dem fahren, dem teilnehmen am Strassenverkehr und Angst davor, aufgrund dieser Angst dann Fahrfehler zu machen.

    Wenn ich mit anderen im Auto unterwegs bin, kann ich nicht mehr einfach "Beifahrer" sein. Ich scan die ganze Zeit die Umgebung ab, alle Weil Blick nach hinten, ob da jemand angeschossen kommt... Bei einer Tour bin ich Sozi mitgefahren, nach wenigen Kilometern bin ich schweissgebadet an der Bushaltestelle gestanden und mit dem Bus retour. Ich hatte nichts Angst, dass mein Kollege einen Unfall baut, sondern dass und gleich einer abräumt und dass wir dann die gleiche Tortur mit der verwehrten Spitaleinlieferung durchleben. Und selbst zuhause, auf dem eigenen Hof, krieg ich mein eigenes (mittlerweile ersetztes) Motorrad nicht mal sauber gekuppelt, weil ich unbewusst die Kupplung klammer.


    Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich da machen soll, wie ich diese Ängste wieder los werden kann.
    Ich hatte gedacht/gehofft, das legt sich irgendwann, aber aktuell hab ich nicht den Eindruck. Und dass ich mit niemandem darüber sprechen kann, respektive den anderen als "Ballast" anfalle, macht es mir nicht leichter, respektive hat nun auch für etwas Spannung gesorgt.
    Meinen Hausarzt habe ich schon darauf angesprochen, mit der Bitte, ob er mich denn nicht zu einem Psychologen überweisen könne. Da bin ich aber etwas aufgelaufen, insofern, als dass er meinte, dass die alle im Moment sowieso überlastet seien und mein Anliegen ja nichts bedrohliches sei, ich also mit über einem Jahr Wartezeit rechnen müsse.

    Und nun weiss ich halt irgendwie auch nimmer weiter. :thinking_face:

    War von euch schon einmal jemand in einer solchen Situation und kann mir vielleicht Tipps geben, wie ich das Ganze überwinden kann? - Gerne auch per PN.

  • Aus dem direkten familiären Umfeld weiss ich, dass die Person nach einem ähnlichen "Traumaerlebnis" über 1 Jahr gebraucht hat, die Ängste zu reduzieren.

    Das geht in unserem Fall nur mit professioneller Hilfe in Form eines Psychiaters.

  • Vorab, nein ich war noch nie in einer solchen Situation. Allerdings empfehle ich doch, der Anweisung des Arztes zu folgen und bis zur genügenden Genesung (der Arzt sieht die physische Fahrfähigkeit für gegeben) auf das Führen eines Motorrades zu verzichten. Sollte ein weiterer Unfall folgen, hättest du wohl versicherungsrechtlich zusätzliche Probleme.


    Die rechtliche Problematik würde ich trotz fehlender Rechtschutzversicherung mit einem sepzialisierten Anwalt mal anschauen.


    Und für einen Psychologen/Psychiater braucht es keine Überweisung. Ob einer noch freie Kapazitäten hat, weiss wohl der Psychiater/Psychologe besser, als dein Hausarzt -> also direkt fragen. Der sollte auch wissen, ob die Kosten von der Unfallversicherung übernommen wird oder nicht.

    Wer glaubt, dass ich etwas von dem verstehe, worüber ich geschrieben habe, ist selber schuld. :wseufzer:


    http://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=bZ0SRgh3X9Q


    Für die Betroffenheitsmimosen: Ich äussere hier nur meine Meinung und möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich irgend jemanden den Ruf, ein ehrbarer Mensch zu sein, d.h. sich so zu benehmen, wie nach allgemeiner Anschauung ein charakterlich anständiger Mensch sich zu verhalten pflegt, absprechen möchte.

