Der Ténéré 700 Diskusionsfaden

  • Was soll man dazu sagen? Neu 2-Zylinder (schon mal schwierig zu warten, wenn man irgendwo in der Wüste steht, weil man die Vergaser bzw. Einspritzung nicht selber synchronisieren kann), bleischwer (die MT 07 wiegt 180 Kilo, mit Anbauteilen und grösserem Tank dürfte man locker die 200 Kilo-Grenze fahrfertig sprengen) dafür mit mehr Federweg als die 13 cm der MT07 - was ja nun wirklich nicht schwierig ist? (Eine KTM Lc4 Enduro hat 30!!! cm Federweg und schon die 660er XT mit ABS ist schlicht lächerlich mit den gekürzten Federwegen).


    Der Weg ist klar: die Tenere-Fans werden mit solchen Konzepten (auch mit der 1200er) gezwungen auf Asphalt zu bleiben und höchstens mal einen Schotterweg unter die Räder zu nehmen - mir ist schlicht schleierhaft wieso man dann eine "echte" Offroad-Bereifung mit 21 bzw. 18 Zoll Rädern anbieten. Bei einem solchen Gesamtgewicht bleibt zudem das Problem, dass man kaum vernünftige Reifen findet, denn die meisten (echt guten) Geländereifen in der Dimension sind bereits mit einer leichten Lc4 640 Enduro überfordert (bei mir hat ein Michelin Crossreifen in 17 Zoll gerade mal 600 Kilometer gehalten - und da hab ich mich noch arg zurückgehalten wenn ich im Enduro-Urlaub mal auf Asphalt unterwegs war). Das Problem kennen schon andere (KTM-Adventure-Fahrer z.B.), die können froh sein, wenn sie mit einem Gelände-Touring-Reifen überhaupt in die Ferien fahren können und nach 2 Wochen nicht mit Slicks zurückfahren müssen.


    Schon die alte XT660Z war nicht 100% gelungen (ich hab einen Test im Forum geschrieben), aber immerhin noch einigermassen vertretbar weil einfach zu warten (die Ventile des "alten" 4-Ventilers lässt sich bei Bedarf auch beim Dorfschmied um die Ecke in Hinterindien oder in einer Wüstenstadt einstellen, das kann man beim 2-Zylinder wohl vergessen.


    Ich bin sehr gespannt was Yamaha da liefern will, zumal in der Hubraumklasse die Luft dünn ist (bleibt eigentlich nur die 800er GS welche aber deutlich überteuert ist und mit Zoll-Massen nervt oder die Triumpf Tiger 800 XC für welche es keine zugelassenen Reisetanks gibt (http://shop.touratech.ch/fernr…-tiger-800xc-schwarz.html) und welche für echten Geländeeinsatz halt einfach auch zu schwer (und zu schön) ist. Wer einfach eine potente Reisemaschine sucht welche problemlos auch mal ein Schottersträsschen oder eine kurze Schlammpassage fahren kann, wird sich da schnell mal für die grossen Schwestern (1200er GS, 1200er Tenere, 1250er KTM entscheiden oder aber gleich zur neuen grossen Afrika Twin greiffen - das ist unfair Maschinen mit so viel mehr Hubraum mit diesen "mittelmass-" Enduros zu vergleichen.


    Was ganz weg fällt, sind die leichten, einfachen, günstigen (leider im Anschaffungspreis im Grunde überteuerten) 1-Zylinder welche seit Jahrzenten allen Wüsten- und Weltreisenden viel Freude bereiten, welche man bis über den Lenker in Schlammlöcher und Waddis versenken kann und dann doch wieder starten (schon mal "weisses" Öl gesehen? Ich schon, als ich meine WR versenkt hatte - aber angesprungen ist sie trotzdem nachdem ich die Kerze gewechselt und das Wasser aus dem Brennraum gepumpt hatte).


    Sobald das Ding im Laden stellt, will ich sie natürlich trotzdem Probefahren, aber wenn wieder so eine langweilige Maschine rauskommt wo deutlich der Rotstift angesetzt wurde (wie bei der 660er Tenere) dann kenne ich wenig bis keine Offroad-Fans welche sich das antun wollen - da bleibt nur noch ein absoluter Kampfpreis um Strassenfahrer mit Anspruch auf Enduro-Feeling beim Strassenfahren zu überzeugen. Und wenn das ABS nicht abschaltbar ist, dann fällt sogar gemütliches Endurowandern weg.


