Wie lange ist ein Helmleben & hat jemand bereits 100,000km mit seinem Töff erreicht

  • Statt über Regen rum zu heulen habe ich zwei interessante Sachen gefunden über die man Sachlich diskutieren könnte. Meinungen sind unerwünscht, nur Erfahrungen & Fakten zählen.

    Erste Frage:
    Wie lange ist ein Helmleben? Soll es nach 7 Jahren getauscht werden, da angeblich die Komponenten in Helm alt werden? So hat mir ein Verkäufer erzählt

    Zweite Frage:
    Ist ein Motorrad wie z.B der ZX6R 05 für 100000km gebaut wenn Pflege und Service stimmt. Hat jemand bereits die 100k mit seinem Töff (Marke offen) überschritten und kann etwas dazu sagen. Sind dann mehr Reparaturen an der Tagesordnung?

    Madame ich bin vom STVA. Ich muss Ihre Hupen überprüfen! :grinning_squinting_face:

  • also mi fahrlehrer hett mal gseit gha, bi helme wo unter 300.- tüür gsi sind, settimer nach 2 johr e neue chaufe, drüber spätistens nach 5 johr.
    grund isch will d helme mit de ziit verhärte u denne d chräft wo bim ufprall entschdönd nümme ushalte u zerbrösmele.

  • Zur ersten Frage (Auszug Motorradonline.de 'wie lange halten Helme')

    Zigtausende von Helmen Marke uralt sind immer noch auf deutschen Strassen unterwegs - alles ganz normal oder tickende Zeitbomben?
    MOTORRAD wollte es genau wissen und prüfte im Labor von Schuberth erstmals nicht neue Helme, sondern ein gutes Dutzend gebrauchter Hüte aus dem Fundus altgedienter Kollegen mit fünf bis 20 Jahren und bis über 100'000 Kilometern. Die Frage: Hat die dämpfende Innenschale sich vielleicht im Laufe der Jahre unmerklich aufgelöst, oder zerbröselt die Aussenschale ev. schon beim kleinsten Aufprall in tausend Einzelteile?
    Überraschendes Ergebnis: Bis auf eine Ausnahme (alter AGV-Helm) standen die Stossdämpfungswerte der getesteten alten Helme denen neuer Exemplare desselben Typs nur wenig nach. Eine substantielle Verschlechterung infolge Alterung ist demnach nicht zu erkennen, die Werte können sich sogar im Vergleich mit aktuellen Helmen sehen lassen.
    Das gilt für günstige Polycarbonat-Helme wie teure Duroplast-Versionen!
    Die Messungen belegen demnach: Die Innenschale altert offensichtlich kaum, die dämpfenden Eigenschaften bleiben lange erhalten.
    (dies nur als Auszug)
    Nachteil im Alter allerdings: Die Polsterung lässt nach, der Sitz ist oft nicht mehr ganz so fest, was deutlich mehr Windgerräusche und Luftzug mit sich bringt. Von der Sicherheit her aber kein Problem

    Zur zweiten Frage:

    Aber sicher doch :grinning_squinting_face:
    Die FJ 1100 hat lockere 160'000 km auf dem Zähler, wie ich damit unterwegs war wissen da einige :winking_face: An den Innereien wurde noch nix gemacht, sie läuft und läuft und läuft... und das nicht schlecht.

    Der Kern eines guten Motorrades liegt in der Technik, NICHT in der Optik  :grinning_squinting_face:

    Schleichfahrt ist ein Betriebszustand von getauchten militärischen U-Booten


    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']
    https://www.youtube.com/user/katpava/videos

  • Helm ist ne Glaubensfrage. Ich frage mich einfach, was da grossartig altern soll um einen signifikanten Einfluss auf die Sicherheit zu haben. konkrete Tests diesbezüglich hab ich noch nie gesehen. Ich hatte meinen ersten Helm 8.5 Jahre lang, und der hat danach den Sturz locker weggesteckt. Würde ihn gern für Testzwecke hergeben.

    Meine SixxerGixxer hat 108'000km auf der Uhr, in Wahrheit dürften es etwa 110'000km sein. Davon etwa 2'500km Rennstrecke, wo man vom 5-10 fachen Verschleiss spricht. Ausserplanmässige Werkstattbesuche gabs nur einmal, bei 95'000km mussten Stator und Laderegler gewechselt werden. Sonst lief sie immer perfekt und verrichtet heute noch ihre Dienste.
    Ich rechne damit, dass dieses oder nächstes Jahr irgendwo auf ner Zielgeraden bei 230 Sachen der Motor hochgeht :grinning_squinting_face:

    Edit: thx für den Testbericht. Genau wie ich es erwartet hätte :winking_face:

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
    Quod gratis asseritur, gratis negatur

  • Helm altert mit der UV-Strahlung (reiner Spritzguss wie auch teure Mehrkompontenten-GFK-Helme). Liegt der Helm schön behütet kühl und trocken gelagert im Keller, kannst Du selbst einen Billighelm noch nach 30 Jahren verwenden.