  • Gib dir a) Zeit (ist ja noch recht frisch) und schaue es b) ggf. mit einem Psychiater oder -ologen an, wenn es nicht besser wird. Falls du einen Hausarzt hast, versuche es mit einer Überweisung. Geht evtl. schneller (und kann Krankenversicherungstechnisch Vorteile haben). Zur Zeit sind die Psycho-Fachleute stark ausgelastet und die Wartezeiten sind lang.


    Gute Erholung!

  • Vorab wünsche ich Dir viel Geduld und Kraft. Die Schulter ist ein komplexes Gelenk und da lohnt es sich in jedem Fall die notwendige Zeit zu investieren für Physio und auch warten, bis Du wieder belasten darfst.

    Zur Psyche, lass Dir von Deinem Hausarzt, trotz der langen Wartefristen, eine Überweisung ausstellen, dürfte versicherungstechnisch auf jeden Fall besser sein.

    Dass Du Angst hast, dass das Gleiche wieder passieren kann, das ist absolut normal. Um diese Angst zu überwinden ist Hilfe, so wie Du es schilderst, wirklich notendig. Allerdings, kann Dir ein guter Fahrlehrer helfen, diese Angst durch praktische Übung zu überwinden. Sobald Du also wieder fahren und die Schulter belasten darfst, such Dir einen Fahrlehrer, der mit Dir zuerst auf einem abgesperrten Areal das Anfahren, Kuppeln etc. übrt. Auf dem abgesperrten Areal musst Du ja nicht befürchten, abgeschossen zu werden. Sobald Du wieder Vertrauen zu Dir und dem Motorrad hast, kannst Du zuerst in Begleitung kürzere und mit der Zeit immer längere Ausfahrten unternehmen.


    Das Wichtigste, lass Dir nicht einreden, da sei nichts. Die Psyche ist hier verletzt und braucht genau so Zeit zum Heilen wie die körperliche Wunde. Und auch hier gilt manchmal, dass man bis an die Schmerzgrenze und ein My darüber hinaus gehen muss.


    Gruss Lüku

  • Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten , sich Zeit zu nehmen. Ich wurde ebenfalls abgeschossen. Angst ist kein guter Begleiter beim töff fahren.....ich habe auf einem abgesperrten Gelände geübt....dann 2 Sicherheitskurse gebucht....danach war es bei mir wieder i.O.... die haben mir wirklich sehr viel gebracht.. Gehe auch heute noch mindestens ein-zweimal im Jahr an einen Kurs. aber auch heute ertappe ich mich teilweise noch, wenn ein Auto an die kreuzung rollt, bin ich immer noch sehr vorsichtig. Darüber sprechen ist sicher hilfreich...aber professionelle Hilfe ersetzt dies sicher nicht.

    Gute Besserung

  • Als PTBS-Betroffener.. Ich schlafe nach bald acht Jahren immer noch Scheisse, irgendwas will mich in meinen Träumen immer umbringen. Wir sind alle verschieden, bei mir wars kämpfen ums Leben. Das soll jetzt nicht Deine Erfahrung verniedlichen. Eben, alle haben andere Erfahrungen gemacht. Psychiater brachte mir nicht viel, einfach weitermachen und probieren damit umzugehen. Nicht immer einfach, und ab und an triggert eh was.


    Erstmal physisch ausheilen, dann weiterschauen!


    Und fick den Vollidioten der dich abgeschossen hat!

  • Erstmal viel Kraft für die Überwindung deiner jetzigen Situation. Ich denke auch, erstmal die Schulter verheilen lassen, aber sobald wie möglich zumindest wieder Auto fahren, um dich an den Verkehr zu gewöhnen und wieder Vertrauen in die anderen Verkehrsteilnehmer zu gewinnen. Angst vor den eigenen Fähigkeiten oder von der Fähigkeit anderer ist ein sehr schlechter Begleiter, dann würde ich es lieber vorerst sein lassen, bzw. erstmal unter kontrollierten Bedingungen (Fahrzentrum, abgesperrte Strecken) wieder langsam den Einstieg wagen.