    Mal sehen wie das Ding dann mal dasteht, wenn es in den Läden ist - aber ich wäre sehr überrascht, wenn das eine echte Geländemaschine gibt und nicht irgend ein Verschnitt wie die Honda NC750X bzw. Honda Crossrunner welche ich da eher als direkte Konkurrenten sehe. Das Feld im sportlichen 1-Zylinder Sektor wird somit kampflos der 690er KTM überlassen - die Marke wird's freuen.

  • Und wenn das ABS nicht abschaltbar ist

    Aendert da nicht von Gesetz was ab 2019 oder 2020?


    ich für meinen Teil als bestenfalls Hobbyschotterer, werde das Teil mal probefahren und dann natürlich entscheiden ob ich hierfür meinen XT660-R drangebe.
    Habe eine Sozia die mit mir auch Schotter fährt und da ich ansonsten nur einen "Egotöff" habe, wäre ich nicht abgeneigt mehr Reisekomfort zu haben.
    Mit der 660R biste für Touren zu zweit ein wenig gebeutelt und ne Grossenduro möchte ich nicht.

    Si vis pacem para bellum

  • https://www.motorrad-magazin.a…ws/yamaha-tenere-700-2019
    Bitte lesen was im zweiten Abschnitt steht - die (Sicht-)Karbon-Teile und das etwas hochwertigere Zubehör (farbige Felgenringe, Topf) dürften eher das Zubehör repräsentieren, ab Werk wird das wohl nicht kommen.


    Vergleicht man diese (wohl recht aktuellen) Bilder (beim Heck haben sie sich mal wieder übertroffen, das dürfte ein Fall für Umbau-Spezialisten werden) mit den Bildern des Prototypen, dann muss man leider zur Kenntnis nehmen, dass das so gekommen ist wie ich befürchtete. Bleibt nur noch auf einen "vernünftigen" Preis (und natürlich vernünftigen Tank-Inhalt für Langstrecken-Offroadreisen) zu hoffen, damit man einigermassen mit der Optik klar kommt (das Bild von Düsentrieb sieht für mich eher aus wie ein Werbebild von Touratech, da sind einige Parts dran welche kaum so ab Werk in Serie gehen werden). Technische Infos sind noch keine da, aber der Motor ist ja nicht gerade ein Leichtbau-Wunder und wird aufgrund 2-Personen-Zulassung und Gepäckmöglichkeiten wohl in einem recht stabilen Rahmen verbaut werden, würde mich wundern, wenn das Ding vollgetankt unter 200 Kilo liegen wird.


    Immerhin: vergleicht man die Bilder vom 790er KTM-Proto (https://www.motorrad-magazin.a…/ktm-790-s-adventure-2019) und den wohl mindestens 30% höheren Preis den KTM gegenüber der Yamsel verlangen wird, dann ist das schon mal ein Pluspunkt (geht hier zwar nicht um die KTM, aber was die in Österreich sich dabei gedacht haben wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben, die sollen doch in Zukunft lieber gleich E-Motorräder bauen).


    Ich bin gespannt ob das dann wirklich was wird, wenn's in den Läden steht. Aber: meinen Nick werde ich selbst dann nicht wechseln, wenn das Ding tatsächlich alle Erwartungen übertrifft :grinning_squinting_face:

  • ca.12'500.- kosten ?????????????

    Hallo Düsi, woher hast Bild, bzw. wird die so aussehen?


    Falls ja, :top: - aber es wird auf der Tenere die Farbe kommen welche Du bereits gepostet hast. -> https://www.yamaha-motor.eu/ch…cles/adventure/t-n-r-700/


    Ich denke eher dass dieses Modell die XT-R sein wird, da vorne nur einseitig Scheibenbremse.


    Die Tenere wird vermutlich zwischen 10-11k schon kosten aber darf wegen der KTM eigentlich auch nicht teuerer sein.


