Bremsen oder Ausweichen ? - Ein Papier des IFZ

  • Also wenn jemand auf eine Seitenstrasse hin fährt, auf der ein Auto sichtbar ist (sichtbar, egal ob fahrend, stehend oder brennend) und seine Fahrt nicht anpasst, sollte lieber Trotti fahren.


    Ich meine: da wird eine Verkehrssituation theoretisch zerpflückt. Aber die wesentliche Aussage, die einem beim Töfffahren das Leben rettet, wird einfach ausgeblendet: vorausschauend fahren, den Verkehr (nicht das Whatsapp) lesen.


    Meine Wertung: in der Praxis unbrauchbar. Hat etwa den Nährwert einer Dieselabgasmessung.

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  • Ahemm, es gibt immer die Situation wo trotzaller Voraussicht das Unverhofte passiert und es gilt eine Kollision zu vermeiden.


    Das kann ein Auto sein, das einfach aus dem Stopp oder Kein-Vortritt fährt nach dem es gestoppt hat. Aber auch ein Kind, einen Schneerutsch, einen Steinschlag, ein Reh, ein Velo, einer der entgegekommt und nach links abbiegt (also über deine Spur), oder was weiss ich unvorhergesehenes was ich noch nicht erlebt habe.


    Wenn du also der Meinung bist in der Praxis nie einen Notstopp machen zu müssen, weil die Situation nie auftritt dann ... fehlen mir die Worte.


    Ansonsten beleuchted es die lange Stammtischdiskussion zwischen: Bremsen, Ausweichen, Bremsen dann Ausweichen, oder Bremsen und Ausweichen gleichzeitig.

    PS: Ich bin ein DUMMSCHWÄTZER !!!


  • By the way habe ich über diese Studie geschrieben. Nicht übers Bremsen.

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  • By the way habe ich über diese Studie geschrieben. Nicht übers Bremsen.


    Der "Sinn" der Studie ist aber eben nicht das Vorausschauen anzuschauen, sondern den Teil wo es Vorausschauen eben nichts mehr bringt, nur noch Vergangenheit ist, nicht mehr von Relvanz, zu Spät und Passé. Aus welchem Grund auch immer und deine Entscheidung eben nur noch ist: Anstehende Kollision um jeden Preis vermeiden oder mindestens die Folgen der Kollision zu minimieren.


    Warum soll die Studie das ganzheitlich Anschauen, wenn dies gar nicht Objekt der Untersuchung ist und sein soll? Es geht in der Studie schlicht nicht um Prävention sondern nur um Heilung. Beim Güggelirezept , schreibe ich ja auch nicht wie man das Güggeli am besten aufzieht, schlachtet und ausnimmt. Ist schlicht nicht Gegenstand und Thema.


    In diesem Sinne ist die Studie Konsequent und geht nur den beiden aufgestellten Hypothesen nach und verliert sich nicht in das Detail was wäre wenn gewesen, wenn es ein rotes Auto mit einer Blodinen drin gewesen wäre und der Töfffahrer vorher noch gehupt und gewunken hätte.


    PS: Die Studie schreibt übrs Bremsen und Ausweichen. Darum schreibe ich auch über Bremsen und Ausweichen.

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  • Die Theorie mag sich gut anhören, aber hier muss ich auch mit der Aussage von Jeannie konform gehen.

    Die da wäre? Dass man entweder alles schon vorher erkennt oder ansonsten nur noch beten kann? Dazwischen gibt es nichts? Nur LKWs und Steilhänge?


    Der Könner holt aus JEDER Situation das Beste raus.

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
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  • Die da wäre? Dass man entweder alles schon vorher erkennt ...

    Ja. Nur so.


    Ohne wäre ich schon lange nicht mehr hier.


    Immer so schnell fahren, dass man innerhalb des Blickfelds bremsen kann.


    Ja, auch bei Steinschlag. Denn: sieht man vor der Kurve ein paar Steinchen, so ist hinter der Kurve der grosse Stein. So passiert.

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  • Ja, auch bei Steinschlag. Denn: sieht man vor der Kurve ein paar Steinchen, so ist hinter der Kurve der grosse Stein. So passiert.


    So passiert? Echt? Das ist ja der pure Wahnsinn! Das musst du unbedingt ganz genau schildern, was dieser böse Stein den da gemacht hat.
    Aber zum Glück kündigt sich ein grosser Stein ja offenbar IMMER durch kleine Steinchen vorher an. Wieder was gelernt.


    Und Wild, das die Strasse überquert, erkennt man ja auch immer schon 100m vorher und hat dann durch seine supervorausschauende Fahrweise locker Zeit um anzuhalten und ein Foto von dem niedlichen Tier zu schiessen, nicht wahr...


    Also echt... was manche Leute für Illusionen haben... Hoffe für dich, dass das weiterhin gut geht bei dir.