    Vielleicht helfen dir folgende Gedanken:


    Es gibt wohl kaum jemanden im Verkehr, der dir (oder sonst jemandem) absichtlich etwas böses will. Schon auf ganz geraden Strecken sind wir ja alle darauf angewiesen, dass der Gegenverkehr schön auf seiner Spur bleibt - und das tun sie ja auch. Selbst die Rüpel, Raser, Spinner, wie auch immer man sie nennen mag, wollen dir per se nicht schaden. Sie denken einfach nicht daran, dass sie dir schaden könnten. Aber das sind zum Glück extrem wenige.

    Was halt immer passieren kann sind Fehler, durch Unachtsamkeit, Unvermögen oder fehlender Rücksicht. Das ist das Restrisiko, welches jeder Verkehrsteilnehmer immer eingeht, sobald er sich in den Verkehr begibt. Das Gute daran: Auch dieses Restrisiko kannst du selber noch stark vermindern. Wenn dich einer zu Sturz bringt, heisst das, dass es mindestens zwei Leute gebraucht hat, um den Sturz zu produzieren. Nämlich den moralisch bzw. rechtlich fehlbaren Fahrer, und das "Opfer", das den Fehler nicht auszubügeln vermochte. Manchmal ist es natürlich nicht möglich, den Fehler des anderen auszubügeln (ich versuche garnicht erst, deinen Unfall hier zu analysieren oder zu bewerten). Aber sehr oft eben schon. Das heisst zum allergrössten, überwältigendem Teil hat jeder selber in der Hand, wie wahrscheinlich er in einen Unfall verwickelt wird. Wenn du dir dessen bewusst bist und daran arbeitest, auch jederzeit gewisse, möchlichst viele Fehler der anderen ausbügeln zu können, dann gibt dir das vielleicht wieder etwas selbstvertrauen. Und selbst wenn du auch mal einen Fehler machst, ist die Wahrscheinlichkeit recht gross, dass die anderen Verkehrsteilnehmer ihn ausbügeln können.


    Was mich irritiert ist die Aussage deines Arztes. Da würd ich nicht sehr viel drauf geben. Vielleicht sind die Psychologen und Psychiater in seinem Umfeld starkt ausgelastet. Das muss aber gar nichts heissen. Ich würde da trotzdem weiterschauen. Oder die Connections von einem anderen Arzt holen. Bei sämtlichen Angelegenheiten, die mit Angst zu tun haben, ist immer ein guter Ansatz, darüber zu sprechen. So wie du es hier tust. Aber eben, mit einem Profi darüber zu sprechen, hat wohl noch etwas höhere Erfolgschancen,. daher würde ich da unbedingt weiter dran bleiben :winking_face:

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Nachdem ich vor ca. 27 Jahren im Kreisverkehr mit meinen Motorrad von einem SUV abgeschossen wurde (Trümmerbruch des rechten Beines) hatte ich Jahre Mühe, wenn Fahrzeuge von rechts, schnell auf eine Kreuzung zugefahren sind auf der ich mich befand. Ständig dachte ich "der räumt mich jetzt ab".

    Seither fahre ich nur noch mit Leuchtweste und Neonfarbenen Helm, auch wenn es nicht cool aussieht, steigert es meine eigene "Sichtbarkeit" im Straßenverkehr.


    Falls Du darüber reden möchtest kannst Du Dich jederzeit bei mir melden.

  • Danke an alle für eure Rückmeldungen; ich habe diese immer vorzu gelesen, fand aber bisher keine Zeit zu antworten. Im Moment lenk ich mich gerade sehr mit Arbeit ab und mache mit dem Velofahren Fortschritte, wieder Vertrauen in den Verkehr und meine Reakion zu schöpfen. Das klingt nun vielleicht blöd, aber ich habe den Eindruck, dass mir das gerade ungemein hilft.