    Nachtrag: Hab da eben die Webseite angeschaut von Rubberdust -> sind ja alles nur Konzeptstudien von frühen T7 Bildern. Wobei Speedblock Design in rotweiss wär genau mein Ding. :top:

    Si vis pacem para bellum

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  • https://www.yamaha-motor.eu/ch…cles/adventure/t-n-r-700/
    https://www.yamaha-motor.eu/ch…ture/t-n-r-700/techspecs/


    Ob die 205 Kilo fahrfertig hinkommen werden wird sich hoffentlich bald testen lassen - ich finde das zu schwer fürs Gelände (die 800er GS mit 2-Zylinder Motor wiegt fahrfertig 214 Kilo, fahrfertig ist jeweils mit 90% vollem Tank). Was Yamaha hier mit "leicht" bewirbt ist nicht mal ein schlechter Witz, das ist höchstens leicht im Vergleich zur 1250 Super-Tenere welche mit gegen 260 Kilo im Gelände nicht fahrbar ist. Reisemaschine ja (mit Einschränkung betreffend Reichweite), Enduro nein (zu schwer, zu wenig Bodenfreiheit, zu wenig agressiver Motor und zu viel unnötiger Plastik-Kram wie z.B. hohe Scheibe welche bei Einschlägen kaputt geht).


    Tankgrösse 16 Liter für die 700er Tenere, Federweg 21cm und wieder die (fürs Gewicht) bekannte unterdimensionierte 43er Gabel - das war's mit dem Traum vom Offroad-Reisemotorrad für Abenteuerlustige. Klar - um auf der Landstrasse von Luzern nach Bern zu fahren oder in heimischen Gefilden mal ein Schottersträsschen ohne Fahrverbot zu befahren reichen um die 300 Kilometer Reichweite und das Fahrwerk locker aus, aber mit Stollenreifen auf tiefem Sand und Schotter, mitten in Tiefsand-Dünen, zusätzlich Gepäck und die nächste Tanke nach 300-400 Kilometer - da sollte man sich auf längere "Schiebepassagen" einstellen oder einen zusätzlichen Sprit-Kanister in den Rucksack packen || . Fürs Endurowandern auch viel zu schwer (da würden immerhin die 16 Liter Sprit reichen) - wer soll denn so ein Ding kaufen?


    Schade, aber einmal mehr haben es die Yamaha-Techniker verpennt was wirklich cooles auf die Beine zu bekommen, es wird wohl im Besten Fall ein Update der 660er werden welche aufgrund der Abgasvorschriften nicht mehr mit dem 1-Zylinder zugelassen werden kann. Ein Preis von über 12'000 kann ich mir hier nicht vorstellen, das würde keiner zahlen der halbwegs bei Trost ist.


    Wie man auf den Bildern von Yamaha EU sehen kann, wird die Maschine (natürlich, die wollen schliesslich die Standard-Räder loswerden welche schon bisher im Offroad-Betrieb viel zu weich waren) wieder mit der 2-Scheiben-Bremse wie bei der 660er ausgeliefert, ich befürchte, dass sich das mit dem ABS (was ja wohl auch aus der MT07 kommt) gar nicht anders lösen lässt. Die welche in Gelände wollen werden sehr rasch auf hochwertigere Felgen umrüsten, eventuell lässt das ja auch Platz für ein Sondermodell mit Akra-Topf und hochwertigeren Excel-Felgen, da könnte dann irgendwas zwischen 12-14 tausend als Preis drin liegen (beim Bild von Düsentrieb scheinen ja solche Sachen verbaut, somit wäre auch der Preis nachvollziehbar).


    Na ja, warten wir mal ab wie das Ding aussieht, wenn es dann mal wirklich im Laden steht. Werde das Teil gerne mal fahren um zu sehen wie es sich anfühlt (immerhin dürfte der Schwerpunkt ja recht tief sein mit den kurzen Federwegen und dem geringen Spritvorrat, das dürfte sich positiv aufs Handling auswirken). Aber das was man sich erhofft hat, wurde hier wohl in keinster Weise erfüllt :thumbdown:

  • (natürlich, die wollen schliesslich die Standard-Räder loswerden welche schon bisher im Offroad-Betrieb viel zu weich waren) wieder mit der 2-Scheiben-Bremse wie bei der 660er ausgeliefert

    Hallo Yam660, danke Dir für Deine gute Analyse :top:


    Ich habe zitiertes nicht ganz richtig verstanden, könntest dies bitte ein wenig genauer ausführen?
    Wenn ich mich richtig erinnere hatte ja die XTZ 660 erst später (2008?) Doppelscheiben bekommen?
    Welche Varianten gabs denn in Bezug auf die Räder selbst, oder waren alle viel zu weich?