    Werden die Dinger gefahren, dann werden die günstigeren Spritzguss-Modelle schneller spröde (schau mal alte Verschalungen, z.B. an Enduros an - die zersplittern regelrecht obwohl sie neu ganz geschmeidig waren). Deshalb sollte man diese günstigen Helme etwa alle 5 Jahre auswechslen. Ist aber in der Regel kein Thema, weil solche Modelle nicht geschont werden (z.B. günstige Trainigns-Crosshelme) und durch Stürze bzw. Lagerung (ich hab auch einige Helmschilder kaputt gemacht weil ich den Helm einfach in den Kofferraum geworfen habe) und diese eben regelmässig ausgetauscht werden.

    GKF bzw. Mehrkomponentenhelme halten beinahe ewig, wenn sie gut behandelt werden (und: beim Stückpreis von teilseeise bis zu 1000 Franken trägt man halt schon etwas mehr Sorge). Je nachdem wie viel man fährt, wird aber auch so ein Helm wohl freiwillig nach 7-10 Jahren mal getauscht werden (bei Sturz sollte man den Helm eigentlich prüfen oder gleich austauschen lassen), schon nur, weil das Innenpolster irgendwann so leidet, dass es keinen Spass mehr macht den müffelnden Helm noch anzuziehen - falls er überhaupt noch passt (Innenfutter fällt mit den Jahren etwas zusammen, nicht selten sind ältere Helme deshalb schlicht nicht mehr passgenau). Ach so: ich fahre 2 Shoei Helme, der eine ist über 10 Jahre alt (passt noch winderbar, müsste aber mal getauscht werden weil der otpisch echt hinüber ist), der andere dürfte demnächst 6 werden (Offroad-Helm, da wurde auch nichts geschont), der bleibt bestimmt ncoh 10 Jahre im Einsatz. Meine Frau hat ebenfalls zwei hochwertige Komposit-Helme, beide deutlich über 10 Jahre alt, beide noch in Top-Zustand (der Strassenhelm sieht neu aus)..

    Und: ich hatte über 100'000 Kilometer an der Honda PanEuropean, mit der Afrika Twin wäre das ebenfalls probelmlos gewesen und der beinahe baugleiche Motor (mit 650 statt 750 Kubik) hätte wohl auch in der Deauville die 100'000er Marke problemlos geknackt. Generell dürften Reisemaschinen durch die recht vernünftige Fahrweise lange halten - da werden Sportmaschinen doch schon ordentlich mehr gequält. Zudem quetschen Sportmaschinen aus dem gleichen Hubraum einiges mehr an Leistung (Afrika Twin knapp über 50 PS auf 750 Kubik, GSX-R 750 dürfte bei etwa 140 PS liegen) was natürlich auch aufs Material geht.

    Falls von Interesse: hier ist der 100'000 Kilometer-Club, interessant was da alles an Mascinen vertreten sind: http://www.transeurope.de/motorraeder/10…0_km_-_klub.htm

    Generell: mit den Jahren und Kilometern leiden Kolben, Ventiltrieb und Getriebe (mal abgesehen vom Fahrwerk welches sowieso regelmässig gewartet werden sollte - was aber die wenigsten machen). Kolbensatz und Zylinder hohnen ist bei Reisemaschinen und Enduros kein grosses Thema (gibt Übermass-Kolben), hier könnte es bei Sportmaschinen schon schwierig werden. Dass 4 Ventile pro Zylinder auch teurer sind als 2 ist auch klar, aber auch hier könnte eine Motor-Revision noch mögich sein. Teuer wird es wenn das Getriebe den Geist aufgibt, denn dafür muss der ganze Motor zerlegt werden, selbst wenn's nur für den Tausch eines Zahnrades für paar Franken ist. Gleiches gilt für die Kurbelwelle - Kurbelwellenschäden sind in der Regel ein Fall für einen Austauschmotor.

    Wenn keine technischen Probleme auftreten (eben: 100'000 Km-Club :grinning_squinting_face: ) dann sind es Kettensätze, Reifen und natürlcih Sprit bzw. die Service welche die Kosten verursachen. Zusatzkosten sind vielleicht mal Tausch des Nockenwellenantriebes (keine so grosse Sache), ab und zu mal ein neues Lenkkopf- Schwingen- oder Radlager. Teuer wird es wenn ein Kardan kaputt geht - über die Laufzeit gerechnet dürfe das dann in etwa aufs ähnliche rauskommen wie regelmässige Kettenwechsel (Vorteil bei Kette ist, dass man die Übersetzung anpassen kann - Kardan ist dafür mehr oder weniger wartungsfrei).