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  • Und immer in den Gegenverkehr ausweichen, am Besten wenn gerade noch ein LKW kommt dann hast du es gleich hinter dir. Oder wie wäre es in die andere Richtung, die Steilwand runter, wenn dir einer von Links kommt? Die Theorie mag sich gut anhören, aber hier muss ich auch mit der Aussage von Jeannie konform gehen, dass man mit vorausschauendem fahren, so einiges vermeiden kann, aber leider nicht alles! Und wenn man es wirklich nicht erkennen konnte, dass da einer oder etwas rauskommt, vorbereiten auf den Einschlag! Landeplatz suchen und versuchen übers Auto zu kommen, falls es ein PW ist. Beim LKW oder schon beim Transporter haste dann leider schlechte Karten.

    Eine Gerade ist eine unütze Verbindung von Kurven

  • hmm, spannende Studie zur Frage der Reaktion in einer Notsituation wo nur noch Bremsen/Ausweichen geht - also so rasch auftreten, dass man keine Zeit mehr hat die Situation zu überblicken und individuell daran angepasst zu reagieren.


    Klar ist vorausschauendes Fahren extrem wichtig, um möglichst erst gar nicht in so eine Situation zu kommen. Die Studie untersuchte ja dann auch nur, was tun wenn das verbleibende Restrisiko dennoch eintritt.


    Da das mir auch passieren kann, meine Überlegungen dazu* (nur zum Orginalpost):


    Grundsätzlich teile ich das Fazit der Studie, dass in jedem Fall die Priorität auf der Vollbremsung liegen sollte um die kinetische Energie abzubauen, aber dass eben auch ein Ausweichen ohne grössere Bremseinbusse möglich ist (das finde ich das spanndende an der Studie!) und geübt werden soll. Die Vollbremsung reduziert ja erstmal nur das Schadensausmass, das Ausweichen primär die Eintretenswahrscheinlichkeit - also 2 grundsätzlich verschiedene Risikostrategien.


    Allerdings schaut sich die Studie dabei nur die unterschiedlichen Bremswege an und mögliche Kollision mit einem Abbieger o.ä. Das Zusatzrisiko durch Gegenverkehr wird dabei nicht berücksichtigt. Die Variante Risikominimierung kann dann sogar zur drastischen Steigerung führen. Mit den Zahlen aus der Studie (34.4m Anhalteweg mit ausweichen, 6.9 m/s2 Verzögerung ABS, bei 70km/h) würde man in knapp 5s zum Stehen kommen, ohne Reaktionszeit, zumindest zum Teil der Zeit auf der Gegenfahrbahn. In dieser Zeit hat ein mit 70km/h entgegenkommendes Auto an die 100m zurückgelegt! Unter Umständen beim Ausweichen noch gar nicht sichtbar.


    Blindes Ausschwenken auf die Gegenspur wäre also nicht ratsam. Natürlich hilft evtl vorausschauendes Fahren und eine generelle Übersicht des Gegenverkehrs etc zumindest teilweise. Dennoch denke ich, ist Ausweichen auf der eigenen Spur erstmal vorzuziehen. Es ist ja nicht immer ein Auto das die ganze Spur abdeckt. Es kann auch ein Radfahrer sein, ein Fussgänger, ein Reh oder ein Einbieger von links. Evtl ist dann sogar ausweichen auf die rechte Seite besser und einfacher. Also erstmal Vollbremsung und dann erst Ausweichen soweit möglich und sinnvoll - wenn man denn in der Situation noch adäquat reagiert, nicht mehr nur nen Reflex abruft.


    Vollbremsung mit Ausweichen finde ich daher enorm wichtig zu trainieren. Vorallem um nicht aus Schreck nur Auszuweichen ohne Vollbremsung, aber auch um bei Vollbremsung noch dosiert ausweichen zu können und nicht gleich voll rüber zu ziehen. Auch mit ABS nicht so einfach und schon gar nicht immer Reflex Nummer 1.


    *) Kein Anspruch auf Richtigkeit und Gültigkeit für alle. Bloss meine Überlegungen als Beitrag zur Diskussion des Themas.

    ”Looking for Adventure in whatever comes our way”

    2 Mal editiert, zuletzt von siri ()

  • Also echt... was manche Leute für Illusionen haben... Hoffe für dich, dass das weiterhin gut geht bei dir.

    Das mit dem begrifflichen Verstehen des Gelesenen scheint wohl nicht so weit zu sein. Oder liegt es an der fehlenden Motorradpraxis?


    Du kannst sicher sein, dass ich kein Jota von meiner Meinung (und von meinem Fahrstil erst recht nicht) weichen werde.


    Im Wald dem Wild ausweichen und dafür in die Bäume? Träum weiter.

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  • Ja. Nur so.

    So ein Blödsinn.
    Vorausschauend fahren ist zusammen mit Erfahrung was potenzielle Szenarien angeht definitiv die effektivste Risikominderung, es ist jedoch nie eine Risikovernichtung.
    Auf alle Eventualitäten kann man nie vorbereitet sein, insbesondere bei Geschwindigkeiten über 20 km/h.


    Richtige Reaktion in den nahezu unausweichlichen "oh shit"-Momenten ist das Einzige, was beim Restrisiko helfen kann.


  • Du kannst sicher sein, dass ich kein Jota von meiner Meinung (und von meinem Fahrstil erst recht nicht) weichen werde.


    Weiss ich doch, genau darum bete ich ja für dich :winking_face:

    Einer ist immer schneller - zum Beispiel ich :winking_face:
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