    Ich für meinen Teil als Ultrasoft Endurist (etwa mal Schotter) bin bei meiner 08er XT-R mit der Bremsleistung überhaupt nicht im reinen -> was könntest Du mir hierzu an Alternativen aufführen?


    Hast Du Erfahrung mit Tuning von 660-er XT's.
    Gibt ja da aus Deutschen Gefielden für wenig Geld, bessere Kolben, BigBore Sätze, Bearbeitung Nockenwelle, Einsatz grösserer Ventile, anpassen und Glätten der Kanäle, Anpassung Drosselklappenstück -> kurzum kommst ohne dass die Kiste auffällt und in irgendeiner Form sichtbar wäre auf über 60 PS.
    Würde gerne Deine Meinung dazu hören :top:


    Ist nicht so, dass ich die Mehrleistung brauchte, bzw. auch nutzen könnte, aber da ich früher auch eine Zeit lang mal Automotoren getunt habe, kitzelt es mich zuvorderst wieder mal tätig zu werden.

    Si vis pacem para bellum

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  • Meines Wissens wurde die 660er (XT-Z Tenere) immer mit Doppelscheiben ausgeliefert. Was geändert wurde ist der Federweg, der wurde bei der Version mit ABS um 3 (oder 4?) Zentimeter gekürzt. Bin beide Versionen Probegefahren, mir hat die "höhere" besser gefallen, insbesondere weil ich die Abstimmung vom ABS schlecht fand (bin direkt danach die 1200er Super-Tenere gefahren, da war die Abstimmung sehr viel besser geglückt - ist aber eben auch eine deutlich andere Preisklasse).


    Bei den Rädern liegt das Problem an zu weichen Felgenringen, die zerdepperst man mit dem hohen Gewicht der Maschine (>200 Kilo im Ferientrimm und vollgetankt) relativ schnell, wenn man flott auf hartem Schotter unterwegs ist. Muss man aber auch bisschen relativieren, an der Tuareg-Rallye haben sogar lc4 640er (und 660er Rally-) Piloten massenweise Räder geschrottet, weshalb die "Teams" auch gleich mehrere komplett-Ersatzräder mit im LKW hatten - und KTM setzt dort auf hochwertige (und teure) Excel-Felgen. Anders gesagt: im normalen alltäglichen Touren-Betrieb wird das kaum auffallen (da eher schon der niedrige Federweg der ABS-Variante), aber im harten Geländeeinsatz sehen die Felgen schnell echt zerdeppert aus, dort merkt man dann auch die nicht sehr verwindungssteife Gabel (und: die Abstimmung selber ist auch nicht sonderlich geglückt, wer etwas härter oder eben mit Gepäck fährt, wird kaum an härteren Federn vorbeikommen). Und: ich hab e auch eine DID-Felge an der Afrika Twin gebrochen (und damit war ich echt zaghaft unterwegs im Gegensatz zu Lc4 und WR), irgendwann ist eben für jedes Produkt Endstation (bei den Originalrädern der 660er leider noch etwas früher als es sein müsste).


    Leider sind Ersatz-Kompletträder recht teuer, macht somit keinen Sinn "auf Vorrat" zu tauschen. Für 80% der Leute welche "Reisen" wird das ja auch genügen (ist keineswegs so, das die Räder beim ersten Randstein auseinanderfallen!) aber wer Rallye fährt oder eben lange Urlaubsfahrten in Gegenden wo die Ersatzteilbeschaffung schwierig ist, der muss schauen dass möglichst nichts kaputt geht und da ist man mit hochwertigerem Material halt besser bedient. Im Einkauf dürfte der Unterschied nicht sehr gross ausfallen, die paar Franken Aufpreis im Endpreis wären es locker wert für ein "Mehr" an Sicherheit / Lebensdauer. Aber eben: wie bei den Autos muss man ja Platz für Tuning-Teile lassen, gut möglich, dass Sonderversionen mit "Updates" kommen.


    Was Tuning betrifft: bringt beim 660er Motor nicht allzuviel, da das ganze Konzept einfach veraltet ist (gegenüber den Vorgängern wurde da nicht viel geändert ausser Zylinderkopf und Einspritzung). Führt dazu, dass die Kiste unten rum etwas zäh ist und oben nicht ausdrehen will, in der Mitte läuft sie ja ganz ordentlich (was aber dazu führt, dass sich das Ding deutlich weniger spritzig anfühlt als z.B. eine 640er Lc4 mit ähnlicher Leistung).
    Vergleichen mit der 700er kann man das aber nicht, das ist ein deutlich anderer Motor und mit den 2 Zylindern wird sich das auch ganz anders anfühlen als ein 1-Zylinder. Hatte selber einen Lc4 Motor der "gemacht" war (grössere Ventile, überarbeiteter Zylinderkopf), hat aber sehr wenig gebracht. Merklich war eine saubere Abstimmung (Prüfstand), hat mir beim Unterdruck-Vergaser fast besser gefallen als der teuer nachgerüstete FCR-Vergaser.