    (Motorrad darf ich ja vom Arzt aus eh noch nicht, Fahrrad sagt der eine nein, der andere ja...)


    Wahrscheinlich gehe ich später noch genaur auf eure zahlreichen Antworten ein und beantworte die PNs. Gerade bin ich nur sehr müde; wollte aber noch unbedingt mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben.

  • Sodele, habe gerade "Zwangspause", rückmeldung abwarten; dann wollen wir uns mal ans Antworten machen. :smiling_face:


    Aus dem direkten familiären Umfeld weiss ich, dass die Person nach einem ähnlichen "Traumaerlebnis" über 1 Jahr gebraucht hat, die Ängste zu reduzieren.

    Das ulkige ist eben, dass ich mich auf dem Fahrrad "pudelwohl" fühle. Auf der Landstrasse in gleicher Spur mit nur nem halben Meter Seitenabstand überholt werden, nervt mich zwar, aber nicht mehr, als früher auch schon.


    Ich weiss nicht, was da die Psychologie dahinter ist, vielleicht liegt es daran, dass ich schon seit Jahren fahre, teilweise im jahr fünfstellig km gemacht habe, und in all der Zeit nur einen Unfall hatte und diesen (dank Airbag-Helm und hohem Schnee) schadfrei weggesteckt habe. - Also ich mein, ich fahr schon wieder mit dem Rad mit 60 den Berg "vorm Haus" runter und drück es ordentlich in die Kurven. Von dem her, eigentlich "birreweich", weil mehr als meinen Airbaghelm hab ich da ja nicht an, wenn man ehrlich zu sich ist, ist das doch eigentlich fix gefährlicher. Aber es geht ganz automatisch, keine Angst dabei. Aus der Obersicht muss das absolut kafkaesk wirken, aber so ist das nunmal mit Ängsten, sie sind irrational.


    Das geht in unserem Fall nur mit professioneller Hilfe in Form eines Psychiaters.

    Wie genau habt ihr es hinbekommen, dass die Person zum Psychiater durfte, also der Hausarzt überwiesen hat? - Ich war jetzt noch zweimal beim Hausarzt und zweimal beim Facharzt wegen der Schulter. Letzterer verweist auf den Hausarzt und dieser hat immer einen Grund, wieso eine Überweisung nicht ginge. Einmal hiess es, dass dies bei meiner Versicherung nicht dabei sei - was ich dann mit dieser abklärte, sich als falsch herausstellte und mir schriftlich bestätigen liess - und beim zweiten mal hiess es dann, dass er dafür erst mit mir ein Vorabklärungstest machen müsse, aber dafür müsse man mehr Zeit haben, ich solle vorne (also am Empfang) einen Termin verlangen, und gab mir einen Laufzettel mit. Ich hab nicht so geachtet, was dort steht (kann ja auch keine sau lesen) aber am Empfang wurde mir dann ein Termin für im Oktober (!sic) angeboten.
    Langsam kotzt mich diese Praxis nur noch an...


    Allerdings empfehle ich doch, der Anweisung des Arztes zu folgen und bis zur genügenden Genesung (der Arzt sieht die physische Fahrfähigkeit für gegeben) auf das Führen eines Motorrades zu verzichten. Sollte ein weiterer Unfall folgen, hättest du wohl versicherungsrechtlich zusätzliche Probleme.

    Immerhin, good news, seit dem Mittwoch darf ich nun auch vom Facharzt aus wieder Fahrzeuge lenken, hab ich mir schriftlich (in Blockschrift) geben lassen. - Man weiss ja nie.


    Und für einen Psychologen/Psychiater braucht es keine Überweisung.

    Bei der Hotline der Versicherung hiess es, das Psychodok ein Facharzt sei, und da ich im Hausarztmodell - ausser bei akuten Notlagen - eine Überweisung notwendig sei.


    Gute Erholung!