    Eine 600er Sportmaschine würde ich nicht mehr mit so vielen Kilometern kaufen (es sei denn sie sei echt brutal günsitg), da die Kiste mit Sicherheit auch mal auf der Rennstrecke eingesetzt bzw. auf der Strasse geprügelt wurde und Motor wie Getriebe nicht wirklich dafür gedacht sind revidiert zu werden. Aber wie immer: das ist halt eine Meinung, immerhin dürften für ein 2005er Modell noch genug Ersatzteile erhältlich sein (das ein anderes Thema, in der Regel sind die Kisten nämlich nicht nur lange gellaufen sonderna auch älter - und da wird es irgendwann mühsam noch passende Bremsscheiben, Kupplung usw. zu bekommen, also die regelmässig grösseren Wartungsarbeiten noch machen zu können).

    Marc

  • 1. Tests soll ergeben haben, dass das nicht stimmt, zumindest halten die Helme die gesetzlichen Normen problemlos ein. Allerdings kann ich das nicht belegen.

    2. Suzuki V-Strom 650 K7, im Herbst 2013; keine erhöhte Reparaturanfälligkeit (zudem wurde der Service-Intervall gegenüber der Werksangaben gestreckt).

  • Zur ersten Frage (Auszug Motorradonline.de 'wie lange halten Helme')

    Bis auf eine Ausnahme (alter AGV-Helm) standen die Stossdämpfungswerte der getesteten alten Helme denen neuer Exemplare desselben Typs nur wenig nach. Eine substantielle Verschlechterung infolge Alterung ist demnach nicht zu erkennen, die Werte können sich sogar im Vergleich mit aktuellen Helmen sehen lassen.
    Das gilt für günstige Polycarbonat-Helme wie teure Duroplast-Versionen!
    Die Messungen belegen demnach: Die Innenschale altert offensichtlich kaum, die dämpfenden Eigenschaften bleiben lange erhalten.
    (dies nur als Auszug)
    Nachteil im Alter allerdings: Die Polsterung lässt nach, der Sitz ist oft nicht mehr ganz so fest, was deutlich mehr Windgerräusche und Luftzug mit sich bringt. Von der Sicherheit her aber kein Problem


    Das sind ja gute Neuigkeiten :smiling_face:

    @ Marc: gute Infos. Im 100'000 Kilometer-Club gibt es nicht mal ein SUPERSPORT!!

    Madame ich bin vom STVA. Ich muss Ihre Hupen überprüfen! :grinning_squinting_face:

  • Kleine Anmerkung: Wenn das Innenfutter dir zu locker, stinkig, etc. oder einfach nicht mehr gefällt haben alle bekannten Hersteller Ersatzinnenfutter im Programm zum austauschen und dass kommt günstiger als eine neue Kaputze.

    P.S. Mutter Gottes! Ein vernünftiger Thread im TF und das noch vom Personal Trainer! :wtf:

    Motorradfahrer müssen einen besonders grossen Dachschaden haben sich bei schönstem Wetter in hautenge Lederklamotten zu zwängen. :lol:

  • Das normale Niveau im TF ist wieder erreicht... :face_with_tongue:

    Motorradfahrer müssen einen besonders grossen Dachschaden haben sich bei schönstem Wetter in hautenge Lederklamotten zu zwängen. :lol:

  • Na ja, an erster Stelle steht immerhin eine GPZ - dazumals galt die noch als richtig "sportlich" (hatte auch eine 600er).
    Und YZF und CBR sind auch vorhanden - ganz so aussichtslos scheint das ja nicht die 100'000er Marke knacken zu können.

    Neuere Modelle sind allerdings wirklich nicht dabei, hier rächt sich die anfällige Rennsport-Technik welche den Fahrern halt weniger Gewicht und mehr Leistung mit technisch hochstehendem Schnick-Schnack bieten will - da sind schnelle Rundenzeiten und nicht 6-stellige Laufleistungen gefragt.

    Auffallend ist, dass grosse Reisemaschinen (GS, Afrika Twin) stark vertreten sind, das ist allerdings auch logisch, da gerade diese Maschinen von Vielfahrern bewegt werden. Viele recht stabile Kilos, ordentlich Hubraum und vergleichsweise wenig Leistung bei einfacher Wartung sind hier garant für stressfreie Kilometer - als Spassvehikel war zumindest die XRV jedoch nicht mein Favorit (meine Güte war die Kiste schwerfällig - und hat dazu noch ordentlich gesoffen).

    Die 100'000 Km-Seite ist ja nur eine von vielen - gibt auch andere Fundstellen wo man sich wenig Gedanken über die Laufleistungen machen muss:
    http://www.tenere.ch/german/h300k.html
    http://www.motorradonline.de/gebrauchte-mot…european/319827
    oder auch http://www.honda-paneuropean.de/showthread.php?t=8712

    100'000 Kilometer mit einem Supersportler muss man auch erst mal machen, nur mit Wochened-Ausflügen über paar Pässe wird das nichts. Und weil sich die Dinger immer weniger zum Reisen eignen, bleiben auch die Kilometer-Leistungen übersichtlich. Das erklärt wohl im Wesentlcihen wieso man solche Maschinen nicht in den Top-Laufleistungen findet.