    Da Tuning sowieso illegal ist, würde ich dringend empfehlen die Finger davon zu lassen, zumal das Getriebe die Mehrleistung anscheinend auch nicht ohne weiteres wegsteckt. Hier eben auch die Frage ob es sich lohnt mit Illegalität (Tuning-Krümmer, offener Topf, Abstimmung) noch ein paar PS rauszuholen und deshalb die Haltbarkeit aufs Spiel zu setzen. Man bezahlt ja schon viel Kohle für die Sportanlässe (oder Transport der Maschine an die Ferienorte), wenn die Kiste dann liegen bleibt, hat man in der Regel nichts davon gehabt.


    Bremsleitungen habe ich in der Regel immer gegen Stahlflex getauscht, aber die Tenere ist da eigentlich ganz OK (zumal eben wegen ABS nicht alles Zubehör zugelassen ist). Wenn Du eine XT ohne ABS hast, dann wäre das mal ein erster Ansatz zur Verbesserung. Weiter darauf achten, dass die Bremsscheiben Tip-Top sind und eventuell mal andere Bremsbeläge versuchen (ich hatte Braking-Wave-Scheiben, Beläge erinnere ich mich leider nicht mehr). Wenn Du die Bremsleistung deutlich toppen willst, dann kommst Du an einer anderen Bremsanlage kaum rum, hier könnte eine grössere Scheibe Abhilfe schaffen, allenfalls auch eine Radiale Bremsarmatur - wer das maximale rausholen will (teils bei sehr potenten Rallye-Maschinen der Fall), kann auch eine Supermoto-Komplettanlage (hier nur als Beispiel, weiss nicht genau was bei der XT passt) verbauen. Bitte beachten, dass bei Bremsen nicht nur alles passen muss sondern die MFK und die Polizei noch ein Wörtchen mitzureden hat, dürfte doch schnell mal schwierig werden hier noch 100% legal zu bleiben. Und: Nichts ohne Nachteile - die Dinger sind nicht nur sehr teuer sondern auch noch schwerer (im Gelände ein Nachteil) und so komplexe Konstrukte bzw. grössere Bremsscheiben gehen auch schneller kaputt, wenn man sie mit Schwung in einen Stein knallt. Wenn ich mich nicht täusche war die Beringer-Bremsanlage Standard bei den Honda-Rally-Maschinen http://www.mg-outerlimits.de/t…ile/beringer_doppel.shtml, die Beringer hat nicht ganz so grosse Bremsscheiben (zudem recht stabil ausgeführt), und durch die geschlossene Reibfläche bleibt Dreck und Sand nicht so schnell haften.


    Nachdem ich doch einige Maschinen fahren durfte, bin ich der Meinung, dass die Leistung (in den Meisten, nicht immer) Fällen nicht massgeblich ist. Viel wichtiger ist Haltbarkeit und das man die vorhandene Kraft auf den Boden bekommt, da ist eine saubere Gang-Abstufung, eine passende End-Übersetzung, ein super Fahrwerk und eben passende Reifen (samt dem Boden angepasstem Druck) sehr viel wichtiger als ein paar PS mehr. Klar: willst Du auf einer Rundstecke Superbikes jagen, dann zählt jedes PS, aber im Gelände (oder auf Reisen) ist es ziemlich egal mit welcher Geschwindigkeit zu fährst - Hauptsache Du und die Maschine kommen heil am Ende der Passage an (und wenn's Spass gemacht hat, spielt Zeit auch keine Rolle).


    Ob es sich lohnt in eine 10-jährige Maschine zu investieren musst Du wissen, aber wenn Du gerne "mehr" hättest (und zwar von Leistung bis zu Bremse), dann würde ich mir überlegen ob es sich nicht lohnt gleich was neues anzuschaffen.