    Danke, kraft- und bewegungsmässig kommt es nun schon recht gut.


    Die Schulter ist ein komplexes Gelenk und da lohnt es sich in jedem Fall die notwendige Zeit zu investieren für Physio und auch warten, bis Du wieder belasten darfst.

    Ja, ich mache die Physioübungen fleissig und intensiv. Die Physiotherapeutin gibt sich auch viel Mühe und arbeitet fleissig mit mir und ist auch recht zufrieden.
    Sie sieht es aber auch so: Use it or lose it. Ich bin ja nicht auf Schmerzmedis und solle den Arm so viel es geht benutzen, solange es nicht zu Schmerzen führt. Das mache ich auch; Gartenarbeit und Arbeiten rund ums Haus. - Lenkt auch gut ab.


    Allerdings, kann Dir ein guter Fahrlehrer helfen, diese Angst durch praktische Übung zu überwinden. Sobald Du also wieder fahren und die Schulter belasten darfst, such Dir einen Fahrlehrer, der mit Dir zuerst auf einem abgesperrten Areal das Anfahren, Kuppeln etc. übrt. Auf dem abgesperrten Areal musst Du ja nicht befürchten, abgeschossen zu werden.

    Das ist etwas, was ich mir echt auch schon überlegt habe. In der Nähe hat ein Fahrlehrer seinen Übungsplatz. Ich sollte denn echt mal ansprechen.


    dann 2 Sicherheitskurse gebucht

    Ist sicherlich sinnvoll, zumindest dann, wenn Basics wieder flüssig und von sich aus klappen.
    Einen Gutschein vom TCS hätte ich ja noch.


    Als PTBS-Betroffener.. Ich schlafe nach bald acht Jahren immer noch Scheisse, irgendwas will mich in meinen Träumen immer umbringen. Wir sind alle verschieden, bei mir wars kämpfen ums Leben.

    Uff, ich wünsche dir eine gute Besserung. - Hast du dich schon einmal mit luzidem Träumen auseinander gesetzt, vielleicht ein Ansatz, wenigstens erholsam schlafen zu können?


    Und fick den Vollidioten der dich abgeschossen hat!

    Ich hab mir schon so oft ausgemalt, was ich mit dem machen würde, wenn ich ihn in die Finger kriege. Aber letztlich bringt es ja auch nichts. Ich hoffe einfach, dass dem sonst mal noch der Schein abgenommen wird; aber wahrscheinlich dann ja doch nicht, ich hab ja gesehen, wie engagiert die Polizei arbeitet...


    das den Fehler nicht auszubügeln vermochte. Manchmal ist es natürlich nicht möglich, den Fehler des anderen auszubügeln (ich versuche garnicht erst, deinen Unfall hier zu analysieren oder zu bewerten). Aber sehr oft eben schon.

    Ich galubs, ich weiss genau, was du meinst. Ich fahre schon seit meiner Kantizeit praktisch täglich Fahrrad. Ich fahre gerne (für Fahrradverhältnisse) schnell und bei mir hörst du berg ab nur selten denn Freilauf ratschen. Ich kann dir gar nicht aufzählen, wie oft ich schon auf einer Hauptstrasse war, das Gefälle zu meinen Gunsten, und entsprechend der Abstand zum Verkehr vor mir kaum zu nahm und dennoch jemand meinte, da jetzt dazwischen zu quetschen - dann aber nicht vom Fleck zu kommen.

    Das sieht denen aber auch schon an und hat sowieso Bremsbereitschaft, dann kommt deren Kacke nicht gänzlich unerwartet und man wirft die Eisen aus.

    Mein Kollege beschreibt den Denkvorgang dieser Verkehrsteilnehmer wie folgt: "Von links kommt ein Fahrrad und rechts ist auch frei." - und damit trifft er den Nagel auf den Kopf, wie ich finde.
    Das man nicht im Dooring-Bereich fährt etc. ist alles bei mir mittlerweile Intuition; die ich eigentlich auch auf den Töff übertrage.