    Da es im Tread um die 700er Tenere geht: was ich bisher gelesen und gesehen habe, konnte mich nicht überzeugen. Aber wie immer: Zahlen können enorm täuschen, bevor ich mich da festlege will ich das Ding unbedingt Probefahren :winking_face:

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  • Bei den Rädern liegt das Problem an zu weichen Felgenringen, die zerdepperst man mit dem hohen Gewicht der Maschine (>200 Kilo im Ferientrimm und vollgetankt) relativ schnell, wenn man flott auf hartem Schotter unterwegs ist.

    Danke erst mal, dies scheint dann bei mir erst mal kein Problem zu sein, aaber nicht ausser Acht zu lassen :winking_face:


    Meines Wissens wurde die 660er (XT-Z Tenere) immer mit Doppelscheiben ausgeliefert

    http://www.rallye-tenere.net/B…aum/XTZ%20660/xtz660.jpeg
    Hab da noch sowas in Erinnerung aber egal :winking_face:


    Was Tuning betrifft: bringt beim 660er Motor nicht allzuviel, da das ganze Konzept einfach veraltet ist

    Da denke ich, dass jetzt doch noch ein wenig was zu holen ist, da die XT mit 35 Kw aus 660 ccm doch noch nicht so ausgereitzt ist ab Stange wie dies eine LC 640 ist. Ich meinerseits, da oft mal mit Sozia unterwegs, hätte da gern etwas mehr Leistung fürs Ueberholen und auch wenns aufwärts geht, ist halt das Agregat schnell ausgepowert.


    Vergleichen mit der 700er kann man das aber nicht

    Gehe ich richtig der Annahme, dass Du hiermit einen SMC690/710 Huski meinst? -> ist dies für Dich zur Zeit das Non-PlusUltra über alles gesehen? (Hardenduro bis Reisen).
    Gut es mag diesbezüglich illusorisch sein eine Eierlegende Wollmilchsau zu finden :frowning_face: was aber jeder UltraSchwachstromEndurist wie ich vielleicht möchte.

    und mit den 2 Zylindern wird sich das auch ganz anders anfühlen

    Hast Du zufälligerweise etwa den KTM schon gefahren? Wie weit runter in Bezug auf Drehzahl ist der 2 Zylinder "fehlertolerant"?



    Da Tuning sowieso illegal ist, würde ich dringend empfehlen die Finger davon zu lassen, zumal das Getriebe die Mehrleistung anscheinend auch nicht ohne weiteres wegsteckt.

    Da hast Du nicht unrecht :winking_face: Ich für meinen Teil würde da nur bedingt mehr Drehmoment anlegen durch höhere Verdichtung (Nasenkolben) aber keine Erhöhung des Hubraums, denn da wird das Eis versicherungstechnisch und haltbarkeitstechnisch seehr dünn.


    Tuning-Krümmer, offener Topf, Abstimmung

    Kommt für mich absolut nicht in die Tüte :grinning_squinting_face:


    Beläge erinnere ich mich leider nicht mehr

    Darauf habe ich eigentlich konkret angesprochen -> wäre froh um Tips, mache mir aber hieraus keine grosse Hoffnungen auf "genug" Verbesserung.



    grössere Scheibe Abhilfe schaffen, allenfalls auch eine Radiale Bremsarmatur

    Jeses, das ist genau was ich brauchte, 320 mm :top: -> wie sieht das aus mit dem ganzen Zulassungsdschungel, bzw. kann ich dies legal betreiben?
    Würdest Du nur Scheibe und Adapter, oder auch noch Bremspumpe tauschen?
    Bin ich mit so einer guten Bremse dann angeschmiert bezüglich Gabel?



    Ob es sich lohnt in eine 10-jährige Maschine zu investieren musst Du wissen, aber wenn Du gerne "mehr" hättest (und zwar von Leistung bis zu Bremse), dann würde ich mir überlegen ob es sich nicht lohnt gleich was neues anzuschaffen.

    Genau das ist der springende Punkt :winking_face:
    Wenn ich da Motorentuning mache, werde ich die Kiste auch behalten wolle -> aber dies ist Just for Fun, bzw. Melancholie.
    Anders sieht die Geschichte aus mit Stahlflex und 320-er Bremse -> wenn nichts anderes/Neues Sinn ergibt für mich und ich diese Modifikation legal vornehmen kann, werde ich dies auch investieren.