    Aber wenn von hinten was - mit wesentlich höherer Geschwindigkeit auf vollem Kollisionskurs - kommt, bleibt wenig Raum für Ausbügeln.


    Oder die Connections von einem anderen Arzt holen.

    Ich habe viele Arztpraxen in meiner Gegend abtelefoniert, ob die noch Patienten aufnehmen könnten, da ich gerne meine Hausarztpraxis wechseln möchte. Aber bisher kein Erfolg. Und hier im Ort die eine wurde ja aufgelöst und die andere ist so stark ausgelastet (ich war da früher), als dass man jedesmal mindestens 45 Minuten im Wartezimmer sass.


    Seither fahre ich nur noch mit Leuchtweste und Neonfarbenen Helm, auch wenn es nicht cool aussieht, steigert es meine eigene "Sichtbarkeit" im Straßenverkehr.

    Ich hab mir tatsächlich überlegt, eine neongelbe Airbagweste zuzulegen, aus den von dir genannten Gründen.




    So die PNs muss ich ein andermal angehen. Aber das ist so das Statusupdate.

  • Und für einen Psychologen/Psychiater braucht es keine Überweisung.

    Bei der Hotline der Versicherung hiess es, das Psychodok ein Facharzt sei, und da ich im Hausarztmodell - ausser bei akuten Notlagen - eine Überweisung notwendig sei.

    Das Hausarztmodell betrifft lediglich die Kostenfrage, nicht die Frage, ob Du von Dir aus zu einem Psychologen oder Psychiater gehen kannst.


    Abgesehen davon gehe ich jetzt davon aus, dass Du eigentlich faktisch eine Überweisung hast - was geht das Deinen Hausarzt an, wann und bei wem Du zur Behandlung gehst? Oder schreibt Dir das Hausarztmodell auch gleich noch den Psychologen/-iater vor? Ich würde mit Verweis auf den unlesbaren Wisch bei der Versicherung nachfragen, ob Du auch selber einen Psycholgen/-iater wählen darfst. Wenn nicht, wirf das Hausarztmodell möglichst schnell in die Tonne. Aus dem Alter der Kleinkindbetreuung bist da ja draussen und für eine "KESB-Bevormundung" ist es wohl noch zu früh.

    Wer glaubt, dass ich etwas von dem verstehe, worüber ich geschrieben habe, ist selber schuld. :wseufzer:


    http://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=bZ0SRgh3X9Q


    Für die Betroffenheitsmimosen: Ich äussere hier nur meine Meinung und möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich irgend jemanden den Ruf, ein ehrbarer Mensch zu sein, d.h. sich so zu benehmen, wie nach allgemeiner Anschauung ein charakterlich anständiger Mensch sich zu verhalten pflegt, absprechen möchte.

  • Ich weiss ja nicht, bei welcher Versicherung Du bist und ob Du nur Grundversicherung oder auch Zusatzversicherung hast. Da aber Psychologen / Psychiater auch lange Wartezeiten haben, such Dir schon mal einen aus und frage, wie lange die Wartezeit ist. Wenn Du dann erst im November einen Termin bekommst, kannst Du den schon mal vereinbaren, dann ist ja der Hausarzttermin durch. Wenn es schneller geht, nimm den Termin war und lass Dir bestätigen, dass es ein dringender Fall ist wegen Schlaflosigkeit oder was auch immer notwendig ist.


    Ich bin auch im Hausarztmodell, da haben die aber auch nicht immer dann Zeit, wenn mich etwas plagt. Zum Gück gibt es in Bern die Walk-in Praxis, da gehe ich dann hin, wenn ich bei der £Hausarztpraxis nicht in gewünschter Zeit einen Termin erhalte. Bis jetzt war das mit der Krankenkasse nie ein Problem.