    Jetzt die Quizfrage: Was neues?
    Ich sehe mich weniger auf ner SMC oder 701, da bereits schon wieder zu weit weg von meinen multiblen Anforderungen:
    Was bleibt mir da?
    KTM790 Adventure?
    XTZ 700?

    Si vis pacem para bellum

  • Uff, viele Fragen, viele Infos.
    Da es hier um die 700er geht, hab ich Dir eine PN gesandt, macht keinen Sinn das Forum hier vollzumüllen.


    In kurz: je nachdem was Du genau mit der Maschine machen willst, könnte die neue Tenere sicher passen. Wenn Reichweite ein Thema ist (und Kosten, Umbauten werden schnell irre teuer), dann vergiss all die SMC und sonstigen Sumo-Dinger, denn da taugt weder das Fahrwerk noch die Reichweite um auf Reisen zu gehen (zudem: setz mal deine Freundin auf eine SMC, das wird der Härtetest für die Beziehung :winking_face: )


    Auch wenn nur geraten: Dein Anforderungsprofil ist
    etwas sportlich (keine Racing-Maschine mit hohem Wartungsaufwand)
    uneingeschränkt 2-Personen tauglich
    zusätzlich Gepäckmitnahme möglich
    zu Legalität und Preisen weiss ich nichts, würde aber dringend empfehlen 100% legal zu bleiben (wird immer mühsamer und teurer) und die Preise im Auge zu behalten, da kommen schnell Zusatzkosten welche den Marktwert des Motorrades um ein mehrfaches übertreffen zusammen.


    Gibt meines Erachtens somit 2 Möglichkeiten:
    - die XT so behalten wie sie ist und einfach fahren, die "gesparte" Kohle in schöne Reisen investieren und sich damit abfinden das nicht alles super ist
    - die Kiste verkaufen und sich was neues zulegen - die Frage was ist dann halt eine andere


    Meine persönliche Empfehlung für neu wäre auf einen 1-Zylinder zu verzichten (Grund: Wartung, Leistungsabgabe mit Sozia/Gepäck). Wenn doch (z.B. wegen Preis), mal zum Vergleich eine XT660Z Tenere fahren, die hat einen grösseren Luftfilterkasten und mit dem grossen Tank ist die uneingeschränkt Reisetauglich, auch für "leichte" Offroad-Passagen.


    Bei den 2-Zylindern wird die Wahl schon grösser, hier mal die 800er GS Probefahren, wenn auch was ausgefallenes möglich wäre die XC800 Tiger (find ich ganz nett, aber für Wegwerfaktionen im Gelände bisschen zu Schade). Ebenfalls in die Kategorie könnte die neue Afrika Twin fallen, ich finde die eigentlich ganz OK (Neupreis finde ich viel zu hoch, aber eventuell bekommst Du ja eine Occasion mit wenig Kilometern - seitens Reichweite warst Du ja mit der XT auch nicht sonderlich verwöhnt).


    Seitens Bremse bist Du in einer Zwickmühle. Lässt sich (legal) nur schwer wirklich verbessern, zudem macht dir die Offroad-Bereifung einen Strich durch die Rechnung (bringt ja nichts, wenn die Bremse super ist, die Reifen die Bremsleistung aber gar nicht auf den Boden bringen). Klar kann man mit Strassen-enduro Bereifung irgendwas finden was halbwegs akzeptabel ist - aber das ist auch die Bremsleistung der Originalbremse und mit halbwegs geben sich eben viele dann doch auch wieder nicht zufrieden.


    Eine (wenn auch krasse) Möglichkeit wäre statt auf Enduro auf Funbike zu setzen. Wie oben erwähnt würde ich die SMC rauslassen (schwierig mit Gepäck und nicht sonderlich Sozia-tauglich). Mir gefällt die Ducati Hypermotorrad oder auch die Aprila Dorsoduro. Beide in Sachen Preis noch vertretbar, mit Top-Fahrwerken und Bremsen welche kaum zu wünschen übrig lassen - in wie weit die Sozia da glücklich wird, ist wieder eine andere Frage (auch Reichweite natürlich nicht vergleichbar). Natürlich könnte auch die neue Tenere was taugen, aber ohne die mal gesehen und gefahren zu haben lässt sich das schlecht abschätzen, zumal auch der Preis noch eine Überraschung werden könnte.



    Wenn Du aktuell bisschen Kohle rumliegen hast: hier bekommst Du wohl mehr Gegenwert als auf der Bank :grinning_squinting_face: